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       # taz.de -- Historiker forscht auf Langeoog: Eine deutsche Insel
       
       > Die ostfriesische Insel Langeoog war ganz vorne dabei, als die Nazis ihre
       > „Volksgemeinschaft“ formierten. Spuren davon haben sich bis heute
       > erhalten.
       
   IMG Bild: Die Landungsbrücke auf Langeoog mit dem Fährschiff „Kaiserin Auguste Victoria“, 1935
       
       An einem Dienstagabend im ausgehenden Juli sitzen ungefähr 60 Menschen im
       Garten des Seemanshuus, dem Heimatmuseum der Nordseeinsel Langeoog. Die
       Menschen haben auf Stühlen Platz genommen, auf Bänken, unter einem
       Birnbaum, es strömen weitere hinzu, mehr Stühle werden herangeschleppt, und
       trotzdem müssen einige Besucher stehen, sie lehnen sich an das niedrige
       Haus.
       
       So voll wie an diesem Dienstag war der Garten hinter dem weiß gestrichenen
       Haus schon lange nicht mehr. War er überhaupt je so voll? Vielleicht bei
       einer der Hochzeiten, die hier oft stattfinden.
       
       Aber das hier ist ein Publikum, das nicht feiern will, sondern nachdenken.
       Und dass es ein Dienstagabend auf Langeoog ist, ist eine wichtige
       Information, denn sie führt mitten hinein in die Geschichte, die an diesem
       Abend erzählt werden soll. Jörg Echternkamp, wissenschaftlicher Direktor am
       Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in
       Potsdam, der als Kind schon die Sommerferien auf Langeoog verbrachte,
       stellt sein Langeoog-Buch vor. „Langeoog – Biographie einer deutschen
       Insel“ heißt es.
       
       1.023 Seiten umfassen die beiden Bände zusammen, denen noch zwei weitere
       Folgen sollen. Echternkamp beschreibt darin die Jahre von 1885, als
       Langeoog zum Seebadeort wurde, bis zum Beginn der Nazi-Herrschaft 1933, und
       in Band zwei – auf allein knapp 600 Seiten – die Zeit von 1933 bis zum
       Beginn des Zweiten Weltkrieges.
       
       Nachdenken über eine Insel und wie sie sich dem Nationalsozialismus
       unterwarf, sich den Machthabern andiente, von der Ideologie durchdrungen
       wurde und so vollzog, was im ganzen Land passierte. Langeoog als Insel der
       „Volksgemeinschaft“, darum geht es in Echternkamps Werk.
       
       Wahrscheinlich wurde noch nie so viel an einem Stück über eine einzige
       deutsche Insel geschrieben. Und das ist ein großes Glück für die Insel
       Langeoog, deren jüngere Geschichte da ausgebreitet wird. Wobei man heute,
       kurz nach Erscheinen des Buches, noch nicht weiß, ob sie es dort alle so
       gut finden werden, was der Historiker herausgefunden hat, denn im
       begrenzten Raum einer ostfriesischen Insel gibt es Kontinuitäten. Kann gut
       sein, dass jetzt Hintergründe ans Licht kommen, die manch einer lieber im
       Dunklen gelassen hätte. Opa war kein Nazi – das kann man ja nur so lange
       behaupten, wie es nicht erforscht wurde.
       
       Ein Dienstagabend also Ende Juli auf Langeoog im Garten hinterm
       Seemannshuus. Als mehr oder weniger alle Besucher ihren Platz eingenommen
       haben, sagt einer: „Und das parallel zum Dünensingen, warum seid ihr da
       nicht?“ – „Na“, sagt ein anderer, „wir werden heute hören, warum das
       Dünensingen vielleicht nicht mehr so en vogue ist.“
       
       Das Dünensingen „nicht mehr so en vogue“, das wird an diesem Abend Thema
       sein?
       
       ## Langbärtiger Mann im Schifferhemd
       
       Damit würde Echternkamp an einem der immer noch prägenden Ereignisse im
       Veranstaltungskalender Langeoogs rühren. Jeder kennt den langbärtigen Mann
       im Schifferhemd, der jeden Dienstag um 18 Uhr zum Dünental am Wasserturm
       radelt und dort mit dem Akkordeon Lieder anstimmt, und alle singen mit.
       
       Echternkamp widmet dem Dünensingen ein eigenes Unterkapitel seines Buchs,
       nicht dem Dünensingen von heute, dem niemand eine Nähe zu Nazis vorwerfen
       würde, sondern dem Dünensingen von damals; wie es entstand. Die Ableitung
       zum Dünensingen von heute kann jeder selbst treffen: die gleiche Kulisse,
       nur ohne Fahnen und mit – teilweise – anderen Liedern. Es ist ein
       Kennzeichen des Echternkampschen Buches: Es erzählt von damals und erlaubt
       an vielen Stellen eine kritische Revision des Langeoog von heute.
       
       Das lässt einen manchmal schaudern, dieses heiter-schunkelnde Dünensingen
       heute verliert ein wenig seine Unschuld. Und nach der Lektüre weiß man: Da
       war was.
       
       Nämlich das: Die Geburtsstunde des Dünensingens datiert Echternkamp ins
       Jahr 1936; von da an war das Singen am Strand und in den Dünen ein
       wichtiger Punkt im Programm des von der Hitlerjugend organisierten
       Zeltlagers „Nordsee“. Ein Massensingen unter freiem Himmel, das sich in
       kurzer Zeit „zu einer reichsweit bekannten Attraktion der Insel“ entwickelt
       habe, „die nach dem Krieg wieder aufgegriffen wurde und bis heute eine
       feste Größe im Unterhaltungsprogramm der Insel darstellt“.
       
       Damals saßen die Jugendlichen am Rande der Dünen, täglich eine Stunde, und
       sangen Lieder aus vom Reichsjugendführer herausgegebenen Liederbüchern.
       „Uns geht die Sonne nicht unter“, „Blut und Ehre“, Zeilen wurden
       geschmettert wie „Erst wenn die Juden bluten, erst dann sind wir befreit“.
       „Die Menschen“, so hieß es 1934 im Vorwort des einschlägigen Liederbuchs,
       „spüren die Kraft, die aus dem gemeinsamen Singen unserer Lieder strömt,
       und wissen, daß unser ganzes Volk daran teilhaben muß“.
       
       Die Singstunden in den Dünen blieben keine Sache der Hitlerjugend allein;
       für den letzten Tag des Zeltlagers 1936 luden der Lagerleiter und der
       gerade erst eingesetzte Kurdirektor und Bürgermeister Gerhard Wagner zum
       „gemeinsamen Singen“. Unter freiem Himmel mischten sich Hitlerjugend mit
       Insulanern, Kurgästen, den Kindern der Erholungsheime, Eltern. Ein
       kesselartig ausgeformtes Dünental bildete den Raum dieser Zusammenkunft;
       wie gemacht, um die Volksgemeinschaft nach den Vorstellungen des „Führers“
       zu inszenieren.
       
       Echternkamp schreibt: „Der Dünenkessel wurde zu einem Erfahrungsraum der
       NS-Volksgemeinschaft“: der Naturraum als Bühne und Kulisse gleichermaßen;
       das weite Rund, in dem man wie um ein Lagerfeuer herum saß, nur dass in der
       Mitte kein Feuer loderte, sondern eine Gruppe von Musikern mit Trompete,
       Flöte, Geige, Akkordeon, die Melodien spielte, angeleitet vom aus Osnabrück
       mit dem HJ-Bann 78 angereisten Musiklehrer Franz Dost, der in den
       Folgejahren zu einer Werbefigur im Inselprospekt wurde: „Dünenabende unter
       Dosts Leitung sind Höhepunkte glücklichen Ferienlebens.“
       
       Kurdirektor Wagner beschrieb das von ihm erdachte Format im Fachblatt Der
       Fremdenverkehr als Gemeinschaft stiftendes Erlebnis, reichsweit lobten
       Zeitungen Langeoog für das gemeinsame Singen, das Reichs-Handbuch der
       deutschen Fremdenverkehrsorte hob 1939 hervor, wie beliebt die Abende „bei
       jung und alt“ seien. Langeoog war zum Vorbild geworden, wenn es darum ging,
       eine Volksgemeinschaft zu schaffen. Nazi-Organisationen wie die
       Hitlerjugend und Inselgemeinde mit dem Bürgermeister vorne dran gingen hier
       eine Allianz ein, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.
       
       ## Die Volksgemeinschaft wird konkret
       
       An diesen Abenden, so schreibt Echternkamp, überlagerten und bestätigten
       sich „der in den Liedern anklingende Raum und der während des Singens
       erlebte Raum“. Hier wurde die Volksgemeinschaft konkret – und Langeoog
       dafür bekannt, mit den „Singstunden“ neue Wege des Tourismus zu
       beschreiten.
       
       Die Insel festigte ihren Ruf als „Familienbad“ – ein Ruf, der bis heute
       anhält. Und ebenso bis heute spielt dabei auch das Dünensingen eine
       wichtige Rolle. Hier kommen sie alle – jeden Dienstag während der
       Sommersaison – im Rund eines Dünentals zusammen und scharen sich um die
       Musikanten: Feriengäste und Einheimische, Junge und Alte, vielleicht kommen
       sogar welche vom Zeltlager der Sportjugend, auch das gibt es ja immer noch.
       
       Der Besucher der Buchvorstellung im Garten des Seemannshuus meinte genau
       das, als er sagte, das Dünensingen sei ja mit Kenntnis dieser Vorgeschichte
       „nicht mehr so en vogue“.
       
       Echternkamp ist tief in die Geschichte der Nordseeinsel vorgedrungen, er
       macht Bezüge deutlich, das Gestern und das Heute und wie nah sie sich sind.
       Jetzt, unter dem Birnbaum im Garten, erzählt er, wie er überhaupt dazu kam,
       diese Forschungsarbeit anzufangen, die in diese beiden dicken Bücher
       mündete, denen noch zwei weitere folgen sollen.
       
       Echternkamp war, ehe er zum Langeoog-Forscher wurde, ein Langeoog-Urlauber,
       der schon als Kind auf die Insel kam und später mit der eigenen Familie
       auch. Jedes Jahr wieder habe er an einem der Urlaubstage auf dem Weg zum
       Strand einen Abstecher zur Buchhandlung Krebs gemacht. Stets auf der Suche
       nach Lektüre über die Insel.
       
       Die Buchhandlung ist gut sortiert, aber Echternkamp fand zur
       Inselgeschichte immer nur Anekdotensammlungen, das unvermeidliche „111 Orte
       auf Langeoog, die man gesehen haben muss“, Postkartengegenüberstellungen,
       Langeoog früher und heute. „Ich bin immer wieder in die Buchhandlung
       gepilgert“, erzählt er, wieder sagte er zu seiner Frau, „es gibt nichts,
       immer noch nicht“, und seine Frau entgegnete: „Dann mach’s doch selbst!“
       
       So kam’s.
       
       ## Hinter der Arrestzelle
       
       Echternkamp, gewandet zum Strandgang, drehte um und ging zum Rathaus,
       klopfte an eine Tür und fragte, ob es dort ein Archiv gebe. Jemand führte
       ihn zu einem Mann, von dem Echternkamp erst dachte, das sei der
       Insel-Archivar, aber es war der seinerzeitige Bürgermeister. Der führte ihn
       in einen Keller, schob die Tür einer früheren Arrestzelle beiseite – das
       Rathaus wurde 1938 erbaut, da war Echternkamp also gleich mitten im Stoff –
       und da sah er Regale voller Ordner und Mappen. Das Archiv.
       
       Er blätterte ein bisschen und wusste, er werde wiederkommen müssen, grub
       sich bald eine Woche dort ein, durchforstete das Archiv der
       Kirchengemeinde, des Heimatvereins, das Landesarchiv in Aurich, das in
       Oldenburg, schließlich das Bundesarchiv mit seinen Außenstellen.
       
       Er sprach – bei aller Skepsis gegenüber dieser Art von Quellen – mit
       Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, darunter eine alte Insulanerin, die alles
       miterlebt hatte und anschaulich davon erzählen konnte; er stand aber auch
       mal vor verschlossenen Türen: Jemand, mit dem er verabredet war, wollte
       dann doch nicht mit ihm reden.
       
       So entstand ein fein gezeichnetes Bild über Langeoogs Weg in die Nazi-Zeit
       und bis 1939. Wann wurde die NSDAP-Ortsgruppe gegründet und wer war dabei?
       Wo diente sich die Insel den neuen Machthabern an? Waren die beiden Männer
       mit französischen Vornamen, die im Baugeschäft des Vaters einer Zeitzeugin
       arbeiteten, nicht vielleicht doch Zwangsarbeiter, obwohl die Zeugin steif
       fest behauptet hatte, es habe bei ihnen keine Zwangsarbeiter gegeben? (Ja,
       sie waren Zwangsarbeiter. Denn natürlich gab es Zwangsarbeit auch auf
       Langeoog.)
       
       Echternkamp urteilt nicht, er stellt nur dar. Sehr nüchtern, wie er
       überhaupt sehr nüchtern auftritt im karierten Hemd zum hellen Sommeranzug,
       mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille.
       
       Manche Quellen sprachen direkt zu ihm, andere öffneten sich erst bei
       genauem Hinsehen und zeigten lang angelegte Entwicklungen. Das Tagebuch
       eines 13-jährigen Langeoog-Urlaubers etwa, das schon 1912 davon berichtet,
       wie präsent der Antisemitismus da schon auf der Insel war. Dieser
       13-Jährige unternahm mit seinen Eltern eine Tagestour zur Nachbarinsel
       Norderney und notierte, wie erschreckt sie darüber waren, dort viele Juden
       anzutreffen: „Alles Juden, die sich hier besonders breit machen. Die gelben
       Gesichter, schwarze Haare, scharf geschnittene Nasen sind einfach
       vorherrschend.“
       
       Langeoog muss da also schon das gewesen sein, womit später alle Inseln
       warben: „judenfrei“.
       
       Ihn interessierte, sagt Echternkamp, wie schnell sich die Ideologie
       durchsetzte und die Insel umformte. Hört man ihm an diesem Abend zu, dann
       denkt man: Es ging schnell, es wurde entschlossen mitgemacht. Das mag
       sicherlich verbreitet gewesen sein in vielen Orten des Reichs, aber hier
       kann man minutiös verfolgen, wie es passierte.
       
       ## Das Recht, die HJ-Flagge zu hissen
       
       Lehrer Windemuth etwa, 1933 in die NSDAP eingetreten und zum Schuljahr
       1935/36 nach Langeoog gewechselt, brachte die Langeooger Inselschule
       schnell auf Kurs. Tief verankerte er die NS-Ideologie im Unterricht und war
       früh bestrebt, das auch nach außen sichtbar zu machen. Auf seinen Antrag
       hin wurde der Schule als einer der ersten acht Schulen Ostfrieslands das
       Recht zugesprochen, die HJ-Flagge zu hissen. Die Einweihungsfeier der neuen
       Flagge wurde am 30. Januar 1936 begangen, dem dritten Jahrestag der
       „Machtergreifung“. Echternkamp berichtet von einem großen Fest, alle
       Schulkinder standen in den braunen HJ-Uniformen in Reih und Glied vor der
       Schule und sangen das Kampflied der HJ: „Unsere Fahne flattert uns voran“.
       
       Bereitwillig benannte die Gemeinde Straßen nach Hitler und Hindenburg und
       beschloss Ende Juni 1933, weithin sichtbar auf der Melkhörndüne ein Denkmal
       zu errichten zur Erinnerung an Albert Leo Schlageter, den 1923 im
       „Ruhrkampf“ fürs Vaterland Gefallenen, einen früher Märtyrer der
       NS-Bewegung.
       
       Inselarzt Paul Bunse hielt schon 1933 einen öffentlichen Vortrag über
       Rassenhygiene und die notwendigen Maßnahmen, die zu ergreifen waren, um das
       deutsche Volk nach den ideologischen Vorstellungen rein zu halten. Diese
       Maßnahmen wurden dann auch schnell und konsequent umgesetzt; Echternkamp
       berichtet von zehn Verfahren wegen „Unfruchtbarmachung“, die sich für die
       kleine Insel nachweisen lassen.
       
       Einen „schwarzen Tag in den Annalen der Insel“ nennt er den 19. September
       1935. An diesem Donnerstag keine zwei Jahre nach dem öffentlichen Vortrag
       des Inselarztes und nur vier Tage, nachdem die „Nürnberger Gesetze“
       erlassen worden waren, beschloss das Erbgesundheitsgericht Aurich im Haus
       des Langeooger Bürgermeisters, „sieben junge Langeooger Männer und Frauen
       zeugungsunfähig zu machen, um die Weitergabe ihrer vermeintlich schlechten
       Erbanlagen zu unterbinden“. Ihnen wurde „angeborener Schwachsinn“
       attestiert, „schwerer Alkoholismus“ oder auch „Schizophrenie“.
       
       Langeoog, so scheint es, warf sich dem NS-Regime bereitwillig an die Brust.
       Aber da war ja auch wenig Widerstand: keine Arbeiterschaft, also auch kaum
       Kommunisten und Sozialisten, keine Katholiken, viele Protestanten.
       
       Den aus der „arischen Volksgemeinschaft“ Ausgegrenzten widmet Echternkamp
       viel Platz. Inselbewohnern wie den de Heers, ein niederländisch-jüdisches
       Paar, die das Café Dünenschlösschen unterhalb des Wasserturms betrieben.
       Ein beliebtes Lokal – bis sich die Nazi-Ideologie ausbreitete und den de
       Heers das Leben schwer und schließlich unmöglich gemacht wurde und sie das
       Café zwangsverpachteten. Bestürzend zu lesen, wie sich Peter de Heer noch
       kurz vor Weihnachten 1935 an den Schiedsmann der Insel wandte in der
       Hoffnung, dort Gerechtigkeit zu erfahren im Kampf gegen antisemitische
       Beschimpfungen. Der Sühnetermin beim Schiedsmann endete erfolglos,
       staatliche Institutionen halfen einer jüdischen Familie schon nicht mehr.
       Seit diesem Sommer erinnern die ersten Langeooger Stolpersteine an das
       Schicksal der de Heers, verlegt vom Heimatverein.
       
       Der Abend im Garten des Seemannshuus endet, eine Frau, gebürtige
       Langeoogerin, erzählt im Zwiegespräch, dass sie erst durch Echternkamps
       Buch erfahren habe, warum ein Bekannter der Familie und seine Frau ihr
       Leben lang kinderlos geblieben waren: Der Mann war einer jener
       Zwangssterilisierten, heute liegt er auf dem Inselfriedhof begraben, nicht
       weit vom Inselarzt entfernt, der die nationalsozialistische Rassenlehre in
       den Köpfen der Insulaner verankert hatte.
       
       Die Zuhörerinnen und Zuhörer verlassen den Garten. Im Dorf mischen sie sich
       unter die, die vom Dünensingen kommen.
       
       15 Sep 2024
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Felix Zimmermann
       
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