# taz.de -- EU-Vorgaben für Abgase: Teure Lockerungspläne
> Eine Schwächung der EU-Abgasregeln würde vor allem Verbraucher teuer
> kommen, so Umweltschützer. Die Union will die Rücknahme der Grenzwerte.
IMG Bild: Weiter abstinken: FDP, CDU und AfD wollen eine Lockerung der EU-Abgasregeln für Autohersteller
Berin afp | Eine Lockerung der EU-Abgasregeln für Autohersteller würde nach
Einschätzung der Umweltorganisation Greenpeace insbesondere Verbraucher
teuer zu stehen kommen. „Die Tankkosten der Autofahrenden würden durch eine
Verschiebung massiv steigen“, erklärte die Umweltorganisation am
Donnerstag. Sie gehe alleine wegen des teureren Betriebs von Verbrennern im
Vergleich zu E-Autos von 100 Milliarden Euro Mehrkosten aus.
Die Autoindustrie wehrt sich gegen die geplante Verschärfung der
EU-Flottengrenzwerte im kommenden Jahr und bekommt dabei politische
Rückendeckung unter anderem aus der FDP, der Union und der AfD. Wenn die
Hersteller nicht den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Neuwagen etwa
über den Verkauf von mehr E-Autos reduzieren, drohen ihnen hohe Bußgelder.
Angesichts der [1][Krise der deutschen Autoindustrie] fordern Kritiker seit
einiger Zeit, die Strafzahlungen auszusetzen.
„Würden die Zielwerte für 2025 und 2030 jeweils um zwei Jahre verschoben,
könnten die Autohersteller in der EU damit insgesamt rund 11,8 Millionen
Benziner, Diesel und Plug-in-Hybride mehr verkaufen als mit der bestehenden
Regelung“, erklärte Greenpeace dazu. Daraus ergeben sich demnach
[2][zusätzliche CO2-Emissionen] in Höhe von 308,5 Millionen Tonnen und ein
zusätzlicher Kraftstoffverbrauch von 97,4 Millionen Tonnen.
Verbrennermotoren sind deutlich ineffizienter in der Energieübersetzung.
Zudem ist spätestens ab 2027 und der Ausweitung des europäischen
Emissionshandels auf den Verkehr mit steigenden Spritkosten zu rechnen.
„Sollten mit abgeschwächter Flottenregelung mehr Verbrennerfahrzeuge auf
den Markt kommen und sich damit die Nachfrage nach Kraftstoff und
entsprechenden CO2-Zertifikaten erhöhen, würde sich dies zusätzlich
preissteigernd auswirken“, erklärte Greenpeace.
Die FDP dringt seit Längerem auf eine Lockerung der CO2-Flottengrenzwerte
und eine Rücknahme des Verkaufsverbots neuer Verbrennerautos ab dem Jahr
2035. Die Unionsfraktion will in dieser Woche einen Antrag einbringen, in
dem sie [3][eine „schrittweise“ Rücknahme der EU-Flottengrenzwertvorgaben]
fordert.
26 Sep 2024
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