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       # taz.de -- Angriffswelle der israelischen Armee: Hunderte Luftschläge im Libanon
       
       > Bei israelischen Bombardements starben mehr als 200 Menschen. Hunderte
       > Verletzte kommen hinzu. Auch die Hisbollah greift Israel weiter an.
       
   IMG Bild: Südlibanon: Anhaltende grenzüberschreitende Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah und den israelischen Streitkräften
       
       Beirut taz | „Wenn Sie sich in einem Gebäude aufhalten, in dem sich
       Hisbollah-Waffenlager befinden, verlassen sie bis auf Weiteres sofort die
       Gegend“ – so lauten die Nachrichten, die am frühen Montag im Südlibanon und
       in der östlichen Bekaa-Ebene auf vielen Handys eingehen. Auch mit Anrufen –
       über 80.000 sollen es nach Angaben des Netzanbieters Ogero sein – und wohl
       auch via Radio ruft das israelische Militär zu Evakuierungen auf.
       
       [1][Schon zuvor gibt es Luftschläge], im Laufe des Montags werden es immer
       mehr, vor allem der Südlibanon und die östliche Bekaa-Ebene sind betroffen.
       In beiden Gebiete ist die Hisbollah-Miliz besonders stark. Nach Angaben des
       libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen bisher 274
       Menschen getötet und über 1.024 verletzt, darunter auch Frauen und Kinder.
       Über 330 Luftschläge sollen es am Montag bisher sein.
       
       Am Montagnachmittag gab es außerdem einen Luftschlag auf den Süden Beiruts.
       Ziel soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters der
       Hisbollah-Kommandeur der „Front im Süden“, Ali Karaki, sein. Sein Schicksal
       ist derzeit noch unklar, nach Angaben libanesischer Quellen soll er den
       Luftschlag überlebt haben. Mit Karaki hat Israel nun ein weiteres Mitglied
       der Führungsriege der Hisbollah zum Ziel genommen. Ibrahim Akil, Leiter der
       Operationen der Hisbollah, und Fuad Shukr, ranghoher Kommandeur, wurden bei
       israelischen Luftschlägen bereits getötet.
       
       Die Folgen der Angriffe sind [2][auch darüber hinaus in Beirut] spürbar: An
       den Tankstellen stauen sich die Autos bis weit in die Straße hinein, junge
       Männer füllen an den Tankstutzen Kanister um Kanister auf. In Supermärkten
       und Bäckereien machen Familien Großeinkäufe. Auf den Straßen, die aus dem
       Südlibanon Richtung Beirut führen, stauen sich die Autos, vor allem entlang
       der Autobahn an der Küste. In Teilen des Landes – im Süden, der Bekaa-Ebene
       und den südlichen Vororten Beiruts – fällt der Schulunterricht aus, Eltern
       holen ihre Kinder ab. Und schon seit der Nacht auf Montag funktionieren
       GPS-System teilweise nicht mehr. So verortet Google Maps Telefone in
       Südbeirut vor der Küste Afrikas oder meldet gleich: „Der Standort konnte
       nicht festgestellt werden.“
       
       In den sozialen Medien teilen Libanesinnen und Libanesen derweil Angebote
       für leerstehende Häuser und Wohnungen in der Hauptstadt oder in von den
       Kriegshandlungen bisher nicht betroffenen Gebieten des Libanon – teils zu
       horrenden Preisen. Für die betroffenen Kinder sollen nun Interimsschulen
       eingerichtet werden.
       
       ## Weiter Beschuss Richtung Nordisrael
       
       Derweil beschießt auch [3][die Hisbollah weiter Nordisrael:] Nach Angaben
       der Miliz habe man eine Armeebasis nahe der Stadt Safed beschossen sowie
       ein Gebäude einer Firma, die Militärequipment herstellt. Auch aus dem Irak
       flog am Montagmorgen eine Rakete Richtung Israel. Der „Islamische
       Widerstand im Irak“ bekannte sich dazu. Nach Angaben des israelischen
       Mediums The Times of Israel war es bereits der sechste Angriff aus dem Irak
       innerhalb von 24 Stunden.
       
       Dass man die Hisbollah im Libanon angreifen werde, bis die mindestens
       60.000 von der libanesisch-israelischen Grenze evakuierten Personen
       zurückkehren könnten, betonte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi
       bereits am Sonntag. Zuvor hatte Israel deren Rückkehr zum offiziellen
       Kriegsziel erklärt.
       
       Hinweis: Wir haben den Text mit fortlaufenden Nachrichtenstand
       aktualisiert.
       
       23 Sep 2024
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Lisa Schneider
       
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