URI: 
       # taz.de -- Gesundheitskrise im Sudan: Cholera-Epidemie ausgerufen
       
       > Nach wochenlangen Regenfällen hat der Gesundheitsminister eine
       > Cholera-Epidemie ausgerufen. Humanitäre Hilfen sind derzeit fast
       > unmöglich.
       
   IMG Bild: Sudan, Al-Jazirah: Eine Person watet nach schweren Regenfällen durch Hochwasser in der Nähe der Überreste seines Hauses
       
       Port Sudan afp | Der sudanesische Gesundheitsminister Haitham Ibrahim hat
       nach wochenlangen schweren Regenfällen eine Cholera-Epidemie in dem
       nordostafrikanischen Land ausgerufen. „Wir erklären eine Cholera-Epidemie
       aufgrund der Wetterbedingungen und weil das Trinkwasser kontaminiert ist“,
       sagte Ibrahim am Samstag in einem von seinem Ministerium veröffentlichten
       Video.
       
       Die Entscheidung wurde demnach in Zusammenarbeit mit den Behörden im
       östlichen Bundesstaat Kassala, den Organisationen der Vereinten Nationen
       und Experten getroffen worden, nachdem das Labor für öffentliche Gesundheit
       das Cholera-Bakterium entdeckt habe. Angaben zur Zahl der Fälle machte der
       Minister nicht. Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Kassala und
       Gedaref.
       
       Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und
       kann unbehandelt schnell zum Tod führen.
       
       Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan
       und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo
       seit April 2023 einen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach
       UN-Angaben bei den Kämpfen getötet. Mehr als 10,7 Millionen Menschen wurden
       laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) innerhalb des Landes
       vertrieben und 2,3 Millionen Menschen flohen in die Nachbarländer.
       
       ## Grenzöffnung für humanitäre Hilfen
       
       Aufgrund des andauernden Konflikts befindet sich das Land am zudem am
       [1][Rande einer Hungersnot], humanitäre Hilfe ist nach Angaben von
       Hilfsorganisationen fast unmöglich. Bei [2][Gesprächen in der Schweiz zum
       Bürgerkrieg] hat sich allerdings die paramilitärische RSF-Miliz nach
       Angaben von teilnehmenden Staaten zur Zusammenarbeit bei Hilfslieferungen
       über einen Grenzübergang mit dem Tschad bereiterklärt. Dadurch werde der
       Zugang von Hilfsgütern ermöglicht, die benötigt werden, „um die Hungersnot
       zu beenden“, hieß es am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung von USA,
       Schweiz, Saudi-Arabien, den Arabischen Emiraten, der UNO sowie der
       Afrikanischen Union (AU).
       
       Zuvor hatte die sudanesische Regierung angekündigt, den seit mehreren
       Monaten geschlossenen Grenzübergang Adre zwischen dem Tschad und der
       Unruheregion Darfur für die nächsten drei Monate wieder zu öffnen zu
       wollen. Beide Parteien sollten nun „unverzüglich mit den humanitären
       Partnern kommunizieren und sich mit ihnen abstimmen“, hieß es in der
       Erklärung der Gesprächsteilnehmer weiter.
       
       Zudem wurden die internationale Gemeinschaft und humanitäre Organisationen
       aufgefordert, „diesen Moment zu nutzen“, um Hilfe zu leisten und das Leben
       der am meisten gefährdeten Menschen zu retten.
       
       18 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hoechste-Stufe-erreicht/!6025393
   DIR [2] /Sudan-Friedensgespraeche-in-Genf/!6027041
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in Sudan
   DIR Sudan
   DIR Humanitäre Hilfe
   DIR GNS
   DIR Schwerpunkt Krieg in Sudan
   DIR Schwerpunkt Krieg in Sudan
   DIR Schwerpunkt Krieg in Sudan
   DIR Schwerpunkt Krieg in Sudan
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Cholera-Ausbruch in Sudan: Mindestens 40 Tote in einer Woche
       
       In Sudan wütet die Cholera, mit steigender Todesrate. Der anhaltende
       Bürgerkrieg macht den Zugang zu Trinkwasser immer schwerer.
       
   DIR Sudan-Friedensgespräche in Genf: Über Sudan reden
       
       US-Sonderbeauftragter Perriello eröffnet in Genf Gespräche über einen
       Waffenstillstand im Sudan. Die Armee boykottiert das, die RSF-Miliz nimmt
       teil.
       
   DIR Sudan-Verhandlungen in Genf: Gespräche als einzige Chance
       
       Die Konfliktparteien nehmen zwar nicht direkt an dem Treffen in Genf teil.
       Doch die Lage im Sudan ist so verzweifelt, dass jeder Kontakt weiterhilft.
       
   DIR Höchste Stufe erreicht: Sudans große Hungersnot beginnt
       
       Im riesigen Flüchtlingslager Zamzam in Darfur konstatieren Helfer das
       Erreichen der höchsten Hungerstufe. Sie warnen: Weitere Gebiete werden
       folgen.