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       # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Zirpen an der Spree
       
       > Das Ensemble Diderot widmet sich dem Repertoire der Komponisten vom Hof
       > Friedrichs II. Dank Philippe Grisvard steht diesmal das Cembalo im
       > Zentrum.
       
   IMG Bild: Das Ensemble Diderot mit Cembalist Philippe Grisvard (ganz rechts)
       
       Alter Musik haftet mitunter das Vorurteil an, sie sei, da aus einer anderen
       Zeit, „veraltet“. Oder man wehrt sie ab mit dem Hinweis, es sei doch immer
       dasselbe bekannte Zeug. Gegen den ersten Vorwurf kann man wenig ausrichten,
       selbst wenn es in heutigen Interpretationen neue Ansätze gibt, hilft das
       wenig, wenn einem die Musik nicht zusagt. Dem zweiten Einwand lässt sich
       sehr einfach begegnen. Man ändert halt das Programm.
       
       Wie das erfolgreich geht, macht das Ensemble Diderot auf seiner jüngsten
       Veröffentlichung vor. Die „Berlin Harpsichord Concertos“ sind ein weiterer
       Beitrag der Musiker zum Schaffen aus der Zeit Friedrichs II. Nach teils
       bekannten Werken wie Johann Sebastian Bachs „Musikalischem Opfer“, das aus
       einer Begegnung des Komponisten mit dem Preußenkönig hervorging, hat der
       erste Cembalist des Ensembles, Philippe Grisvard, diesmal Cembalokonzerte
       ausgewählt, deren Schöpfer weniger bekannt sind.
       
       Am ehesten könnte der Name Carl Heinrich Graun noch geläufig sein, bei
       Christoph Nichelmann, Christoph Schaffrath und Ernst Wilhelm Wolf gibt es
       mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas Altes neu zu entdecken. Grisvard und
       Kollegen entschieden sich bewusst gegen einen „Star“ wie Carl Philipp
       Emanuel Bach zugunsten dieser „Newcomer“.
       
       Die Einspielung entkräftet dabei vorbildlich einen möglichen weiteren
       Kritikpunkt: dass die vergessenen alten Tonmeister zu Recht aus dem
       öffentlichen Gedächtnis verschwunden seien. Diese Berliner Konzerte klingen
       in jeder Hinsicht frisch.
       
       5 Sep 2024
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tim Caspar Boehme
       
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