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       # taz.de -- Palästina-Bewegung in Berlin: Farbattacke auf Wohnhaus von Chialo
       
       > Unbekannte beschmieren das Haus von Kultursenator Joe Chialo mit Farbe.
       > Es ist bereits der zweite Angriff auf den CDU-Politiker innerhalb kurzer
       > Zeit.
       
   IMG Bild: Einer der Hauptfeinde der Palästina-Bewegung: Berlins CDU-Kultursenator Joe Chialo
       
       Berlin taz | Die Fassade des Wohnhauses von Kultursenator Joe Chialo (CDU)
       ist in der Nacht zu Montag großflächig mit roter Farbe beschmiert worden.
       Zudem wurden die Schriftzüge „Genocide Joe Chialo“ und „Meet the demands“
       gesprüht, letzteres lässt sich übersetzen mit: „Erfüllt die Forderungen“.
       Wie das Schlagwort „Genozid“ weist auch dieser Spruch auf Täter:innen
       aus dem Umfeld der Palästina-Bewegung hin. Die Polizei bestätigte auf
       taz-Anfrage den Farbanschlag auf das Mehrfamilienhaus in Pankow. Der
       Staatsschutz ermittelt.
       
       Chialo zählt zu den Hauptfeindbildern der Palästina-Bewegung in Berlin.
       Erst vor eineinhalb Wochen wurde er [1][bei einer Veranstaltung in Moabit
       von rund 40 Aktivist:innen bepöbelt und bedrängt]. Der CDU-Politiker
       steht bei öffentlichen Auftritten inzwischen unter Polizeischutz.
       
       Hintergrund der anhaltenden Hasskampagne sind vor allem [2][die
       Streitigkeiten um das Neuköllner Kulturzentrum „Oyoun“]. Nach
       Antisemitismusvorwürfen im Zusammenhang mit einer nach dem Hamas-Massaker
       in Israel vom 7. Oktober im „Oyoun“ abgehaltenen Veranstaltung der
       antizionistischen Kleinstgruppe „Jüdische Stimme“ hatte die von Chialo
       geleitete Senatsverwaltung dem Trägerverein des Kulturzentrums die
       Fördergelder gestrichen.
       
       Nach dem Vorfall in Moabit hatte Chialo eine zunehmend aggressivere
       Stimmung in der Stadt hinsichtlich des Nahost-Themas beklagt. „Es scheint
       ausschließlich darum zu gehen, dass radikale Linke und selbst ernannte
       Unterstützer der Hamas ihr einseitiges und verzerrtes Weltbild zur Schau
       stellen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen“, sagte er dem Spiegel.
       
       ## SPD: Täter:innen betreiben „Propaganda der Hamas“
       
       Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner verurteilte den Farbanschlag. Der
       Angriff auf Chialos Privatadresse „überschreitet jede Grenze“, erklärte
       Wegner am Montag. Unabhängig von der Attacke machte sich der CDU-Senatschef
       für die Einführung einer „Demokratieklausel bei der Vergabe staatlicher
       Mittel“ an Fördernehmer:innen stark. Auch mit dem Entzug von
       Steuergeldern ließen sich die hinter den Täter:innen „liegenden
       Strukturen aufbrechen“, so Wegner.
       
       Unterstützung kommt auch vom Koalitionspartner SPD. Die Aktivist:innen, die
       behaupteten, „sich für Anliegen der Menschen in Gaza einzusetzen“, würden
       vor allem mit Mitteln der Einschüchterung und Gewalt arbeiten und in
       letzter Konsequenz „das Propagandageschäft der Hamas“ betreiben, sagte
       Martin Matz, der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.
       
       23 Sep 2024
       
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