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       # taz.de -- Mehr Rentner:innen mit Grundsicherung: Steuern hoch für Reiche
       
       > So viele Rentner:innen wie nie zuvor bekommen Grundsicherung im Alter.
       > Das ist kein kurzfristiges Problem, sondern ein langfristiges.
       
   IMG Bild: Gut fürs Buch, zynisch in der Aussage: Menuvorschlag aus dem Longseller „Die Küche der Armen“
       
       Das Buch „Die Küche der Armen“ ist jüngst in der 3. Auflage erschienen.
       Darin finden sich Gerichte aus aller Welt, die leicht zuzubereiten sind und
       – je nach Region – wenig Geld kosten, zum Beispiel Reis mit Bohnen. Das
       Buch ist seit 1978, als es in Westdeutschland erstmalig auf den Markt kam,
       ein Renner. Vermutlich steht es auch bei vielen Rentner:innen im
       Bücherregal. Die Zahl älterer Frauen und Männer, die zusätzlich zur Rente
       Sozialgelder bekommen (müssen), ist jedenfalls so hoch wie nie zuvor:
       729.000 Menschen beziehen nach Angaben des [1][Statistischen Bundesamtes]
       aktuell die sogenannte Grundsicherung im Alter, 37.000 mehr als im
       vergangenen Jahr.
       
       Das ist erschreckend, aber nicht überraschend. So sind die
       [2][Lebensmittelpreise infolge der Inflation in den vergangenen Monaten
       rasant in die Höhe gegangen.] Menschen mit wenig Geld, das sind neben
       Studierenden und Bürgergeld-Empfänger:innen viele Rentner:innen mit
       kleinem Ruhegeld, leiden besonders darunter, dass Butter, Milch, Olivenöl
       für sie zum Teil unerschwinglich geworden sind. Wer den Gang zum Sozialamt
       nicht scheut – das sind wohlgemerkt nicht alle, Scham spielt hier eine
       große Rolle –, bekommt eine Grundrente, um die absoluten Härten des Alltags
       zu mildern.
       
       BSW-Chefin Sahra Wagenknecht macht die Ampel für die Rentenmisere
       verantwortlich. Das ist Unsinn, so wie [3][Pflege und Gesundheitsversorgung
       ist auch die Rente ein Sorgenkind der Politik;] um deren nachhaltige
       Finanzierung wird seit Jahrzehnten gerungen. Wagenknechts Vorschlag indes,
       künftig Beamt:innen in die Rentenkasse einzahlen zu lassen, ist richtig.
       Zumindest klüger als die sogenannte Aktienrente, für die Finanzminister
       Christian Lindner wirbt. Diese ist unsinnig und teuer, Rentner:innen
       würden davon nicht profitieren. Denn das Geld fließt [4][in Aktien und
       nicht in Renten], Rentner:innen würden nur die Gewinne der Aktienfonds
       bekommen, ein paar minimale Sätze.
       
       Wie wäre es stattdessen, Reiche und Superreiche endlich stärker zu
       besteuern? „Die Küche der Armen“ ist jedenfalls ein Longseller. Gut fürs
       Buch, zynisch in der Aussage.
       
       8 Oct 2024
       
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