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       # taz.de -- Landtagswahl in Thüringen: CDU will mit BSW und SPD reden
       
       > Der Vorstand der Thüringer CDU gibt grünes Licht für Gespräche mit dem
       > Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD. Die könnten kompliziert werden.
       
   IMG Bild: Stellt sich nach der Wahl auf komplizierte Gespräche ein: CDU-Chef Mario Voigt aus Thüringen
       
       Erfurt dpa/taz | Die Thüringer CDU hat den Weg für erste Gespräche mit dem
       Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD frei gemacht. Thüringens
       CDU-Generalsekretär Christian Herrgott sagte, der Landesvorstand habe ihn
       selbst und CDU-Landesparteichef Mario Voigt ermächtigt, diese Gespräche zu
       führen. Es handele sich noch nicht um Koalitions- und auch nicht um
       Sondierungsgespräche. Der Beschluss des Landesvorstandes sei einstimmig
       gewesen.
       
       Herrgott machte zugleich klar, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU
       weiter gelte. „Das gilt, klar: Wir werden nicht mit der AfD
       zusammenarbeiten. Das haben wir vor der Wahl gesagt und das gilt auch nach
       der Wahl. Gleiches gilt für eine Koalition mit der Linken“, sagte Herrgott.
       Er machte klar, dass man am Beginn eines „langen, langen und intensiven
       Prozesses“ stehe.
       
       Zuvor hatte auch der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz betont, dass der
       Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD und zur Linken stehe und dass es Sache
       der Landesverbände in Sachsen und Thüringen sei, wie damit umzugehen ist.
       
       Die CDU war bei der [1][Landtagswahl am Sonntag] auf Platz zwei gelandet –
       hinter der extrem rechten AfD des völkischen Nationalisten [2][Björn
       Höcke]. Allerdings ist die Lage nach der Wahl vertrackt. Eine vorab oft
       diskutierte Koalitionsmöglichkeit von CDU, BSW und SPD wird im neuen
       Landtag in Erfurt nicht die Mehrheit der Sitze haben, sie kommt nur auf 44
       Sitze, die mögliche Opposition aus AfD und Linke kommt ebenfalls auf 44
       Sitze – ein Patt.
       
       ## Ramelow könnte entscheidende Rolle spielen
       
       Der Landesvorstand der CDU beschäftigte sich auch bereits mit
       Personalfragen: Er beschloss einstimmig, dass Voigt erneut für den
       Fraktionsvorsitz kandidieren soll. Der Abgeordnete Andreas Bühl soll
       demnach für den Posten des Parlamentarischen Geschäftsführers kandidieren.
       
       Eine entscheidende Rolle bei der Bildung einer CDU-geführten Regierung
       könnte trotz des Unvereinbarkeitsbeschlusses der noch amtierende
       [3][Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke)] spielen, der am Dienstagabend
       in einem ZDF-Interview erneut signalisierte, eine demokratische Regierung
       stützen zu wollen.
       
       3 Sep 2024
       
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