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       # taz.de -- Strafzölle für chinesische E-Autos: Fairness für europäischen Markt
       
       > Die EU will Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos erheben. Ein Schritt,
       > der dem europäischen Markt mehr Zeit für die eigene Produktion beschafft.
       
   IMG Bild: E-Autos des chinesischen Herstellers BYD wären von den Zöllen betroffen
       
       Die Lebensqualität in Deutschland ist auch deshalb so hoch, weil die
       Unternehmen in hiesigen Fabriken erfolgreiche Produkte herstellen. Diese
       werfen Gewinne ab, die teilweise als Steuern an den Staat und damit in
       Schulen, Straßen und Krankenhäuser fließen.
       
       Einen anderen Teil erhalten die Beschäftigten als Einkommen. Dieses
       Erfolgsrezept attackiert die [1][chinesische Regierung] nun, indem sie mit
       hohen [2][Subventionen] versucht, die noch schwache europäische Produktion
       von E-Autos zu untergraben.
       
       Richtigerweise erklärt die EU-Kommission deshalb, Europa solle sich das
       nicht bieten lassen. Chinesischen Firmen, die E-Autos nach Europa
       exportieren, drohen gestaffelte [3][Einfuhrzöllen] von bis zu 35 Prozent,
       die die erhaltenen Subventionen ausgleichen. Doch Kanzler Olaf Scholz
       (SPD), BMW, Daimler, VW, der Automobilverband und die IG Metall sind
       dagegen.
       
       Ein Argument: Deutsche Firmen, die elektrische Fahrzeuge in China fertigen
       und nach Europa bringen, müssten die Zölle ebenfalls zahlen. Dieser Einwand
       erinnert an das Geschäftsmodell „iPhone“. Deren Hersteller Apple verbucht
       zwar hohe Gewinne in Kalifornien, gefertigt werden die Geräte jedoch
       schwerpunktmäßig in China – eine Entwicklung, die zum Verlust von
       Industriearbeitsplätzen in den USA und zum Aufstieg des rechtsdrehenden
       Politikers Donald Trump beitrug.
       
       ## Zölle noch nicht in Kraft
       
       Die Zölle würden chinesische Fahrzeuge verteuern und ihre Verkäufe in
       Europa reduzieren. Das verschaffte den hiesigen Herstellern etwas Zeit, um
       günstige E-Autos auf den Markt zu bringen. Damit der Druck Richtung
       E-Mobilität erhalten bleibt, sollte die Politik die schärferen
       Abgasgrenzwerte 2025 wie geplant einführen und ab 2035 keine neuen fossilen
       Fahrzeuge mehr zulassen.
       
       Noch aber sind die Zölle nicht in Kraft. Die EU würde verzichten, wenn die
       chinesischen Firmen ihre subventionierten Preise auf realistisches Niveau
       anhöben. So oder so wäre dann eine faire Konkurrenzsituation hergestellt,
       die hierzulande weiter eine hohe Lebensqualität ermöglichte.
       
       6 Oct 2024
       
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