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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Menschen verlassen Bunker wieder
       
       > Der Iran hat Raketen auf Israel abgefeuert aus Vergeltung für die Tötung
       > von Hisbollah-Chef Nasrallah. Israel droht mit Konsequenzen nach dem
       > Angriff.
       
   IMG Bild: Flammen von Explosionen erscheinen am Himmel über Tel Aviv, während Israels Raketenabwehrsystem Raketen aus dem Iran abfängt
       
       ## Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen
       
       Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung
       gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte
       das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, habe aktuell auch keine Hinweise
       auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.
       
       Im Zentrum und anderen Orten Israels waren einige Geschosse eingeschlagen.
       Berichte über Verletzte gab es demnach zunächst nicht. „Dieser Angriff wird
       Konsequenzen haben“, warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es
       Pläne. Weitere Details nannte er nicht.
       
       Die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, hatten nach eigenen Angaben
       Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für
       die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär
       Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im
       Staatsfernsehen. (dpa)
       
       ## Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an
       
       US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete
       iranische Raketen abzuschießen. Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala
       Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage
       informiert, teilte das Weiße Haus mit. (dpa)
       
       ## Baerbock und Guterres verurteilen Angriff
       
       Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte den Angriff des Irans auf
       Israel „auf das Allerschärfste“. Man habe den Iran vor dieser gefährlichen
       Eskalation eindringlich gewarnt. „Iran muss den Angriff sofort einstellen.
       Er führt die Region weiter an den Abgrund“, schrieb sie beim
       Kurznachrichtendienst X.
       
       UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich ähnlich und warnte vor
       einer „Ausweitung des Nahostkonflikts mit einer Eskalation nach der
       anderen“. Das müsse aufhören. „Wir brauchen unbedingt einen
       Waffenstillstand.“ (dpa/rtr)
       
       ## Vier Tote und sieben Verletzte durch Angriff in Tel Aviv
       
       Bei einem Schusswaffen-Angriff am Dienstag in der israelischen Küstenstadt
       Tel Aviv sind nach jüngsten Angaben der Polizei mindestens vier Menschen
       getötet worden. Zwei „Terroristen“ seien „neutralisiert“ worden, teilte die
       Polizei in einer Erklärung weiter mit. Neben den vier toten Zivilisten gebe
       es zudem sieben Verletzte. (dpa)
       
       ## Israelische Armee: Iran feuert Raketen auf Israel
       
       Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee einen Raketenangriff auf
       Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X
       mit. Eine Korrespondentin der dpa berichtete, in Tel Aviv seien starke
       Explosionen zu hören. Auch Irans Revolutionsgarden bestätigten den
       Raketenbeschuss. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von
       Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan
       Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.
       
       In ganz Israel, darunter auch Jerusalem, sei Raketenalarm ausgelöst worden,
       teilte das Militär mit. Die Armee hatte die Menschen in Israel kurz zuvor
       aufgerufen, sich auf einen „groß angelegten“ iranischen Angriff
       vorzubereiten und sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.
       
       Die israelische Armee geht derzeit mit massiven Luftangriffen gegen die vom
       Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor und startete in der Nacht
       zum Dienstag nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im
       Nachbarland. Am Freitag war Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem
       israelischen Luftangriff getötet worden. Der Iran drohte daraufhin mit
       Vergeltung. (dpa/afp)
       
       ## US-Regierung: Iran plant Raketenangriff auf Israel
       
       Der Iran bereitet nach Angaben der US-Regierung einen unmittelbar
       bevorstehenden Raketenangriff auf Israel vor. Es gebe „Hinweise darauf,
       dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen
       Raketenangriff gegen Israel zu starten“, sagte ein US-Regierungsvertreter
       am Dienstag in Washington. Ein solcher direkter Angriff auf Israel werde
       „schwerwiegende Folgen für den Iran haben“, warnte er. Die USA
       unterstützten „aktiv die Vorbereitungen zur Verteidigung, um Israel für
       diesen Angriff zu wappnen“, sagte der Beamte weiter. (afp)
       
       ## Israels mobilisiert weitere Brigaden
       
       Nach dem Start einer Bodenoffensive der israelischen Armee gegen die
       Hisbollah im Libanon mobilisiert Israels Militär vier weitere
       Reservebrigaden für ihre Kämpfe im Norden. „Dies wird die Fortsetzung der
       operativen Tätigkeit gegen die Terrororganisation Hisbollah und das
       Erreichen operativer Ziele ermöglichen“, teilte die israelische Armee mit.
       Zu den Zielen der Einsätze zählt demnach vor allem die Rückkehr von rund
       60.000 geflüchteten Einwohnern des israelischen Nordens in ihre
       Wohngebiete. Die Armee geht derzeit gegen die Hisbollah im Nachbarland vor,
       um ihre Infrastruktur zu zerstören und die vom Iran unterstützte Miliz zu
       schwächen und von der Grenze zurückzudrängen.
       
       Israels Armee werde nicht in Beirut oder einer anderen Stadt im Süden des
       Landes vorrücken, betonte Militärsprecher Daniel Hagari. Dort gibt es
       derzeit die meisten Luftangriffe. Der Bodeneinsatz, der sich auf Dörfer im
       Grenzgebiet beschränke, solle so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
       Eine israelische Brigade besteht im Allgemeinen aus mehreren tausend
       Soldaten. Bereits im September hatte das israelische Militär im Kampf gegen
       die Hisbollah einige Reservebrigaden mobilisiert. (dpa)
       
       ## Israel laut Militär schon seit Monaten im Libanon aktiv
       
       Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben während des vergangenen
       Jahres geheime Bodeneinsätze im Libanon ausgeführt. Dabei sei es darum
       gegangen, Infrastruktur der militant-islamistischen Hisbollah in
       libanesischen Dörfern nahe der Grenze zu Israel zu zerstören, teilte
       Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag mit. Die derzeitigen Manöver im
       Libanon seien eine Ausweitung der vorherigen Aktionen. Hagari sagte, die
       Hisbollah habe einen Anschlag auf Israel im Stile des Terrorangriffs der
       Hamas vom 7. Oktober vergangenen Jahres geplant. Diese Feststellung beruhe
       unter anderem auf Karten, die bei Einsätzen entdeckt worden seien, die auf
       einen Plan mit dem Namen „Erobert Galiläa“ verwiesen hätten.
       
       Das Militär veröffentlichte Aufnahmen, auf denen israelische Soldaten dabei
       zu sehen sein sollen, wie sie Tunnel und Waffen in mindestens drei
       libanesischen Dörfern finden. Laut Hagari zerstörten Soldaten mehr als 700
       Ziele mit Verbindungen zur Hisbollah, zu denen Tunnel gehört hätten, die in
       den Hang gegraben worden seien. Es habe auch Räume zur Lagerung von Waffen
       und mutmaßliche Schlafräume mit Matratzen gegeben. (ap)
       
       ## Mehrere Airlines verlängern Flugstopp
       
       Angesichts der Spannungen in Nahost passen mehrere Airlines erneut ihren
       Flugplan an. Die Lufthansa verlängerte ihren Flugstopp nach Beirut im
       Libanon nach Angaben vom Dienstag bis Ende November, zuvor waren die Flüge
       bis zum 26. Oktober ausgesetzt. Ebenfalls verlängert wird der Mitteilung
       der größten deutschen Airline zufolge der Flugstopp nach Tel Aviv in Israel
       bis zum 31. Oktober. Lufthansa-Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran
       bleiben demnach zunächst bis einschließlich den 14. Oktober gestrichen. Die
       Lufthansa Group beobachte die Situation „weiterhin genauestens und wird die
       Lage in den kommenden Tagen weiter bewerten“, hieß es weiter. Zu der Gruppe
       gehören auch die Fluggesellschaften Eurowings, Austrian Airlines, Swiss und
       Brussels Airline. Auf die Lage im Nahen Osten reagierte auch die
       niederländische Airline KLM. Sie verlängerte ihren Flugstopp nach Tel Aviv
       bis zum Ende des Jahres, wie sie am Dienstag mitteilte. (afp)
       
       ## Medien: Sechs Tote bei Angriff auf Palästinenser-Lager
       
       Sechs Menschen sind nach Angaben libanesischer Staatsmedien am Dienstag bei
       einem israelischen Angriff im größten palästinensischen Flüchtlingslager
       des Landes getötet worden. Unter den Opfern seien drei Kinder und der Sohn
       eines palästinensischen Kämpfers, meldete die Nachrichtenagentur NNA. Ein
       Vertreter der Lagerbehörden in Sidon im Südlibanon hatte der
       Nachrichtenagentur AFP zuvor gesagt, dass bei dem Angriff das Haus des
       Sohnes von Munir Makdah getroffen wurde. Makdah gilt als Anführer des
       libanesischen Zweigs des bewaffneten Flügels der Palästinenserpartei Fatah.
       
       Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur NNA wurden neben Makdahs Sohn
       Hassan dessen Frau sowie eine weitere Frau und drei Kinder getötet. Ob
       Munir Makdah sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Haus befand, war
       zunächst unklar. (afp)
       
       ## Baerbock: „Militärische Logik allein“ bringt keine Sicherheit
       
       Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ruft im Nahost-Konflikt zur
       Mäßigung auf. „Die militärische Logik allein wird für die Menschen in
       Israel und auch für die Menschen in der Region keine Sicherheit auf Zukunft
       bringen“, sagt Baerbock in Berlin. Ein „regionaler Flächenbrand“ müsse
       verhindert werden, hierfür trage auch der Iran Verantwortung. Israel habe
       allerdings das Recht und die Pflicht, seine Bürgerinnen und Bürger zu
       schützen. „Die Hisbollah ist eine Terror-Organisation“, betont Baerbock.
       Sie habe „viele, viele unschuldige Leben auf dem Gewissen“. (rtr)
       
       ## China und Russland kritisieren israelischen Bodeneinsatz
       
       China und Russland haben Israel für dessen Bodeneinsatz im Libanon scharf
       kritisiert. Chinas Außenministerium forderte Israel am Dienstag auf,
       „konkrete Schritte zur Deeskalation der Situation“ zu unternehmen. Das
       russische Außenministerium verurteilte den Angriff „aufs Schärfste“ und
       forderte die israelischen Behörden auf, „ihre Soldaten von libanesischem
       Gebiet abzuziehen und sich an einer echten Suche nach friedlichen Wegen aus
       dem Nahost-Konflikt zu beteiligen“. (afp)
       
       ## Hisbollah dementiert Vorstöße israelischer Soldaten
       
       Die Hisbollah hat ein Eindringen israelischer Soldaten in den Libanon
       bestritten. Berichte, wonach israelische Truppen ins Land vorgestoßen
       seien, seien „falsche Behauptungen“, erklärte der Sprecher der vom Iran
       unterstützten Miliz, Mohammed Afif, am Dienstag. Gleichwohl seien die
       Hisbollah-Kämpfer zur „direkten Konfrontation mit Feindestruppen bereit,
       die es wagten oder versuchten, den Libanon zu betreten“.
       
       Die Raketen von mittlerer Reichweite, die die Hisbollah am Dienstagmorgen
       in Richtung Zentralisrael abgefeuert habe, seien „nur der Anfang“, betonte
       der Sprecher zudem. Es war die erste Erklärung der Hisbollah zur
       Bekanntgabe des israelischen Militärs, wonach es eine begrenzte
       Bodenoffensive gegen Ziele der Miliz im Südlibanon gestartet habe. (ap)
       
       ## Israels Armee registriert 30 Geschosse aus dem Libanon
       
       Die israelische Armee hat in den letzten Stunden 30 Geschosse registriert,
       die aus dem Libanon kommend in den Norden Israels eingedrungen sind. Die
       Raketen lösten in den betroffenen Gebieten Alarm aus, gingen aber über
       offenem Gelände nieder, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte.
       Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Feuerwehren waren im
       Einsatz, um die Brände zu löschen, die einige der Raketen ausgelöst hatten.
       (dpa)
       
       ## Israel ruft in 27 Gebieten im Südlibanon zur Evakuierung auf
       
       Das israelische Militär hat die Bewohner von 27 Gebieten im Süd-Libanon zur
       Evakuierung aufgerufen. Die israelischen Streitkräfte „wollen Ihnen keinen
       Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre
       Häuser verlassen“, erklärte ein Armeesprecher am Dienstag im Onlinedienst
       X. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und
       Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr“, fügte er hinzu. Der
       Sprecher forderte die betroffenen Menschen auf, sich „sofort“ auf den Weg
       an das nördliche Ufer des Flusses Al-Awali nördlich der Küstenstadt Sidon
       zu machen. (afp)
       
       ## Türkei: Israel will Libanon besetzen
       
       Die Türkei unterstellt Israel, mit der nun begonnenen Bodenoffensive auf
       eine Besetzung des Libanons abzuzielen. „Der UN-Sicherheitsrat muss das
       Völkerrecht wahren und die notwendigen Maßnahmen gegen diesen Angriff
       ergreifen, der auf die Besetzung Libanons abzielt“, teilte das türkische
       Außenministerium in Ankara mit. Das türkische Ministerium nannte das
       Vorgehen einen „illegalen Invasionsversuch“, der die Sicherheit und
       Stabilität der „Region und darüber hinaus“ gefährde und „eine neue Welle
       von Migration auslösen und Extremisten weltweit Auftrieb geben“ könne.
       (dpa)
       
       ## UN-Menschenrechtsbüro warnt vor Katastrophe
       
       Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon warnt das
       UN-Menschenrechtsbüro vor einer humanitären Katastrophe im Nahen Osten.
       „Wir sind zutiefst besorgt über die sich ausweitenden Feindseligkeiten im
       Nahen Osten und deren Potenzial, die gesamte Region in eine humanitäre und
       menschenrechtliche Katastrophe zu stürzen“, sagte Liz Throssell, Sprecherin
       des Büros in Genf.
       
       Die Gefahr, dass andere Länder in der Region in die militärische
       Auseinandersetzung gezogen werden, sei sehr real. Die Bodenoffensive dürfte
       das Leiden der Zivilbevölkerung weiter verschlimmern. Auch die Angriffe der
       Huthi auf Israel und die israelischen Gegenschläge seien „zutiefst
       beunruhigend“. (dpa)
       
       ## UN: Grenzüberschreitung verletzt Libanons Souveränität
       
       Die UN-Beobachtermission im Libanon ist nach eigenen Angaben von Israel
       über einen „begrenzten Bodeneinsatz“ der Armee informiert worden. Jede
       Überschreitung der Grenze sei ein Verstoß „gegen die Souveränität und
       territoriale Integrität des Libanons“, kritisierte Unifil. „Wir fordern
       alle Akteure dringend auf, von solchen eskalierenden Schritten Abstand zu
       nehmen.“. Die bewaffneten Blauhelmsoldaten sind zur Stabilisierung und
       Deeskalation an der Grenze eingesetzt. Ihr Auftrag ist es, die Einhaltung
       des Waffenstillstands zwischen beiden Ländern zu überwachen.
       
       Unifil erklärte, eskalierende Schritte würden nur zu noch mehr Gewalt und
       mehr Blutvergießen führen. Der Preis für die „Fortsetzung des aktuellen
       Kurses“ sei zu hoch. Zivilisten müssten geschützt werden, zivile
       Infrastruktur dürfe nicht angegriffen und das Völkerrecht müsse respektiert
       werden.
       
       Unfil, deren Mission seit 1978 läuft, forderte alle Beteiligten dazu auf,
       sich an die UN-Resolution 1701 zu halten. Die Resolution sieht die
       alleinige Autorität der libanesischen Armee sowie der Unifil-Truppen im
       Libanon südlich des Litani-Flusses vor, dem Grenzgebiet zu Israel. Die
       Resolution verbietet die Präsenz der libanesischen Hisbollah-Miliz in dem
       Gebiet. Das israelische Militär muss sich demnach hinter die Blaue Linie –
       der libanesisch-israelischen Grenze – zurückziehen. (dpa)
       
       ## Israel meldet heftige Kämpfe
       
       Das israelische Militär liefert sich nach eigenen Angaben im Süden des
       Libanon heftige Kämpfe mit der Hisbollah. Das teilt ein Sprecher über den
       Kurznachrichtendienst X mit. In der Nacht hatte Israel den Beginn einer
       begrenzten Bodenoffensive im Libanon vermeldet. (rtr)
       
       ## Israel meldet Angriff auf Waffenfabrik vor Beirut
       
       Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mehrere Waffenfabriken
       und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen
       Vorort von Beirut angegriffen. Die Angriffe seien mithilfe von
       Geheimdiensthinweisen erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es
       seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu
       verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen,
       die schon am späten Montagabend erfolgten. (dpa)
       
       ## Israel und Hisbollah meldet Raketenangriff auf Israel
       
       Auch nach Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die
       Hisbollah-Miliz ihre Angriffe auf den Norden Israels fortgesetzt. Es seien
       mehrere Geschosse vom Libanon aus auf das Gebiet um die Grenzstadt Metulla
       und den Ort Avivim abgefeuert worden, teilte die Armee mit. Einige seien
       von der Raketenabwehr abgefangen, andere eingeschlagen, teilweise auf
       offenem Gebiet.
       
       Die Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Die
       Hisbollah reklamierte die Angriffe auf Metulla für sich. Ziel seien
       Ansammlungen von Soldaten gewesen. Die Armee hatte das Gebiet vor Beginn
       des Bodeneinsatzes im Süden des Libanons zum militärischen Sperrgebiet
       erklärt. Nach Angaben des Militärs waren die Bodentruppen, die in den
       Libanon vorgedrungen sind, vorher im Gaza-Krieg im Einsatz. (dpa)
       
       ## Israel startet „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon
       
       Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die
       Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue
       Eskalationsstufe erreicht. Die israelische Armee sprach von „begrenzten“
       Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare
       Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael.
       
       Israels Armee teilte auf X mit, vor einigen Stunden habe man „mit
       begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage
       präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und
       Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon“ begonnen. Diese Ziele der
       proiranischen Schiiten-Miliz befänden sich in grenznahen Dörfern und
       stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in
       Nordisrael dar.
       
       Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen
       mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet. Die Armee
       tue alles, was notwendig sei, um die Bürger Israels zu verteidigen und die
       Bürger Nordisraels in ihre Häuser zurückzubringen. Die Operation werde
       parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen gegen die Hamas und in anderen
       Gebieten fortgesetzt.
       
       Für den Einsatz seien die Soldaten in den vergangenen Monaten trainiert
       worden. Israel will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit
       Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze
       vertrieben wurden. (dpa)
       
       ## Weitere Bombardements auch in Beirut
       
       Israels Luftwaffe bombardierte am späten Abend zudem erneut Ziele nahe der
       libanesischen Hauptstadt Beirut. Ein Reuters-Reporter beobachtete einen
       Lichtblitz und eine Reihe lauter Explosionen. Zuvor hatte die israelische
       Armee die Bewohner aufgefordert, Gebiete in der Nähe von Gebäuden zu
       evakuieren, die sie als Infrastruktur der Hisbollah im Süden der
       libanesischen Hauptstadt bezeichnete. Sicherheitskreise bestätigten
       Angriffe auf die südlichen Vororte Beiruts.
       
       Ein weiterer israelischer Angriff im Libanon richtete sich am frühen
       Dienstag nach Angaben von Insidern gegen Munir Makdah, den Kommandeur des
       libanesischen Zweigs des militärischen Flügels der palästinensischen
       Fatah-Bewegung, der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Das berichteten zwei
       palästinensische Sicherheitsbeamte der Nachrichtenagentur Reuters. Sein
       Schicksal ist zunächst ungewiss. Der Angriff traf ein Gebäude im
       überfüllten palästinensischen Flüchtlingslager Ain al-Hilweh nahe der
       südlichen Stadt Sidon. Es war der erste Angriff auf das größte
       Palästinenserlager im Libanon seit Ausbruch der grenzüberschreitenden
       Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah und Israel vor fast einem Jahr.
       (rtr/dpa)
       
       ## USA warnen Iran vor Vergeltung
       
       Nach dem Start der israelischen Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im
       Libanon haben die USA den Iran vor Vergeltungsangriffen auf Israel gewarnt.
       US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach
       einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant: „Ich habe
       erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls
       dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen
       sollte.“ Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht
       Israels auf Selbstverteidigung unterstützen. (dpa)
       
       ## USA unterstützen Israel
       
       US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinem israelischen Amtskollegen
       Joav Galant mit Blick auf die israelische Bodenoffensive im Südlibanon den
       Rücken gestärkt. Auch er sehe die Notwendigkeit eines Bodeneinsatzes im
       Libanon, um das Grenzgebiet von Waffen der Schiitenmiliz Hisbollah und
       anderer Ausrüstung zu befreien, die für Angriffe auf Israel genutzt werde,
       sagte er in einem Telefonat mit Galant. „Wir waren uns über die
       Notwendigkeit einig, Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze aufzulösen“,
       teilte Austin auf der Plattform X mit. (ap)
       
       ## London chartert Linienflug für ausreisewillige britische Staatsbürger
       
       Wegen der höchst angespannten Sicherheitslage im Libanon hat Großbritannien
       einen Linienflug gechartert, um seine Staatsbürger aus dem Libanon
       auszufliegen. Außenminister David Lammy begründete den Schritt in einer von
       seinem Ministerium am Montagabend veröffentlichten Erklärung damit, dass
       die Sicherheit der ausreisewilligen britischen Staatsbürger im Libanon
       weiterhin „oberste Priorität“ habe. Besonders gefährdete Briten würden
       dabei bevorzugt behandelt. Der Abflug der Maschine ist demnach für Mittwoch
       vom Rafic Hariri International Airport in der libanesischen Hauptstadt
       Beirut geplant. (afp)
       
       1 Oct 2024
       
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