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       # taz.de -- Nach Anschlag in Solingen: Die Asyldebatte ist in vollem Gange
       
       > Die CDU fordert Aufnahmestopps, Kevin Kühnert von der SPD sieht
       > rechtliche Bedenken. Nun sollen sich Friedrich Merz und Olaf Scholz
       > treffen.
       
   IMG Bild: Blumen am Tatort: Bundeskanzler Olaf Scholz und Vertreter*innen der Landesregierung von NRW mit weißen Rosen
       
       Berlin afp/rtr | SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat nach dem
       Messeranschlag in Solingen Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz für eine
       Verschärfung der Asylpolitik zurückgewiesen. „Er hat viele Vorschläge
       gemacht, die gehen rechtlich nicht“, sagte Kühnert am Montag im
       ARD-„Morgenmagazin“. Er verwies dabei auf das individuelle Recht auf Asyl.
       Die Pläne von Merz gingen nicht, „weil die Verfassung, unsere Grundordnung
       dem entgegensteht“.
       
       „Die Antwort kann doch nicht sein, dass wir unter anderem Menschen, die
       selber vor Islamisten fliehen, (…) jetzt die Tür vor der Nase zuschlagen“,
       argumentierte Kühnert. Vielmehr müsse der Radikalisierung von jungen
       Männern entgegengearbeitet werden. „Wir müssen Hassprediger gerade auch im
       Netz in den Blick nehmen, wir müssen gucken, wie die Radikalisierung
       stattfindet“, sagte Kühnert.
       
       CDU-Chef Merz hatte nach dem Anschlag in der Solinger Innenstadt [1][mit
       drei Toten und acht Verletzten unter anderem einen Aufnahmestopp für
       Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan sowie Abschiebungen in diese Länder
       gefordert.] Er hatte dabei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Gespräche
       angeboten, um gemeinsam Konsequenzen aus der Tat zu ziehen.
       
       ## Scholz in Solingen eingetroffen
       
       Nach Angaben des Parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion,
       Thorsten Frei, werden CDU-Chef Friedrich Merz und Scholz über den Anschlag
       in Solingen und die Konsequenzen sprechen. „Die beiden werden sich im Laufe
       diese Woche treffen und über diese Fragen sprechen“, sagt Frei im TV-Sender
       Phoenix. Merz hatte den Kanzler zuvor aufgefordert, dass Regierung und
       Opposition in der Asylpolitik gemeinsam handeln müssten.
       
       Kühnert versicherte, die Regierung arbeite beim Thema Abschiebung von
       Intensivstraftätern an Lösungen. Im Falle des Tatverdächtigen von Solingen
       hätte dieser wohl nach Bulgarien abgeschoben werden können, sagte der
       SPD-Politiker. Berichten zufolge war der 26-jährige Syrer dort in die EU
       eingereist. Bulgarien sei „nach allem, was wir lesen, bereit“ gewesen, den
       Mann zurückzunehmen. Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen müsse nun
       „auf den Tisch legen“, warum die Rückführung nicht geklappt habe.
       
       Am Montag reiste Bundeskanzler Scholz nach Solingen. Er wird dort am
       Vormittag mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst
       (CDU) vor die Presse treten. Am Vormittag legte er am Tatort gemeinsam mit
       Wüst und dem NRW-Innenminister Herbert Reul eine weiße Rose nieder.
       
       26 Aug 2024
       
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