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       # taz.de -- Lecks in der Gas-Infrastruktur: Jede Menge unkontrolliert entweichendes Methan
       
       > Die Deutsche Umwelthilfe findet bei Messungen undichte Stellen an
       > Biogasanlagen – und einem LNG-Terminal. Dort strömt aggressives Klimagas
       > aus.
       
   IMG Bild: Die Deutsche Umwelthilfe fand bei Messungen an mehreren Biogasanlagen unkontrollierten Methan-Ausstoß
       
       Berlin taz | „Für diese Messung müssen sie wissen, woher der Wind kommt“,
       sagt Axel Friedrich, Projektleiter des Emissions-Kontroll-Instituts. Die
       Deutsche Umwelthilfe DUH hatte ihn beauftragt, [1][bundesdeutsche
       Gasinfrastruktur] stichprobenartig zu untersuchen. Und tatsächlich hat
       Deutschland ein Dichte-Problem: „Unsere Messungen zeigen, dass täglich
       signifikante Mengen Methan unkontrolliert entweichen“, erklärte
       DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Das habe verheerende Folgen für die
       Gesundheit der Bevölkerung und für das Klima.
       
       Gemessen wurde an fünf Biogasanlagen in Niedersachsen und
       Nordrhein-Westfalen sowie an einer Gasverdichterstation und einem
       [2][schwimmenden LNG-Terminal] in Schleswig-Holstein. „Grund für die Lecks
       ist unzureichende Wartung“, sagt Kontrolleur Friedrich, bei vielen
       Leitungen gerade der Biogasanlagen könne man Lecks regelrecht vermuten.
       „Und es wird nicht regelmäßig kontrolliert“, so Friedrich gegenüber der
       taz. DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch: „Wir fordern von der Bundesregierung
       umfassende Kontrollen und Sofortmaßnahmen, um den stetigen Austritt von
       Methan schnellstens zu stoppen.“
       
       [3][Methan gilt als wichtiges Treibhausgas], es erhitzt die Atmosphäre über
       20 Jahre betrachtet 80-mal so stark wie die gleiche Menge Kohlendioxid.
       Deshalb gehen Experten davon aus, dass eine Halbierung binnen der kommenden
       zehn Jahre wesentlich [4][im Kampf um das 1,5-Grad-Ziel] ist. Zuletzt sind
       die Emissionen aber massiv gestiegen: Im Jahr 2021 überstieg die
       Konzentration erstmals 1.900 ppb. „ppb“ steht für parts per billion,
       Methanteile pro eine Milliarde Teile Atmosphäre. Das ist fast dreimal so
       hoch wie vor Beginn der Industrialisierung.
       
       Neben Sofortmaßnahmen fordert die DUH von der Bundesregierung eine
       nationale Methan-Strategie mit konkretem Reduktionsziel und Maßnahmen. Im
       August ist die [5][neue Methan-Verordnung der EU] in Kraft getreten, sie
       schreibt unter anderem Kontrollen vor, um Lecks in Gasleitungen, Ölpumpen
       oder Gruben frühzeitig zu entdecken. Die DUH fordert, bei der deutschen
       Umsetzung auch etwa Biogasanlagen zu berücksichtigen, denn die werden von
       der EU außen vor gelassen.
       
       24 Oct 2024
       
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