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       # taz.de -- Wissings Pläne zur Bahn-Sanierung: Feine Versprechungen
       
       > Verkehrsminister Wissing sieht sich in der Verantwortung für den
       > Bahnverkehr. Der Sanierungsplan soll aber vom Bahnvorstand kommen.
       
   IMG Bild: Will keine Strecken streichen: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
       
       Als der Bundesverkehrsminister „Anpassungen im wirtschaftlichen und
       organisatorischen Bereich“ der Deutschen Bahn angekündigt hat, weckte er
       bei vielen die Erwartung auf einen großen Wurf. Würde es jetzt dem Vorstand
       an den Kragen gehen? Würde Volker Wissing folgenschwere Maßnahmen, wie
       Stellenabbau und Streckenstreichungen, vorantreiben, um das krisengeplagte
       Staatsunternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zu treiben?
       
       Der ganz große Wurf blieb schließlich aus. Wissing räumte ein, dass der
       [1][Bund als DB-Eigentümer] für eine zuverlässige Bahn zu sorgen habe, und
       präsentierte sieben Handlungsfelder, in denen die Bahn besser werden müsse.
       Zum Beispiel, dass [2][die Züge kurzfristig pünktlicher kommen] sollen,
       gerade im Fernverkehr. Wie genau das passieren soll, ließ er allerdings
       offen. Die entsprechenden Antworten werde der Bahnkonzern liefern – in
       einem großangelegten Sanierungskonzept.
       
       Somit präsentierte sich Wissing einerseits als verantwortungsvoller
       Eigentümer, der sein Unternehmen in die Pflicht nimmt. Andererseits bleibt
       er unkonkret und schiebt die Verantwortung für die Sanierung, für genaue
       Ziele und den Weg dahin dem Bahnvorstand zu. Und der hat sich in der
       Vergangenheit nicht gerade als sonderlich vertrauenswürdig gezeigt, dass er
       seine Ziele an den Bedürfnissen der Bahnkund:innen ausrichtet.
       
       Immerhin hat der FDPler explizit anerkannt, dass er als Minister
       mitverantwortlich für zuverlässigen Schienenverkehr ist. Er versprach, die
       DB zu kontrollieren. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
       Tatsächlich ließen viele seiner Vorgänger das Management aber einfach
       werkeln.
       
       Außerdem erteilte er Spekulationen über [3][eine eventuelle
       Streckenstreichung] bei der Bahn eine klare Absage. Wissing unterstrich
       sogar: Der Konzern müsse dem Gemeinwohl dienen, deshalb dürften keine
       Verbindungen geopfert werden. Das ist gut und wirklich wichtig. Bleibt zu
       hoffen, dass er Wort hält, wenn es an das konkrete Konzept der DB geht.
       
       3 Sep 2024
       
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