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       # taz.de -- ++ Wahl-Ticker Thüringen und Sachsen ++: Höcke verpasst erneut Direktmandat
       
       > Die Rechtsextreme AfD wird in Thüringen stärkste Partei, in Sachsen liegt
       > sie minimal hinter der CDU. Die Linke zieht in Sachsen über Direktmandate
       > in den Landtag.
       
   IMG Bild: Höcke will Führer einer neuen Landesregierung werden
       
       ## 🐾 21:14: Ist die Brandmauer noch zu halten?
       
       In Thüringen gewinnt die AfD laut aktuellen Hochrechnungen 33,4 Prozent, in
       Sachsen 30,4 Prozent. Wie geht es weiter in den Landtagen? „Sowohl in
       Thüringen als auch in Sachsen haben wir jetzt die Situation, dass ungefähr
       ein Drittel der Leute AfD gewählt haben“, sagt Stefan Reinecke,
       taz-Parlamentskorrespondent [1][bei der Analyse der Wahlergebnisse im taz
       talk]. „Dass es wahrscheinlich auch in Sachsen eine Sperrminorität der AfD
       geben wird wirft die Frage auf, ob diese Brandmauer-Rhetorik, an die wir
       uns gewöhnt haben, noch so zu halten ist.“ (hacl)
       
       ## 🐾 21:00 Linke außerhalb Leipzigs am Boden
       
       In Sachsen schafft die Linkspartei es aufgrund zweier gewonnener
       Direktmandate wieder in den Landtag. Doch außerhalb der Großstadt Leipzig
       steht die Partei am Abgrund, [2][analysiert taz-Redakteur Pascal Beucker.]
       
       ## 🐾 20.45: BSW-Party geht schon dem Ende entgegen
       
       Erfurt taz | Im Dompalais löst sich die Wahlkampfparty des BSWs Thüringen
       langsam auf. Der jungen Partei stehen nun harte Wochen bevor: Fraktion
       aufbauen, Partei weiter aufbauen – vermutlich Regierung mit aufbauen und
       einen Haushalt auf den Weg bringen. Schaffen das die etwa 15 neuen
       Abgeordneten, trotz ihrer geringen Erfahrung? Ja, ist sich die Nummer drei
       des Landesverbands, Steffen Quasebarth, sicher. Das BSW hat zwar noch keine
       Fraktionsmitarbeiter:innen, aber es habe Unterstützung von Expert:innen.
       Außerdem wolle seine Partei zu einer besseren Kommunikation im Parlament
       beitragen. „Bislang waren wir im Wahlkampfmodus. Das wird sich nun ändern.“
       (dmn)
       
       ## 🐾 20.40: Ramelow gewinnt seinen Wahlkreis
       
       Erfurt taz | Und noch ein Grund zum Jubeln bei der Linkspartei:
       Ministerpräsident Bodo Ramelow hat als Direktkandidat seinen Wahlkreis in
       Erfurt mit 43 Prozent der Stimmen gewonnen. Er könnte jetzt
       Ministerpräsident von Erfurt III werden. Aber er sagt nur: Er werde seinen
       Laden geordnet übergeben. Niederlagen, auch das kann er. (ale)
       
       ## 20:38: CDU weist Forderungen Wagenknechts zurück
       
       Berlin dpa | CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat Forderungen von
       BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht zurückgewiesen, bei möglichen gemeinsamen
       Regierungsbildungen in Sachsen und Thüringen die Friedenspolitik zum Thema
       zu machen. „Ich kann nur sagen, in Erfurt wird nicht die Weltpolitik
       gemacht, sondern da geht es um Bildungspolitik, um Wirtschaftspolitik, um
       innere Sicherheit, um die Themen, die die Menschen wirklich betreffen“,
       sagte Linnemann in der „Berliner Runde“ der Generalsekretäre im ZDF. „Und
       da kann ich nur zu Frau Wagenknecht sagen: Vorsicht an der Bahnsteigkante,
       so geht es nicht. Über die Themen wird dort nicht gesprochen.“
       
       ## 🐾 20:35 Höcke verpasst Direktmandat
       
       Erfurt taz | Björn Höcke hat es zum dritten Mal nicht geschafft, ein
       Direktmandat zu holen, dabei ist er extra nach Greiz gegangen, weil er Im
       Eichsfeld schon zwei Mal gescheitert war. Den Wahlkreis Greiz II gewinnt
       aber Christian Tischner von der CDU. (sam)
       
       Bei der Wahlparty der Linkspartei wirde gejubelt, als die Nachricht von
       Höckes Niederlage reinkommt. (ale)
       
       ## 🐾 20:30: Linke in Sachsen weiter im Landtag
       
       Berlin taz | Die Linkspartei in Sachsen wird auch im neuen Landtag
       vertreten sein. Zwar liegt sie mit knapp über 4 Prozent der
       Wähler:innenstimmen klar unter der 5-Prozent-Hürde. Aber sie holt zwei
       Direktmandate in Leipzig – und damit gilt die 5-Prozent-Hürde für sie nicht
       mehr.
       
       Im Wahlkreis Leipzig 1 führt nach Auszählung von 68 der 77 Wahllokale der
       Linken-Kandidat Nam Duy Nguyen mit 38,5 klar. Der CDU-Kandidat auf Platz2
       kommt nur auf gut 18 Prozent, das ist nicht mehr einzuholen.
       
       Ähnlich sieht es im Wahlkreis Leipzig 2 aus. Dort fürht Juliane Nagel nach
       Auszählung von 723 der 80 Wahllokale mit 35 Prozent uneinholbar vor dem
       CDU-Kandidaten, der auf knapp 23 Prozent kommt.
       
       Durch den Einzug der Linkspartei in den Landtag verliert die bisherige
       schwarz-rot-grüne Koalition aller Vorraussicht nach ihre Mehrheit. (ga)
       
       ## 🐾 20:18: Protest gegen die AfD in Erfurt
       
       Erfurt taz | Nachdem die AfD in Thüringen stärkste Kraft geworden ist,
       demonstrieren in Erfurt, mehrere 100 Menschen gegen Faschismus. Und haben
       auch klare Aufträge für die Gewinnerinnen des heutigen Abend dabei. Auf
       einem Plakat steht: „Katja Wolf, sagen Sie nein zur AfD“. (ale)
       
       ## 🐾 20:15: „Wahlergebnisse können zu Gewaltspirale führen“
       
       taz-Redakteur Konrad Litschko analyiiert im [3][taz-Wahltalk im
       Livestream]: „Wir haben es in Sonneberg gesehen: Dort wurde beispielsweise
       ein AfD-Landrat gewählt und im Anschluss haben Opferberatungsstellen dort
       konstatiert, dass sich die Zahlen rechter Gewaltvorfälle verfünffacht
       haben. Man merkt also was für eine Spirale, eine Dynamik, eine Stimmung
       sich in Gang setzen kann.“ (kafe)
       
       ## 🐾 20:10: Linke könnte Kenia-Koalition in Sachsen die Mehrheit vermasseln
       
       Berlin taz | Während die Linksartei gerade in Sachsen hoffen kann, dass sie
       über den Gewinn zweier Direktmandate in Leipzig doch noch in den Landtag
       kommt, müssen CDU, SPD und Grüne genau das befürchten. Denn dann würde die
       bisher in Dresden regierende schwarz-rot-grüne Kenia-Koalition ihre
       Merhheit im neuen Landtag verlieren.
       
       Ausgerechnte der Erfolg der Linken könnte letztlich sogar dem BSW zur
       Regierungsbeteiligung verhelfen, weil die CDU bei der Suche nach starken
       Koalitionspartner dann an der Wagnenknecht-Partei kaum noch vorbei käme.
       (ga)
       
       ## 🐾 20:00: Wahlanalysen im taz-Talk
       
       „Man hatte ja immer noch gehofft, dass diese 33%, was ihnen ja eine
       Sperrminorität gibt, was ihnen die Chance gibt, jetzt wesentliche Teile der
       Politik zu blockieren, Haushaltsfragen zu blockieren, dass es nicht dazu
       kommt. Jetzt sieht es so aus, als könnte es dazu kommen“, sagt
       taz-Inlandredakteur Konrad Litschko [4][im taz-Talk zu den Landtagswahlen].
       
       „Insgesamt wurden die Wahlen von bundespolitischen Themen überwölbt“,
       berichtet Parlamentskorrespondentin Anna Lehmann live aus Erfurt.
       
       „In Thüringen, in Sachsen, in diesen ländlich geprägten Regionen, wo es
       eben ein paar Stadtzentren gibt, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Erfurt, Jena,
       aber ansonsten eben doch sehr, sehr viel Fläche. Da kommen die Grünen mit
       den Themen eigentlich nicht so durch“, analysiert taz-Korrespondent David
       Muschenich die Lage der Grünen in den beiden Bundesländern.
       
       „Die AfD schafft es auch, dass die Gegenseite, die Demokraten und
       Demokratinnen, in gewisser Weise zusammenrücken. Und da Leute wach werden,
       die bisher nicht so wach werden“, meint taz-Redakteurin Anne Fromm.
       
       ## 🐾 19.55: Letzte Ausfahrt: CDU
       
       Berlin taz | „Egal wie hoch der Frust gegenüber der CDU ist – sie hat wohl
       noch Gestaltungsmacht in Sachsen und Thüringen, vielleicht zum letzten
       Mal“, meint Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der taz.
       Den ganzen Kommentar [5][gibt es hier].
       
       ## 19:55: Linke darf in Sachsen auf Direktmandate hoffen
       
       Berlin taz | Die Linkspartei in Sachsen kann über den Umweg der
       Direktmandate offenbar doch noch in den Landtag kommen. In den beiden
       Wahlkreisen Leipzig 1 und Leipzig 4 liegen ihre Kandidat:innen nach
       Auszählung von etwa der Hälfte der Stimmen im großen Vorsprung vorn. Nam
       Duy Nguyen liegt im Wahlkreis Leipzig 1 derzeit 38 Prozent, das ist fast
       doppelt so viel wie der CDU-Gegenkandidat auf Platz derzeit hat. [6][Im
       Wahlkreis Leipzig 4] steht Juliane Nagel aktuell bei 35 Prozent und damit
       12 Prozentpunkt vor ihrem Verfolger von der CDU. Gewinnt die Linke zwei
       Direktmandate in Sachsen, gilt die 5-Prozent-Hürde nicht mehr sie. (ga)
       
       ## 19:55: Ein schwerer Tag für die Grünen
       
       Die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen Katrin Göring-Eckart ist auch
       in Erfurt. Sie sagt der Taz, „Das ist ein schwerer Tag für uns. Thüringen
       ist traditionell ein schwieriges Pflaster. Wir sind nun zum vierten Mal aus
       dem Landtag geflogen.“ Das Grünen Bashing haben sicher dazu beigetragen,
       auch der Ampel gibt hier eine Teilschuld. „Der Umgang miteinander muss
       anders werden.“ Aber KGE sieht auch Anlass zur Selbstkritik. Man müsse
       überlegen, wo man die Leute vor den Kopf gestoßen habe. Eins aber stellt
       sie klar. „Bei der Unterstützung für die Ukraine dürfen wir nicht wanken.“
       (ale)
       
       ## 19:52: Wagenknecht kommt zu Phoenix
       
       Erfurt taz | Sahra Wagenknecht hat Phoenix stehen lassen. Der Reporter
       fragte, ob sie in fünf Minuten in die Live-Sendung kommen könne. Sie sagte
       zwar ja – aber verließ dann erstmal die Wahlparty. Nun steht das
       Fernsehteam ein bisschen ratlos vor der Bühne. Erst eine halbe Stunde
       später kommen Wagenknecht und Phoenix doch noch zusammen. (dmn)
       
       ## 19:40: AfD verwehrt Journalist:innen Zugang zu Wahlparty
       
       Dem Spiegel, Welt und der taz wird in Erfurt weiter der Einlass zur
       AfD-Wahlparty verwehrt. Von Compact TV hatte es hingegen einen Livestream
       von der Veranstaltung gegeben. Ebenso war der Identitären-Medienaktivist
       Simon Kaupert vor Ort. Die AfD verstößt damit gegen das vollstreckbare
       Urteil des Landgerichts Erfurts, das den Journalist*innen aufgrund der
       geltenden Pressefreiheit und Gleichbehandlungsgrundsatz recht gegeben hat.
       Der AfD-Vize Torben Braga verwehrte weiter den Zugang. (gjo)
       
       ## 19:32: CDU 0,3 Prozent vor AfD in Sachsen
       
       Hauchdünn ist in Sachsen der Vorsprung der CDU auf die AfD. Die CDU liegt
       aktuell bei 31,7 Prozent vor der AfD bei 31,4 Prozent. Das BSW liegt
       mittlerweile bei 11,6 Prozent, vor der SPD mit 7,5 Prozent. Mit 5,2 Prozent
       schaffen die Grünen knapp den Sprung in den Landtag.
       
       Die Linke (4,6) und die FDP (1) verpassen den Einzug weiterhin. (asi)
       
       ## 19:30: AfD und CDU in Thüringen steigern sich
       
       Den Prognosen zufolge steigert sich die AfD auf 33,2 Prozent (2019: 23,4
       Prozent), die CDU verbessert sich auf 23,9 Prozent (21,7). Aus dem Stand
       schafft das BSW 15,4 Prozent – und lässt damit die Linke, von der es sich
       abgespalten hat, hinter sich: Die stürzt dramatisch ab und kommt nur noch
       auf 11,5 Prozent (31,0).
       
       Starke Verluste verbuchen die Parteien der Berliner Ampel-Regierung: Die
       SPD liegt mit 6,1 Prozent nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde (8,2) und
       steuert auf ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Thüringen zu. Die Grünen,
       bislang ebenfalls an der Landesregierung beteiligt, ziehen mit 3,9 Prozent
       laut der Hochrechnung ebenso wenig in den Landtag in Erfurt ein wie die
       FDP, die laut ARD auf 1,2 Prozent kommt. (dpa)
       
       ## 19:23: Höcke reklamiert Führung der Landesregierung
       
       Abermals steht Thüringen vor einer schwierigen Regierungsbildung.
       AfD-Landeschef Björn Höcke reklamierte die Führung der nächsten
       Landesregierung für seine Partei, die vom Verfassungsschutz als gesichert
       rechtsextremistisch eingestuft wird: „Wir sind bereit,
       Regierungsverantwortung zu übernehmen.“ Allerdings will keine der anderen
       im Erfurter Landtag vertretenen Parteien mit der AfD koalieren. Eine
       zentrale Rolle als Mehrheitsbeschaffer wird deshalb dem erst im März
       gegründeten BSW zukommen.
       
       Auf Platz zwei hinter der AfD landete die von Mario Voigt geführten CDU,
       die mit 24,5 Prozent der Stimmen rechnen kann. Die Linke von
       Ministerpräsident Bodo Ramelow verlor mehr als die Hälfte ihres
       Stimmanteils und landete mit 11,7 Prozent bis 12,4 Prozent noch hinter der
       Wagenknecht-Partei BSW. Der erst vor einem knappen halben Jahr gegründete
       BSW-Landesverband erreichte mit Spitzenkandidatin Katja Wolf mit 14,7
       Prozent bis 15,7 Prozent der Stimmen auf Anhieb Platz drei. (afp)
       
       ## 19:19: Aktivist:in „BSW eine sehr queerfeindliche Partei“
       
       „Auch das BSW ist eine sehr queerfeindliche Partei“, sagt Ocean Hale
       Meißner, Queer-Aktivist:in aus Döbeln beim [7][taz Wahltalk im Livestream].
       „Die [BSW] werden dann natürlich auch probieren, die letzten Spaces kaputt
       zu machen, also Orte, wo sich zum Beispiel queere Menschen oder
       migrantische Personen treffen können.“ (hac)
       
       ## 19:16: Wagenknecht bei Verhandlungen in Sachsen?
       
       Beim [8][taz Wahltalk] analysiert taz-Parlamentskorrespondent Stefan
       Reinecke die Situation des BSW in Sachsen: „Es wird eine Gruppe von fünf
       Personen geben, die die entscheidenden Verhandlungen über eine mögliche
       Regierungsbeteiligung führen wird. Da werden Jörg Scheibe und Sabine
       Zimmermann drin sein, die beiden Vorsitzenden von BSW Sachsen. Es wird
       jemand aus Berlin dabei sein – wahrscheinlich Sarah Wagenknecht. Die beiden
       anderen sind noch unklar.“ (hac)
       
       ## 🐾 19:00: taz-Analyse zu den Landtagswahlen
       
       Wie sind die politisch neuen Verhältnisse zu bewerten? Eine Einordnung gibt
       es [9][live beim taz talk] mit Redakteur:innen und Aktivist:innen
       aus der Zivilgesellschaft.
       
       ## 18:51: Grünen-Vorsitzender ruft zum Zusammenhalt auf
       
       Die Wahlergebnisse in Thüringen seien für die Grünen schmerzhaft, sagt Omid
       Nouripour am Abend im ZDF. „Aber dieser Schmerz ist randständig verglichen
       mit der Zäsur in diesem Land, dass in Thüringen jetzt eine offen
       rechtsextremistische Partei stärkste Kraft geworden ist“, so der
       Parteivorsitzende der Grünen auf Bundesebene.
       
       Er sehe und höre viele Leute, die Angst hätten – Leute aus der Kultur,
       Leute mit Migrationshintergrund, Leute die auf CSDs gehen. „Es ist die
       Stunde, diesen Leuten beizustehen und klarzumachen: Wir stehen zusammen und
       werden diese Demokratie verteidigen.“ (asi)
       
       ## 18:46: Spitzenkandidat Mario Voigt: „Die CDU ist zurück“
       
       Erfurt taz | „Die CDU ist zurück als stärkste Kraft der politischen Mitte,
       Rot-Rot-Grün ist abgewählt“, sagt Mario Voigt bei der Wahlparty der CDU in
       der Erfurter Zentralheize, dem alten Heizwerk von Erfurt. Er lässt keinen
       Zweifel daran, dass er nun Gespräche zur Bildung einer Koalition führen
       will. Das Wahlergebnis aber sei eine politische Herausforderung – und das
       ist es auch. Noch ist nicht klar, wie in Thüringen eine Landesregierung
       gebildet werden kann.
       
       Es bleibe dabei, was die CDU vor der Wahl gesagt habe, betont
       Spitzenkandidat Mario Voigt: „Mit uns wird es keine Koalition und keine
       Zusammenarbeit mit der AfD geben.“ Applaus in der Zentralheize, wo die
       Thüringer CDU zur Wahlparty zusammen gekommen ist.
       
       „Das Büffet ist eröffnet“, sagt jemand auf der CDU-Wahlparty durch. „Die
       Bratwürste liegen bereit.“ (sam)
       
       ## 18:34: AfD stärkste Kraft in Thüringen
       
       In Thüringen erreicht die AfD laut neuester Hochrechnungen 33,1 Prozent,
       gefolgt von der CDU mit 24,5 Prozent. Das BSW erreicht 14,7 und die Linke
       11,7 Prozent.
       
       Die SPD kommt auf 6,6 Prozent. Grüne und FDP verpassen den Einzug in den
       Thüringer Landtag. (asi)
       
       ## 18:30: CDU in Sachsen weiterhin vor AfD
       
       Mit 31,9 Prozent liegt die CDU in Sachsen bei der Landtagswahl weiterhin
       ganz knapp auf Platz Eins. Das ergeben die neusten Hochrechnungen. Nur 0,6
       Prozentpunkte trennen sie von der AfD, die mit 31,3 Prozent derzeit auf
       Platz Zwei liegt.
       
       Das BSW liegt bei 11,6 Prozent, die SPD bei 7,8 Prozent. Grüne würden nach
       derzeitigem Stand mit 5,2 Prozent haarscharf in den Landtag einziehen. Die
       Linke verpasst den Einzug mit 4,5 Prozent.
       
       Laut aktueller Hochrechnungen käme die amtierende Kenia-Koalition von CDU,
       SPD und Grüne genau auf die benötigte Mehrheit von 61 Sitzen. (asi)
       
       ## 18:21: Freud und Leid bei der Thüringer Linken
       
       Erfurt taz | Lungern vor dem Büro von Bodo Ramelow im 4. Stock des
       Thüringer Landtags. Der kommt nach 18:00 raus, sagt kurz „Hallo“, rauscht
       dann mit dem Fahrstuhl nach unten.
       
       Die Linke Landesvorsitzende Ulrike Grosse-Röthig zur taz: „Freud und Leid
       liegen eng beeinander. Wir werden als Fraktion zweistellig im Landtag
       vertreten sein. Und ich habe im Wahlkampf eine Partei erlebt, die
       geschlossen war wie nie und gemeinsam gekämpft hat. Was ja in diesen Zeiten
       nicht selbstverständlich ist.“ (ale)
       
       ## 18:19: Jubel bei BSW in Thüringen
       
       Berlin taz | Es sei ein „ganz besonderer, historischer Moment“ sagt Katja
       Wolf, die Spitzenkandidatin des BSW bei der Wahlparty in Thüringen. Eine
       Partei, die sich vor fünf Monaten in Thüringen gegründet habe, ziehe mit
       einem absolut historischen Ergebnis in den Landtag ein.
       
       Das Bündnis Sarah Wagenknecht hat ersten Hochrechnungen zufolge 14,5
       Prozent in Thüringen erreicht. In Sachsen kommt die junge Partei aus dem
       Stand auf 11,5 Prozent. (asi)
       
       ## 🐾 18:15: Hohe Wahlbeteiligungen in Sachsen und Thüringen
       
       Berlin taz | Deutlich mehr Menschen als beim letzten Mal haben bei diesen
       Landtagswahlen ihre Stimme abgegeben. In Thüringen wird die Wahlbeteiligung
       auf 74 Prozent prognostiziert. Damit liegt sie deutlich höher als die 64,9
       Prozent bei den Landtagswahlen 2019.
       
       In Sachsen haben ebenfalls 74 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme
       abgegeben. Für den Freistaat ist das sogar ein Rekordhoch der
       Wahlbeteiligung. Im Jahr 2019 lag die Beteiligung dort nur bei 66,5
       Prozent. (asi)
       
       ## 🐾 18:15: AfD-Chef Chrupalla feiert
       
       Berlin taz | AfD-Chef Tino Chrupalla sagt auf der Wahlparty in Dresden
       bezeichnete das Ergebnis in Sachsen als „sehr gut“, In Thüringen als
       „sensationell“. Ohne AfD werde es keine Politik mehr geben können. Die
       anderen Parteien müssten sich fragen, ob die Brandmauer noch sinnvoll sei.
       
       Was er sehr toll finde, so Chrupalla, „dass die Grünen, die gefährlichste
       Partei Deutschlands, wahrscheinlich aus beiden Landtagen fliegen wird“.
       
       (ga/asi) 
       
       ## 🐾 18:15: Gute Laune beim BSW in Sachsen
       
       Dresden taz | Gute Laune beim der Party des BSW Sachsen in Dresden.
       Parteichef Jörg Scheibe sagt: „Es gibt noch kein Ergebnis. Aber das Buffett
       ist eröffnet.“ Immerhin. (sr)
       
       ## 🐾 18:10: Katja Wolf (BSW) spricht von historischem Moment
       
       Berlin taz | Katja Wolf, BSW-Spitzenkandidatin in Thüringen spricht
       unmittelbar nach Bekanntgabe der Prognosen von einem historischen Moment.
       (ga)
       
       ## 🐾 18:01: AfD in Thüringen stärkste Partei, CDU vor dem BSW
       
       Berlin taz | Bei der Landtagswahl in Thüringen wird die AfD laut ersten
       Prognosen des ZDF mit 33,5 Prozent die mit Abstand stärkste Partei.
       Erstmals stellen damit Rechtsextreme die größte Fraktion in einem deutschen
       Landtag. Die CDU wird mit 24,5 Prozent zweitstärkste Partei, deutlich vor
       dem BSW, das auf 14,5 Prozent kommt. Es liegt überraschend knapp vor der
       Linkspartei mit dem bisherigen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow mit 11,5
       Prozent. Umfragen hatten den Vorsprung deutlicher gesehen. Als fünfter
       Partei gelingt noch der SPD mit 6,5 Prozent der Einzug in den Landtag.
       Grüne und FDP scheitern beide an der Fünf-Prozent-Hürde.
       
       Die Regierungsbildung dürfte extrem kompliziert werden. Keines der bisher
       in Deutschland regierenden Bündnisse kommt auf eine Mehrheit im neuen
       Landtag. Das Trio aus CDU, BSW und SPD, das einzige, das keine der
       beteiligten ausgeschlossen hat, kommt laut ersten Prognosen nicht auf eine
       Mehrheit der Sitze. (ga)
       
       ## 🐾 18:01: AfD in Sachsen knapp hinter der CDU, FDP raus, Grüne zittern
       
       Berlin taz | Bei der Landtagswahl in Sachsen bleibt die CDU laut ersten
       Prognosen des ZDF stärkste Partei. Sie hält sich mit 32 Prozent knapp vor
       der AfD mit 31,5 Prozent. Sicher im neuen Landtag sind ansonsten nur das
       erstmals angetretene BSW mit 11,5 Prozent und die SPD, die ähnlich wie vor
       5 Jahren auf 7,5 Prozent kommt. Die Grünen müssen mit 5 Prozent um den
       Wiedereinzug zittern. Die Linke scheitert sicher an der 5-Prozent-Hürde.
       Die FDP wird allenfalls noch als Splitterpartei wahrgenommen.
       
       Verpassen die Grünen den Einzug in den neuen Landtag, hat das auch
       Auswirkungen auf CDU und SPD. Denn dass bisher regierende schwarz-rot-grüne
       Bündnis hat dann keine Mehrheit mehr. (ga)
       
       ## 🐾 17.55: Andrang beim BSW
       
       Erfurt taz | Auf der Wahlparty des BSW ist der Andrang groß. Es ist eng im
       Dompalais, Sahra Wagenknecht wird erwartet, die Kameras sind schon da.
       Anwesende Mitglieder äußern sich optimistisch. Mehr als 20 Prozent wären
       schön, heißt es. (dmn)
       
       Bei der CDU war kurz zuvor noch nicht so viel los auf der Wahlparty.
       Draußen ist aber auch allerschönstes Sommerwetter. Zur Übertragung der
       Ergebnisse gibt es dort nur zwei Fernseher links und rechts von der Bühne.
       (sam)
       
       ## 🐾 17:45: Zivilgesellschaft protestiert gegen Rechtsruck
       
       Berlin taz | Sachsen und Thürinen bleiben stabil! Angesichts des erwarteten
       Wahlerfolgs der AfD haben zivilgesellschaftliche Organisationen in mehren
       Städten für den Wahlabend Kundgebungen gegen Rechts angekündigt. Die Omas
       gegen Rechts Leipzig versammeln sich um 19 Uhr in Rabet und Felsenkeller
       [10][um zusammen zum Neuen Rathaus zu laufen].
       
       In Dresden heißt es Herz statt Hetze. Am Theaterplatz gibt es dort Reden,
       Musik und Public Viewing zur Landtagswahl. https://hsh-dresden.de/ Und in
       Erfurt demonstriert wie schon gestern das Bündnis Auf die Plätze am Landtag
       für eine antifaschistische und organisierte Zivilgesellschaft – [11][gegen
       rechte Hetze]. (asi)
       
       ## 🐾 17:05: Italien reiht sich ein
       
       Erfurt taz | Vor der Akkreditierung des Thüringer Landtages steht ein
       italienisches Medienteam in der Schlange. Die Landtagswahl stößt also auch
       international von Interesse. (ale)
       
       ## 🐾 17:00: taz-Wahltalk ab 19 uhr
       
       Berlin taz | Wie drastisch wird der Stimmenzuwachs für AfD und BSW? Wie
       sind die politisch neuen Verhältnisse zu bewerten? Kann die sogenannte
       Brandmauer der AfD noch halbwegs halten? Wie steht es um die CDU-geführten
       Landesregierungen in Sachsen und welches Ergebnis erwartet Thüringen? Eine
       Analyse der Ergebnisse gibt es am Wahlabend im taz Talk. Ab 19 Uhr [12][im
       Livestream hier].
       
       ## 🐾 16:45: Aufregung um Wahlparty der AfD
       
       Erfurt taz | Die AfD Thüringen hatte versucht, bestimmte für die AfD
       zuständige politische Korrespondent*innen von ihrer Wahlparty
       auszuschließen – neben Spiegel, RND, Welt und Bild war davon auch die taz
       betroffen. Mehrfache Anfragen zur Anmeldung dieser Medien beantwortete die
       AfD negativ und schmallippig. Andere Pressevertreter*innen und Medien
       hingegen durften kommen – warum verriet die AfD nicht. Die Pressorgane
       klagten daraufhin gemeinsam und das Landgericht Erfurt gab den Medien nach
       einigem juristischem Hin und Her in einer mündlichen Verhandlung am Samstag
       recht – wegen eines willkürlichen Eingriffs in die Pressefreiheit und die
       Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes. Im Verfahren begründete die
       AfD schließlich, warum sie ausgerechnet diese Journalist*innen nicht
       zugelassen hatte: Die Medien seien „in der Vergangenheit wiederholt mit
       großer Diffamierungsabsicht zu Tage getreten“. Das Gericht ließ sich davon
       nicht überzeugen. Doch anstatt dem Urteil zu folgen und den betroffenen
       Journalist*innen Zutritt zu verschaffen, [13][lud die AfD Thüringen am
       Samstag kurzerhand alle bis dahin akkreditierten
       Medienvertreter*innen wieder aus], angeblich hätte der Platz für
       eine handvoll Journalist*innen mehr nicht ausgereicht. Die
       Landessprecher Höcke und Möller wollen stattdessen nun Fragen von
       Journalist*innen ab 18 Uhr im Thüringer Landtag beantworten. (gjo)
       
       ## 🐾 16:30: Regenbogenfahne über Dresdens Hauptbahnhof
       
       Dresden taz | Über Dresdens Hauptbahnhof weht die Regenbogenfahne. „Cooles
       Statement am Dresdener Hauptbahnhof. Gibt Hoffnung und mir die Gewissheit
       zurück: So finster das heute Abend wird, die absolute Mehrheit der Menschen
       in #Sachsen und #Thüringen tickt menschlich, emphatisch, demokratisch“,
       [14][schreibt taz-Parlamentskorrespondentin Anna Lehmann auf X,
       Ex-Twitter].
       
       ## 🐾 16.00: 650 Medienvertreter:innen in Thüringen angemeldet
       
       Erfurt taz | Für den Thüringer Landtag haben sich heute mehr als 650
       Medienvertreter:innen angemeldet. Landtagspräsidentin Birgit Pommer
       sagte vorab, das große Interesse Zeuge von einer „Signalwirkung“, die von
       der Wahl ausgehe. Mehrere Sitzungsräume wurden zu provisorische
       Fernsehstudios ungebaut. Für später werden Vertreter:innen
       verschiedener Parteien erwartet. Bislang ist es im Parlamentsgebäude
       relativ ruhig. (dmn)
       
       ## 🐾 15:40: Mehr Briefwähler:innen in Sachsen erwartet
       
       Berlin taz | In Sachsen zeichnet sich eine leicht höhere Wahlbeteiligung
       als bei der letzten Wahl 2019 ab. Laut Landeswahlleiter hatten bis 14 Uhr
       35,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das ist fast exakt
       so viel wie 2019, damals waren es 35,1 Prozent. Es werde aber „damit
       gerechnet, dass 24,6 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht per
       Briefwahl Gebrauch machen.“ 2019 hatten nur 16,9 Prozent der Berechtigten
       per Brief gewählt. (ga)
       
       ## 🐾 15:30: „Morgen ist die Wahl vorbei“
       
       Erfurt taz | Der Mann, der am Hauptbahnhof Obst verkauft, sagt zu einer
       älteren Kundin: „Morgen ist die Wahl vorbei, da wird alles besser.“ Und
       schiebt er schnell nach: „Ich mein, dann fährt wieder alles. Für das
       Wahlergebnis gilt das wohl nicht.“ Dann reicht er noch eine Weintraube zum
       Kosten rüber. (sam)
       
       ## 15:10: Leicht höhere Wahlbeteiligung in Thüringen
       
       Berlin rtr | Bei der Landtagswahl in Thüringen hat sich eine etwas höhere
       Beteiligung als bei der Wahl vor fünf Jahren abgezeichnet. Bis 14.00 Uhr
       hätten 44,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem Wahllokal
       abgegeben, teilte Landeswahlleiter Holger Poppenhäger mit. Bei der
       vorherigen Landtagswahl seien es bis zu diesem Zeitpunkt 42,2 Prozent
       gewesen. Briefwählende seien dabei noch nicht berücksichtigt.
       
       ## 13:30: Wahlbeteiligung in Thüringen bisher bei 32 Prozent
       
       Berlin rtr | Bei der Landtagswahl in Thüringen haben bis zum Mittag rund 32
       Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem Wahllokal abgegeben. Die
       Wahlbeteiligung war zu diesem Zeitpunkt laut Landeswahlleitung etwa
       gleichhoch wie bei der Landtagswahl vor fünf Jahren, aber deutlich höher
       als bei der Europa- und Kommunalwahl im Juni dieses Jahres. Briefwählende
       seien dabei noch nicht berücksichtigt.
       
       ## 12:56: Wahlbeteiligung in Sachsen bisher bei 25,6 Prozent
       
       Berlin rtr | In Sachsen liegt die vorläufige Wahlbeteiligung leicht unter
       jener bei der Landtagswahl vor fünf Jahren. Stand 12 Uhr habe sie bei 25,8
       Prozent gelegen, teilt Landeswahlleiter Martin Richter mit. Im Jahr 2019
       waren es demnach um dieselbe Uhrzeit 26,2 Prozent.
       
       ## 🐾 13:00: Rechte Wahlergebnisse seit 1994: Wie Deutschland nach rechts
       rückte
       
       Berlin taz | Ganz Deutschland ist in den letzten drei Jahrzehnten nach
       rechts gerückt, zeigt eine taz-Datenanalyse. Im Osten besonders drastisch.
       [15][Eine Datenanalyse von taz-Redakteure Lalon Sander und taz-Autor
       Andreas Speit.]
       
       ## 12:30: AfD-Anhänger droht in Wahllokal
       
       Erfurt/Gera dpa/taz | Nach einem Vorfall in einem Wahllokal in Gera hat die
       Polizei eine Anzeige wegen Bedrohung aufgenommen. Ein mit einem AfD-T-Shirt
       bekleideter Mann habe das Wahllokal zur Stimmabgabe am Vormittag betreten,
       so ein Polizeisprecher. Der Wahllokalleiter habe den Mann daraufhin
       aufgefordert, das Shirt abzulegen, da es im Wahllokal verbotene
       Parteien-Werbung sei.
       
       Der Mann sei der Aufforderung zwar nachgekommen. Beim Verlassen des
       Wahllokalgeländes habe er allerdings gedroht, „wiederzukommen“, da er mit
       dem Umgang mit ihm unzufrieden sei. Die Polizisten fertigten anschließend
       eine Anzeige und ermahnten den Mann. Zuvor berichteten andere Medien über
       den Vorfall.
       
       Daneben ermittle die Polizei in Erfurt wegen einiger in der Nacht zu
       Sonntag angebrachten politischen Schmierereien („Höcke ist ein Nazi“) in
       der Nähe von Wahllokalen wegen Sachbeschädigung, so der Polizeisprecher.
       
       ## 🐾 12:15: Szenario eines AfD-Ministerpräsidenten: Könnte, hätte, Höcke
       
       Berlin taz | Könnte Björn Höcke nach der Wahl in Thüringen
       Ministerpräsident werden? Und was müssten die anderen Parteien tun, um das
       zu verhindern? [16][Ein Ausblick von taz-Redakteur Gereon Asmuth]
       
       ## 10:45: CDU-Spitzenkandidat Voigt hofft auf stabile Mehrheitsverhältnisse
       in Thüringen
       
       Jena taz/AFP | Der thüringische CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt hofft nach
       der Landtagswahl auf „stabile Mehrheitsverhältnisse“. Er wünsche sich,
       „dass viele Thüringerinnen und Thüringer wählen gehen und von ihrem Recht
       Gebrauch machen, die Zukunft unseres Landes zu bestimmen“, sagte er am
       Sonntag bei seiner Stimmabgabe in Jena. Er hoffe zudem auf „stabile
       Mehrheitsverhältnisse“, damit das Land wieder nach vorn geführt werden
       könne.
       
       Für ihn selbst gehe es darum, „dass wir in Thüringen wieder die echten
       Themen der Thüringerinnen und Thüringer anpacken“, sagte Voigt und nannte
       die wirtschaftliche Entwicklung, die Bildungspolitik sowie die innere
       Sicherheit. In den Umfragen lag in Thüringen zuletzt die AfD klar vorn.
       Eine Mehrheit für die derzeit in Erfurt regierende rot-rot-grüne Koalition
       von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) gilt mit Blick auf die Umfragen
       als ausgeschlossen.
       
       ## 🐾 10:40: Wenn die AfD die Heimat stiehlt: Das Ende vom Oberlausitzlied
       
       Hochzeit mit heimischem Bier, der beste Freund heiratet seine Jugendliebe.
       Doch das schönste Fest ist kein Trost für die Verhältnisse vor der Wahl.
       [17][Eine Reportage von taz-Autor Gianluca Siska.]
       
       ## 10:30: „Wichtigste Wahl seit Jahren“
       
       Dresden taz/AFP | Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat
       die Landtagswahl in seinem Bundesland am Sonntag als „Schicksalswahl“
       bezeichnet. Es sei „wahrscheinlich die wichtigste Wahl seit 34 Jahren“,
       sagte er bei seiner Stimmabgabe in Dresden. Er sei vielen Menschen dankbar,
       die in den vergangenen Jahren „anders gewählt“, sich nun aber für die
       „große Kraft in der bürgerlichen Mitte“ entschieden hätten, nämlich die
       sächsische Union.
       
       „Dieses Verständnis wird uns eine Regierungsbildung ermöglichen, die diesem
       Land dient“, fuhr Kretschmer fort. In Umfragen lieferte sich seine CDU
       zuletzt ein enges Rennen mit der AfD. Umfragen zufolge steht die Mehrheit
       der bisherigen Koalition aus CDU, SPD und Grünen auf der Kippe.
       
       🐾 08:30: Queer in Thüringen: „Gleich kommt ein Spruch“
       
       ## 🐾 08:00 Uhr: Beginn der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen
       
       Erfurt/Dresden taz | Seit 8 Uhr haben die Wahllokale in Thüringen und
       Sachsen geöffnet. Bis 18 Uhr können die Wähler:innen ihre Stimme
       abgeben.
       
       Die Landeswahlleitung in Sachsen hat eine Broschüre mit Wahlinformationen
       in einfacher Sprache erstellt. [18][Sie kann hier eingesehen werden.]
       
       Die Landeswahlleitung in Thüringen hat alle wichtigen Informationen zur
       Wahl [19][hier in einer Broschüre] zusammengestellt. (ga)
       
       ## 🐾 08:00 Uhr: AfD kann stärkste Partei in Thüringen werden
       
       Berlin taz | Bei der Landtageswahl in Thüringen wird die rechtsextreme AfD
       aller Wahrscheinlichkeit nach zur stärksten Partei. Alle Umfrageinstitute
       sahen die Rechtsextremen zuletzt bei rund 30 Prozent der
       Wähler:innenstimmen. Sie läge damit weit vor der CDU, der 21 bis 23 Prozent
       prognostiziert werden.
       
       Die Linkspartei von [20][Ministerpräsident Bodo Ramelow], die bisher
       zusammen mit SPD und Grünen als rot-rot-grüne Koalition eine
       Minderheitsregierung führt, muss mit deutlichen Verlusten rechnen. Von 31
       Prozent bei der letzten Wahl 2019 könnte sie auf 13 bis 14 Prozent stürzen.
       
       Auch SPD und Grünen drohen Verluste. Die Grünen müssen befürchten, unter 5
       Prozent und damit aus dem Landtag zu fallen.
       
       Dem [21][erstmals antretenden BSW] wurden zuletzt 17 bis 20 Prozent
       prognostiziert.
       
       Das macht die Regierungsbildung in Thüringen extrem kompliziert. Dass am
       Ende der rechtsextreme Björn Höcke zum Ministerpräsidenten gewählt wird,
       gilt als extrem unwahrscheinlich – [22][ausgeschlossen ist es jedoch
       nicht]. (ga)
       
       ## 🐾 08:00 Uhr CDU muss um Spitzenplatz in Sachsen bangen
       
       Berlin taz | Auch in Sachsen könnte die AfD stärkste Partei werden. Das hat
       zumindest das Umfrageinstitut INSA kürzlich prognostiziert. die anderen
       Institute sehen aber weiterhin die CDU knapp vor der AfD und damit als
       stärkste Kraft.
       
       Schon bei der letzten Wahl in Sachsen war die AfD mit 27,5 Prozent
       überdurchschnittlich stark. Ihr werden weitere Zugewinne vorhergesagt.
       
       SPD und Grünen werden in den meisten Prognosen über der 5-Prozent-Hürde
       gesehen, aber nur knapp. Sicher ist ihr erneuter Einzug in den Landtag
       nicht. Der Linkspartei droht in Sachsen sogar das aus.
       
       Großer Gewinner wird wohl auch hier das BSW, das auf Anhieb bei 12 bis 15
       Prozent der Wählerstimme landen könnte.
       
       Die Regierungsbildung könnte auch in Sachsen schwierig werden. Bisher
       regiert hier [23][Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU)] zusammen mit
       SPD und Grünen. Falls einer seiner bisherigen Partner an der
       5-Prozent-Hürde scheitern würde, wäre eine Mehrheit nur bei eine
       Kooperation mit dem BSW sicher. Das aber gilt als schwierig – auch weil die
       [24][BSW-Bundesvorsitzende Sahra Wagenknecht angekündigt hat, mitreden zu
       wollen]. (ga)
       
       1 Sep 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.youtube.com/watch?v=xb3nHgbAC5U
   DIR [2] /Linkspartei-in-Sachsen-am-Abgrund/!6033598
   DIR [3] https://www.youtube.com/watch?v=xb3nHgbAC5U
   DIR [4] https://www.youtube.com/watch?v=xb3nHgbAC5U
   DIR [5] /Ergebnis-der-Sachsen--und-Thueringen-Wahl/!6033609
   DIR [6] https://wahlergebnis.leipzig.de/4/lt2024/14713000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=269&stimmentyp=0&id=ebene_-1125_id_2729
   DIR [7] https://www.youtube.com/watch?v=xb3nHgbAC5U
   DIR [8] /Landtagswahlen-in-Thueringen--Sachsen/!vn6031630/
   DIR [9] https://www.youtube.com/watch?v=xb3nHgbAC5U
   DIR [10] https://x.com/OmasGegRechtsLE/status/1829506680792772942
   DIR [11] https://plaetzef.noblogs.org/
   DIR [12] /Landtagswahlen-in-Thueringen--Sachsen/!vn6031630/
   DIR [13] /Wahlparty-der-AfD-in-Thueringen/!6033530
   DIR [14] https://x.com/ale_notbeer/status/1830225855924363685?s=48&t=JhgJxBSv4Iud50UKQpMGYQ
   DIR [15] /Analyse-der-Wahlergebnisse-seit-1994/!6033149
   DIR [16] /Szenario-eines-AfD-Ministerpraesidenten/!6033167
   DIR [17] /Wenn-die-AfD-die-Heimat-stiehlt/!6029911
   DIR [18] https://wahlen.sachsen.de/download/Landtag/Broschuere_wie-waelen-wir_Leichte_Sprache_LW24.pdf
   DIR [19] https://wahlen.thueringen.de/landtagswahlen/informationen/2024/Infoheft_Wahlen_komplett_INET.pdf
   DIR [20] /Wahlen-in-Thueringen/!6017702
   DIR [21] /BSW-Wahlkampf-in-Thueringen/!6029511
   DIR [22] /Szenario-eines-AfD-Ministerpraesidenten/!6033167
   DIR [23] /Sachsens-Ministerpraesident-im-Wahlkampf/!6031590
   DIR [24] /BSW/!6029230
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gereon Asmuth
   DIR Gareth Joswig
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   DIR Stefan Reinecke
       
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       Beamte.