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       # taz.de -- Verkehrsprognose 2040: Nur Trends fortgeschrieben
       
       > Der Verkehr nimmt zu. Aber anstatt ihn mit politischen Maßnahmen zu
       > steuern, orientiert sich Verkehrsminister Wissing am Bedarf von
       > Privatleuten.
       
   IMG Bild: Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Berliner Westhafen
       
       Der Verkehr in Deutschland nimmt auf fast allen Ebenen im kommenden
       Jahrzehnt weiter zu. Das Ergebnis der Verkehrsprognose 2040 überrascht
       daher nicht. Akribisch haben Wissenschaftler das aktuelle und zu erwartende
       Verkehrsverhalten analysiert, bis zu 4.000 Seiten Text umfasst die vom
       Bundesverkehrsministerium beauftragte Studie. An Daten mangelt es folglich
       nicht. Auch die Prämissen sind eher realistisch. Sie basieren auf Annahmen
       zur Bevölkerungsentwicklung, dem Wirtschaftswachstum, der Entwicklung des
       CO2-Preises. Doch unterm Strich schreiben die Autoren einfach die bereits
       erkennbaren Trends fort.
       
       Die Erkenntnisse bieten zwar eine gute Grundlage für Diskussionen über die
       künftige Verkehrspolitik. Doch versteckt sich FDP-Verkehrsminister Volker
       Wissing zugleich hinter den Fakten. Denn die Prognose dient der Politik als
       Grundlage für wichtige Investitionsentscheidungen in der
       Verkehrsinfrastruktur. Diese sollten aber vor allem von einem
       Gestaltungswillen gekennzeichnet sein. Wissing will niemandem ein
       [1][Mobilitätsverhalten v]orschreiben. Also beruft er sich auf die
       Eckpunkte der Prognose als vermeintlichen Bedarf von Privatleuten und
       Wirtschaft.
       
       Kritiker wie die [2][Allianz pro Schiene] fordern daher eine Umkehr des
       Vorgehens. Statt die Politik an den Status quo zu koppeln, soll sie
       verkehrspolitische Ziele vorgeben und umsetzen. Das widerspricht dem
       Leitbild der Liberalen von der Freiheit jeglicher Mobilität.
       
       Gleichwohl hat Wissing auch ein gutes Argument parat: Alle
       Verkehrssteuerung funktioniere nur, wenn das Land über eine intakte
       Infrastruktur verfüge. Die Prognose setzt hier durchaus ambitionierte
       Ziele. Allein um ein Wachstum von 60 Prozent im
       [3][Schienenpersonenverkehr] zu schaffen, muss das Netz weitgehend
       generalsaniert werden. Wenn es keine ausreichenden Baukapazitäten gebe,
       nützten auch höhere Zielvorgaben nichts. So wäre wohl eine Kombination
       beider Ansätze sinnvoll: Ziele formulieren, die sich an Fakten messen
       lassen.
       
       24 Oct 2024
       
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