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       # taz.de -- Altersarmut in Deutschland: Linke für 1.250 Euro Mindestrente
       
       > Knapp jede*r fünfte Rentner*in ist armutsgefährdet. Frauen sind dabei
       > besonders häufig bedroht, zeigt die Antwort auf eine Anfrage der Linken.
       
   IMG Bild: Mehr als 1,3 Millionen AltersrentnerInnen müssen arbeiten gehen
       
       Berlin afp | Von den gut 19 Millionen Rentnerinnen und Rentnern in
       Deutschland war im vergangenen Jahr fast ein Fünftel armutsgefährdet. Die
       Gefährdungsquote lag bundesweit bei 18,4 Prozent, wobei das Risiko bei
       Frauen deutlich größer war – dies geht aus einer Antwort der
       Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über
       welche die [1][Ippen-Zeitungen (Mittwochsausgaben) berichten]. Von den
       Rentnerinnen waren demnach sogar 20,2 Prozent wegen geringer Altersbezüge
       durch Armut gefährdet.
       
       In der Gesamtbevölkerung mit allen Altersgruppen waren 2023 insgesamt
       [2][14,4 Prozent der Menschen armutsgefährdet]. Die Regierung bezieht sich
       auf Statistiken der Deutschen Rentenversicherung sowie Eurostat. Die
       durchschnittliche Altersrente für Männer im Jahr 2022 lag deutschlandweit
       bei 1373 Euro, [3][für Frauen bei 890 Euro].
       
       Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren
       Einkommens zur Verfügung hat. Im Vergleich zum Jahr 2014 stieg die Quote an
       armutsgefährdeten Menschen über 65 Jahren dem Bericht zufolge um mehr als
       elf Prozent.
       
       Über die Jahre hinweg waren demnach alleinerziehende Frauen und Menschen,
       die nicht mehr arbeiten können, am stärksten von Armut bedroht. Von den
       mindestens 40 Jahre in der Rentenkasse Versicherten erhielten 2023 mehr als
       33 Prozent eine Rente unter 1250 Euro. Bei den Menschen mit 45
       Versicherungsjahren waren es knapp 25 Prozent.
       
       ## Mindestens 1.250 Euro Rente
       
       Die staatlichen Ausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei
       Erwerbsminderung sind demnach in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
       Im Jahr 2018 lagen die Nettoausgaben dafür bei 6,6 Milliarden Euro, wie aus
       der Regierungsantwort hervorgeht. Im Jahr 2023 summierte sich der Betrag
       bereits auf 10,1 Milliarden Euro.
       
       Der Linken-Abgeordnete Matthias W. Birkwald, renten- und alterspolitischer
       Sprecher der Gruppe im Bundestag, wies in den Ippen-Zeitungen darauf hin,
       dass im vergangenen Jahr 1,6 Millionen Frauen mit einer Rente in Höhe von
       954 Euro leben mussten.
       
       Birkwald bezweifelt nach eigenen Angaben, dass viele der Armutsgefährdeten
       „diese Lücken mit betrieblicher Altersversorgung oder betrieblicher
       Altersvorsorge oder gar mit privater Vorsorge ausgleichen können – denn von
       niedrigen Löhnen und Gehältern werden dementsprechend niedrige Beiträge in
       die gesetzliche Rente eingezahlt.“
       
       Birkwald bekräftigte deshalb eine Forderung seiner Partei: „Niemand sollte
       im Alter von weniger als 1.250 Euro netto leben müssen. Darum brauchen wir
       eine einkommens- und vermögensgeprüfte solidarische Mindestrente von 1.250
       Euro.“
       
       21 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.fr.de/politik/rente-alter-armut-deutschland-zahlen-quote-rentenhoehe-linke-bundesregierung-rentenkasse-zr-93253271.html
   DIR [2] /Soziologe-Christopher-Wimmer-ueber-Armut/!6009898
   DIR [3] /Altersarmut-bei-Frauen/!5993661
       
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