# taz.de -- Einsturz von Carolabrücke in Dresden: Abriss läuft
> Nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke haben die Abrissarbeiten
> begonnen. Polen wappnet sich indes gegen Überschwemmungen.
IMG Bild: In der Früh rollten die ersten Bagger an, um den eingestürzten Teil der Carolabrücke zu entfernen
Dresden/Warschau afp/dpa | Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke über die
Elbe in Dresden ist in der Nacht mit dem Abriss des beschädigten
Brückenteils begonnen worden. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, waren die
Vorbereitungsarbeiten am Vorabend gegen 22.45 Uhr abgeschlossen. Im
Anschluss begannen die Abrissarbeiten mit schwerem Räumgerät und dauerten
die gesamte Nacht an.
Weiter hieß es, gegen 02.50 Uhr sei das erste Element des eingestürzten
sogenannten C-Brückenzugs auf der Neustädter Seite zum Einsturz gebracht
worden. Wenige Minuten später sei der zweite Brückenteil des C-Brückenzugs
eingestürzt, der sich zuvor immer weiter durchgebogen hatte. „Die
Abrissarbeiten des C-Brückenzugs kommen damit planmäßig voran“, bilanzierte
die Stadt. Die Trümmerteile werden demnach mit Spezialmaschinen
zerkleinert, um sie abtransportieren zu können.
Der sogenannte C-Brückenteil, auf dem normalerweise die Straßenbahn
verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch [1][auf einer Länge von etwa
hundert Metern in die Elbe gestürzt]. Verletzt wurde nach Angaben der
Behörden niemand. Die letzte Straßenbahn war kurz zuvor über die Brücke
gefahren.Die Einsturzursache ist weiterhin unklar. Nach Angaben der
städtischen Behörden war möglicherweise Korrosion durch Chlorid die Ursache
für den Einsturz. Die Brücke hat zwei weitere Teile für den Auto- und den
Fußgängerverkehr, deren Zustand nun ständig beobachtet wird.
Der Bereich um die Carolabrücke ist für den Verkehr gesperrt. Zur
Vorbereitung des Teilabrisses wurde ein Sicherheitsbereich von 100 Metern
um den Brückenkopf auf der Neustädter Seite eingerichtet. Im Zuge dessen
mussten das sächsische Finanzministerium und Teile der Staatskanzlei
geräumt werden.
## Warnungen vor Hochwasser in Polen
Unweit von Dresden entfernt bereitet sich Polen währenddessen auf
Überschwemmungen im Süden des Landes vor. Die Behörden haben angesichts
anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von
Überschwemmungen zu treffen.
Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich
auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz
dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren
Ort geparkt werden. „Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise
kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.“
Das Meteorologische Institut gab aufgrund der in den kommenden Tagen
erwarteten intensiven Regenfälle eine Hochwasserwarnung für die
Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus.
Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hieß es
in einem Statement.
Regierungschef Donald Tusk traf am Freitag in Breslau ein, um an einer
Besprechung des Krisenstabs teilzunehmen. Die niederschlesische Stadt war
[2][beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden].
13 Sep 2024
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