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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Sechs Geiseln tot in Gaza geborgen
       
       > Die Toten wurden in einem unterirdischen Tunnel in Rafah in Südgaza
       > gefunden. Alle Opfer wurden am 7. Oktober entführt und waren wohl lange
       > noch am Leben.
       
   IMG Bild: Plakat mit Bild einer der getötet aufgefundenen Geiseln: Eden Yerushalmi
       
       Die israelische Armee hat die Leichen von sechs [1][Geiseln] im
       Gazastreifen geborgen. Das gab das Militär am frühen Morgen offiziell auf
       seinem Telegram-Kanal bekannt. Am Vorabend hatte die Armee zunächst den
       Fund mehrerer Leichen bekanntgegeben, ohne dabei nähere Einzelheiten zu
       nennen. Nach stundenlanger Prüfung der Identität der Leichen herrscht nun
       Gewissheit.
       
       Die sechs Ermordeten seien in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah
       im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden und nach Israel überführt
       worden, teilte die Armee weiter mit. Alle sechs Opfer waren demnach beim
       Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres in
       den Gazastreifen entführt worden. Einem Armeesprecher zufolge wurden sie
       erst kurz vor der Entdeckung ihrer Leichen von den Entführern getötet.
       
       Insgesamt verschleppten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen an jenem
       Tag im Oktober mehr als 250 Menschen aus Israel in das abgeriegelte
       Küstengebiet. Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November ließ die
       Hamas 105 Geiseln frei. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische
       Häftlinge aus Gefängnissen. [2][Vereinzelt konnten Geiseln von der
       israelischen Armee befreit werden] – teils unter hohem Blutzoll für die
       palästinensische Zivilbevölkerung bei diesen Militäreinsätzen, für die
       Israel international in der Kritik steht. Wie viele der im Gazastreifen
       verbliebenen Geiseln noch am Leben sind, ist nicht bekannt. (dpa)
       
       ## Impfkampagne gegen Polio läuft an
       
       Im Gazastreifen ist am Sonntag eine Impfkampagne gegen Kinderlähmung
       offiziell angelaufen. „Die Impfungen haben um 09.00 Uhr begonnen“, sagte
       der Arzt Jasser Schaabane vom Al-Auda-Krankenhaus in der Stadt Gaza, der
       für drei Impfzentren im Zentrum des Gazastreifens zuständig ist. Geimpft
       würden Kinder im Alter zwischen einem Tag und zehn Jahren.
       
       Am Samstag hatten bereits einige Kinder im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis
       im Süden des Palästinensergebiets eine erste Impfdosis erhalten. Am Sonntag
       liefen die [3][Impfungen gegen das hochansteckende Virus] nun aber
       offiziell und in größerem Umfang an. Schaabane sagte, am Sonntagmorgen
       seien viele Drohnen über dem Stadtzentrum von Gaza zu sehen gewesen, aber
       „wir hoffen, dass diese Impfkampagne für Kinder ruhig verläuft“.
       
       Israel hatte vor wenigen Tagen „humanitären Pausen“ im Gaza-Krieg für
       Polio-Impfungen zugestimmt. Zuvor war erstmals seit einem
       Vierteljahrhundert ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im
       Gazastreifen nachgewiesen worden. Nach Angaben der israelischen Behörden
       soll der Impfstoff zunächst bis Dienstag im Zentrum des Gazastreifen
       verabreicht werden. Anschließend sind weitere dreitägige Impfkampagnen im
       Süden und Norden des Küstengebiets geplant. (afp)
       
       ## 🐾 Nathan Thrall über Israel und Palästina: „Tränen in den Augen“
       
       In „Ein Tag im Leben von Abed Salama“ beschreibt Nathan Thrall die
       Situation der Palästinenser. [4][Ein Gespräch über die Entstehung des Buchs
       mit taz-Volontär Leon Holly.]
       
       ## Zwei Tote Israelis im Westjordanland
       
       In Hebron im Westjordanland sind nach israelischen Angaben mindestens zwei
       Israelis getötet worden. Angreifer hätten auf ein Fahrzeug geschossen,
       teilt das Militär mit. Drei Personen seien dabei verletzt worden. Der
       Rettungsdienst erklärt später, zwei Menschen seien getötet und ein dritter
       schwer verletzt worden. Die Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland
       hat seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Anfang Oktober 2023 zugenommen.
       Seit Mittwoch führt das israelische Militär [5][eine Offensive gegen
       militante Gruppen im Westjordanland]. Zugleich gibt es dort immer mehr
       massive Übergriffe jüdischer Siedler auf Palästinenser. (rtr)
       
       1 Sep 2024
       
       ## LINKS
       
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       Evakuierungen aufgerufen. Ein Bericht aus dem Al-Aksa-Märtyrer-Spital.