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       # taz.de -- Männliche Partnerschaftsgewalt: Misogynes Besitzdenken
       
       > In Essen legt ein Mann Feuer und demoliert Geschäfte – aus Rache, weil
       > seine Frau ihn verlassen hat. Es ist ein besonders krasser Fall von
       > männlicher Gewalt.
       
   IMG Bild: Es beginnt oft mit Beleidigungen und Drohungen und endet in Deutschland fast jeden zweiten Tag mit einem Femizid
       
       Brände in zwei Mehrfamilienhäusern, 31 verletzte Menschen, darunter zwei
       Kinder, die in Lebensgefahr schweben, zwei demolierte Geschäfte. Das ist
       die bisherige [1][Bilanz eines besonders krassen Falls von
       Partnerschaftsgewalt]. Der mutmaßliche Täter, der am vergangenen Samstag in
       Essen einen regelrechten Amoklauf begangen hatte, wollte nicht akzeptieren,
       dass sich seine Frau von ihm trennt. Ziel und Opfer waren diesmal nicht nur
       seine Ex-Frau und die Kinder, wie das bei männlicher Partnerschaftsgewalt
       sehr häufig der Fall ist, sondern sogar das erweiterte persönliche Umfeld
       seiner früheren Frau. Rache hat der Mann wohl selbst gegenüber der Polizei
       als Motiv angegeben.
       
       Man mag es gar nicht mehr wiederholen, so oft wurde es schon geschrieben:
       Partnerschaftsgewalt ist das Ergebnis von verletzter männlicher Eitelkeit
       und Hybris, eines archaischen misogynen Besitzdenkens und des Glaubens,
       Probleme statt mit Worten nachhaltiger mit Gewalt lösen zu können. Diese
       [2][Melange in der Form der Gewaltspirale beginnt mit Beleidigungen und
       Drohungen, geht über in Schläge, Tritte, Verletzungen mit Waffen] und endet
       in Deutschland fast jeden zweiten Tag mit einem Femizid, dem Mord an einer
       Frau, weil sie eine Frau ist.
       
       Frauen, die leben wollen, wie sie es wollen, in der Regel ohne den
       bisherigen Partner, sind besonders gefährdet, wenn der Mann all das nicht
       hinnimmt. Dabei ist es egal, ob er aus Deutschland kommt, aus Spanien, den
       USA, Syrien, Polen. Männliche Gewalt gegen Frauen und Kinder bleibt
       männliche Gewalt. Sie ändert sich nicht, wenn sich Herkunftssprache,
       Aussehen, Religion, Kultur der Täter ändern.
       
       In der Regel sind es keine impulsiven Ausrutscher, denen ein Mann, ups, mal
       kurz erliegt, es sind sich wiederholende Gewaltmuster. [3][Aus denen Frauen
       sich aus verschiedenen Gründen nur schwer befreien können.] Dafür brauchen
       sie die Unterstützung von Gesellschaft, Politik, Behörden, [4][Polizei,]
       Nachbarschaft. Wer auch immer bemerkt, dass eine Frau männlicher Gewalt
       ausgesetzt ist, sollte mutig sein und eingreifen – bevor es, wie jetzt in
       Essen, zum Allerschlimmsten kommt.
       
       1 Oct 2024
       
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