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       # taz.de -- Comedy-Serie: Sympathisches Stand-up
       
       > „Hacks“ hat den Emmy für „Beste Comedy“ gewonnen. Die Serie thematisiert
       > mit Humor und Tiefgang ein ungleiches Duo.
       
   IMG Bild: Die erfahrene Comedian und ihre junge Gagschreiberin verstehen sich nicht auf Anhieb
       
       Preise haben in der Kulturbranche oft keinen guten Ruf. Sie seien
       vorhersehbar, oft würden die größten Player mit Auszeichnungen überhäuft,
       während unbekanntere oder kleinere Kulturschaffende keine wirkliche Chance
       hätten, lautet der Vorwurf. Und egal, ob man in die Literatur-, Film- oder
       Serienwelt guckt, an dem Vorwurf scheint etwas dran zu sein. Doch immer
       wieder schmuggeln sich kleine Überraschungen auch in die großen
       Award-Shows, wie bei der diesjährigen Emmy-Verleihung Mitte September in
       Los Angeles.
       
       Dass [1][„The Bear“] in der Kategorie „Beste Comedy“ abräumen würde, schien
       eine ausgemachte Sache. Doch dann die große Überraschung: Die HBO
       Max-Produktion „Hacks“ räumte den Preis ab. Zwar auch keine kleine
       Produktion, aber zumindest in Europa lief die Serie über die Stand-up-Szene
       bislang unter dem Radar.
       
       Ein Grund für den ausgebliebenen Hype ist vielleicht, dass es etwas dauert,
       bis man in die Serie eingetaucht ist. Die Komikerin Deborah Vance (Jean
       Smart) tritt 100 Mal im Jahr in [2][Las Vegas] auf und das merkt man ihrer
       Show an: irgendwie lustig, aber ziemlich routiniert und nichts Neues.
       
       Bevor sie abgesägt wird, stellt ihr Agent ihr die wegen eines Tweets
       gecancelte Comedian Ava (Hannah Einbinder) aus [3][Los Angeles] als neue
       Gagschreiberin an die Seite. Wie zu erwarten, verstehen die junge queere
       Autorin und die ältere divenhafte Humor-Ikone sich erst einmal überhaupt
       nicht.
       
       ## Mehr als nur Generationenkonflikt
       
       Die Prämisse lässt die zehnteilige erste Staffel vorhersehbar erscheinen,
       doch dann überrascht einen „Hacks“: mit Narrativen, die sich nicht immer
       nur um den [4][Generationenkonflikt] zwischen den Comedians drehen,
       sondern auch um emotional aufwühlende Fragen rund um Erfolg, Familie und
       Gesundheit.
       
       Und das Schönste ist, dass die Protagonist_innen dabei auch mal
       unsympathisch sein dürfen. Die lustigen Punchlines runden das Ganze zu
       einer gelungenen Serie ab, die man schneller durchgesuchtet hat, als einem
       lieb ist. Zum Glück müssen wir in Deutschland nicht mehr lange auf die
       dritte Staffel warten. Und mir bleibt so lange nichts weiter, als mich bei
       der Emmy-Jury für einen wirklich guten Serientipp zu bedanken.
       
       11 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Carolina Schwarz
       
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