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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Verstehen Wespen Marienkäfer?
       
       > Wir beantworten Fragen von Kindern. Iggy, 6 Jahre, möchte wissen: Können
       > Wespen und Marienkäfer sich verstehen?
       
   IMG Bild: Treffen sich Wespen und Marienkäfer auf einer Birne
       
       Auf eine gewisse Weise: ja, tatsächlich! Zwar können Wespen und Marienkäfer
       sich nicht „unterhalten“, und ob Insekten überhaupt in unserem Sinne
       irgendetwas „verstehen“, ist nochmal eine ganz andere Frage. Sie haben
       nämlich nur ein winziges, sehr einfach gebautes Gehirn. Aber es gibt in der
       Natur [1][eine Art Sprache], die von vielen Tieren verstanden wird. Da ist
       sogar egal, welcher Tierart sie angehören.
       
       Sowohl Wespen als auch Marienkäfer geben solche Signale ab – mit ihrer
       Färbung. Schwarz-Gelb ist eine allgemein verständliche Warnung. Damit sagt
       die Wespe anderen Tieren, dass man sie besser in Ruhe lässt, weil sie
       stechen kann und giftig ist. Der Feuersalamander beispielsweise ist auch
       auffällig schwarz-gelb gefärbt und weist damit auf seine Giftigkeit hin.
       Wenn du dich selbst beobachtest, merkst du es auch: Siehst du ein auffällig
       leuchtend schwarz-gelb gefärbtes Tier bist du sofort vorsichtig, ohne groß
       darüber nachzudenken.
       
       Auch die schwarz-rote Färbung des Marienkäfers hat eine Botschaft. Sie
       zeigt Vögeln an, dass der Käfer [2][nicht gut schmeckt]. Aus demselben
       Grund sind auch Feuerwanzen oder manche tropische Frösche so gefärbt. Man
       könnte sagen: Die Tiere haben sich darauf geeinigt, dass bestimmte,
       auffällige Farbkombinationen ernstzunehmende Warnungen sind.
       
       Eine besondere Wespenart versteht Marienkäfer aber sogar noch viel besser:
       die Brackwespe. Sie weiß, dass die Käfer dank ihrer die rot-schwarzen
       Färbung nur selten von Vögeln gefressen werden. Deshalb – Achtung, jetzt
       wird es gruselig! – sticht die Brackwespe Marienkäfer und [3][legt ihre
       Eier] in sie hinein. Die Wespenlarve frisst sich dann in den nächsten drei
       Wochen durch den Marienkäfer hindurch, tötet ihn dabei aber nicht. Später
       bohrt sie ein Loch in seinen Bauchpanzer, krabbelt nach draußen und
       verpuppt sich zwischen seinen Beinen.
       
       Der Käfer ist durch den Angriff der Wespenlarve inzwischen zwar gelähmt,
       lebt aber immer noch. Er wird so zu einem lebenden Schutzschild für die
       ansonsten völlig wehrlose verpuppte Wespe. Vorbeifliegende Vögel sehen nur
       die Warnfärbung des Käfers und lassen das Wespenpuppen-Käfer-Team deshalb
       einfach in Ruhe.
       
       Unglaublich, aber wahr: Viele Marienkäfer überleben diesen Missbrauch sogar
       und manche erholen sich von der Lähmung. Sie krabbeln, wenn die fertige
       Wespe endlich geschlüpft und abgeschwirrt ist, einfach weiter ihres Weges!
       
       26 Sep 2024
       
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