URI: 
       # taz.de -- Ampel verlängert Mietpreisbremse: Mieter:innen, geht wählen!
       
       > Die Mietpreisbremse wird bis 2028 verlängert. Aber danach ist sie
       > faktisch tot, dank FDP. Denn die nächste Bundesregierung wird sie kaum
       > erhalten.
       
   IMG Bild: Demonstration für eine sozialere Mietenpolitik in Berlin im Juni 2024
       
       Die Mietpreisbremse ist tot. Hingemeuchelt von der FDP, die mal wieder ihre
       nicht unsoziale, sondern antisoziale Politik durchgesetzt hat. Das ist
       eine fatale Konsequenz aus dem „Kompromiss“, auf den sich die Ampel nun
       geeinigt hat.
       
       Dabei klingt die Ampel-News erst mal ganz nett. Sie will die
       Mietpreisbremse, die sonst 2025 auslaufen würde, bis Ende 2028 verlängern.
       Ursprünglich stand im bekanntlich auch von der FDP mitgetragenen
       Koalitionsvertrag aber, dass sie bis 2029 verlängert werden soll. Ein Jahr
       weniger klingt nicht dramatisch? Ist es aber.
       
       Denn nun läuft die einzige etwas weitergehende Schutzregelung vor
       Spekulation rund neun Monate vor der übernächsten Bundestagswahl 2029 aus.
       Was nichts anderes bedeutet: Die kommende Regierung, also die
       Gewinner:innen der Bundestagswahl 2025, müsste sie verlängern. Nach
       aktuellem Stand wird dann die Union irgendeine andere hilfswillige Partei
       an die Wand koalieren. Und kann sich irgendjemand vorstellen, dass ein
       Bundeskanzler Merz sein christliches Herz für die Mieter:innen schlagen
       lässt? Ausgerechnet jener Merz, dessen einstiger Geldlieferant Blackrock
       [1][zweitgrößter Aktionär] des [2][Immobilienspekulanten Vonovia] ist?
       Genau deshalb ist die Mietpreisbremse tot. Sie darf noch ein paar Jahre
       wirken. Danach wird wieder Reibach gemacht. Ungebremst.
       
       Es geht um Milliarden, die jährlich von den Mietenden zu den Besitzenden
       geschaufelt werden, ein gigantisches Umverteilungsprogramm. Von unten
       nach oben, made by FDP. Von der Partei also, die auch [3][die Aktienrente
       angestoßen hat], über die die künftigen Rentner:innen mit Brosamen an
       den Spekulationsgewinnen beteiligt werden sollen, die sie auch über [4][die
       höheren Mieten an die Aktien der Immobilienkonzerne] finanzieren.
       
       Was den Mieter:innen noch bleibt? Eine kluge Wahl im September. Dass die
       noch was ändern kann, scheint aktuell mehr als unwahrscheinlich. Aber es
       ist der letzte schwache Hoffnungsschimmer.
       
       17 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.vonovia.com/investoren/die-vonovia-aktie/aktionaersstruktur
   DIR [2] /Protest-gegen-Vonovia/!5979054
   DIR [3] /Rentenplaene-der-Bundesregierung/!6041988
   DIR [4] /Plaene-der-Ampelkoalition/!5928992
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gereon Asmuth
       
       ## TAGS
       
   DIR Ampel-Koalition
   DIR Mieten
   DIR Mietpreisbremse
   DIR Social-Auswahl
   DIR Spekulation
   DIR Ampel-Koalition
   DIR Wohnen
   DIR Ampel-Koalition
   DIR Sozialwohnungen
   DIR Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
   DIR Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Folgen des Ampel-Aus für die Miete: Leerstelle Mieterschutz
       
       Die Verlängerung der Mietpreisbremse steht vor dem Aus. Ob die
       Minderheitsregierung aus SPD und Grünen daran etwas ändern kann?
       
   DIR Neue Wohngemeinnützigkeit: Soziale Vermieter bekommen Steuervorteile
       
       Die neue Wohngemeinnützigkeit kommt: Sie soll dauerhaft für bezahlbare
       Mieten sorgen. Die Linke sieht darin aber einen „Etikettenschwindel“.
       
   DIR Mieterschutz der Ampelregierung: Mietpreisbremse soll bis 2028 verlängert werden
       
       Nach langem internen Gerangel einigt sich die Ampelkoalition auf die
       Verlängerung der Mietpreisbremse. Doch dabei bleibt Vieles auf der Strecke.
       
   DIR Weniger Sozialwohnungen für mehr Leute: Verdrängungskampf am Wohnungsmarkt
       
       Niedersachsen will die Einkommensgrenzen für Sozialwohnungen erhöhen.
       Verbände sehen den Plan kritisch: Das sei keine Lösung für den
       Wohnungsmangel.
       
   DIR Vonovias trickst mit Sharedeal: Nicht mehr als Bauchgrummeln
       
       Bürgermeister Kai kann Vonovia-Chef Rolf nicht böse sein. Auch nicht, wenn
       dieser bei der Deutsche Wohnen-Übernahme Berlin um Millionen prellt.
       
   DIR Möbliertes Wohnen: Mehr Wände, mehr Miete
       
       Anbieter möblierter Wohnungen verändern Grundrisse ohne Genehmigung, aber
       die Bezirke sind machtlos. Der Senat plant eine Prüfstelle gegen
       Mietwucher.