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       # taz.de -- Markus Söder und die K-Frage: Kein Kater im Kloster
       
       > Der CSU-Chef ist wieder in Bayern und wird mit Applaus empfangen. In
       > einer wichtigen Frage sieht er Friedrich Merz auf seinem, Söders Weg.
       
   IMG Bild: Markus Söder spricht während einer Pressekonferenz bei der Klausurtagung der CSU in Kloster Banz, 18. September
       
       Jetzt also wieder Landespolitik. Am Tag danach steht Markus Söder im
       Seminarraum 5 von Kloster Banz und spricht über mehr Bewegung für
       bayerische Schüler. Und über kostenloses Parken für E-Autos im Freistaat.
       Auch um die Entschlackung des Brandschutzes in Bayern geht es. Und um eine
       mögliche Olympia-Bewerbung Münchens für 2040. Fast eine Stunde lang
       unterrichtet der Ministerpräsident die anwesende Presse über den Inhalt der
       Grundsatzrede, die er gerade vor der CSU-Fraktion gehalten hat. Es ist
       schon fast zur Gewohnheit geworden, dass Söder die Herbstklausur seiner
       Fraktion zum Anlass nimmt, ein kleines landespolitisches Feuerwerk zu
       entfachen, ein umfangreiches Maßnahmenpaket der Staatsregierung
       vorzustellen. Die Botschaft ist deutlich: Wir machen was.
       
       Was Söder, wie wir seit Dienstag wissen, nicht macht, ist den
       Kanzlerkandidaten. Den Job hat er nach einer intensiven Werbekampagne in
       eigener Sache nun doch [1][CDU-Chef Friedrich Merz] überlassen. [2][Nachdem
       er die Entscheidung am Mittag noch gemeinsam mit Merz in der bayerischen
       Landesvertretung in Berlin bekannt gegeben hatte], traf der CSU-Chef am
       Abend am Kloster Banz ein, wo sich die Abgeordneten bereits im Hof
       aufgestellt hatten, um ihn mit lautem Applaus zu begrüßen. „Fast, als gelte
       es, die Rückkehr eines verlorenen Sohnes zu feiern“, schrieb die Deutsche
       Presse-Agentur, die die Szene beobachtete.
       
       Er ist also wieder da. Oder war er gar nie wirklich weg? Fraktionschef
       Klaus Holetschek spricht am Mittwoch zwar von schwierigen Tagen, die man
       hinter sich habe, aber auch von einer hervorragenden Stimmung auf der
       Klausur. Von Katerstimmung keine Spur. Natürlich wird Söder dann nicht nur
       auf den Bewegungsmangel an bayerischen Schulen, sondern auch auf die
       K-Frage angesprochen.
       
       ## Alles fein
       
       Er habe seinen Beitrag zu gemeinschaftlichen Stärke der Union geleistet,
       sagt er und zitiert sich selbst, um seinen Gemütszustand zu beschreiben:
       „Ich bin damit innerlich völlig fein.“
       
       In den fast drei Jahren, in denen er nun mit [3][Merz] zusammenarbeite,
       habe er kein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass da kein Vertrauen wäre.
       So habe man sich auch in der K-Frage einvernehmlich geeinigt. „Am Ende
       zählt das Wort zwischen Merz und mir. Das ist die Basis, das ist die
       Brücke, und diese Brücke ist steinern und fest.“
       
       Es werde dennoch ein schwerer Wahlkampf für die Union werden. Und damit
       dieser am Ende erfolgreich sei, betonte Söder einmal mehr, müsse jede
       Zusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ausgeschlossen werden. Eine
       Union, die dauerhaft über 30 Prozent der Wählerstimmen haben wolle, dürfe
       sich für die Grünen nicht öffnen. Er freue sich, dass Friedrich Merz nun
       auch „auf dem Weg ist“. Dieser hatte sich in der Vergangenheit
       grundsätzlich offener für Schwarz-Grün gezeigt, am Dienstag in der ARD
       jedoch eingeschränkt: „Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es geht nicht.“
       
       18 Sep 2024
       
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   DIR Dominik Baur
       
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