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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel meldet erste Gefallene
       
       > Acht israelische Soldaten werden im Libanon bei Kämpfen mit der Hisbollah
       > getötet. Israel lässt UN-Generalsekretär Guterres nicht nach Israel
       > einreisen.
       
   IMG Bild: Nach einem israelischen Luftangriff in einem südlichen Vorort von Beirut, 02.10.2024
       
       ## Acht Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet
       
       Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im
       Südlibanon sind nach Angaben Israels am Mittwoch acht Soldaten getötet
       worden. Die Armee gab zunächst die Tötung eines ersten Soldaten seit Beginn
       der Gefechte im Nachbarland bekannt, später meldete sie dann, dass „sieben
       weitere Soldaten gefallen“ seien.
       
       Die pro-iranische Hisbollah meldete am Mittwoch Gefechte mit israelischen
       Soldaten, die in ein Dorf nahe der Grenze zu Israel eingedrungen seien. Die
       Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe israelische Soldaten zum Rückzug
       gezwungen, nachdem diese versucht hätten, in das weiter nordöstlich
       gelegene Grenzdorf Adajseh vorzurücken.
       
       In dem Grenzort Jarun zündeten Kämpfer der Miliz nach Hisbollah-Angaben
       zudem eine Bombe, als israelische Soldaten sich dem Dorf näherten. Dabei
       seien „alle Mitglieder“ der Einheit getroffen worden. „Dies ist erst der
       Anfang der Konfrontation“, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammad Afif in der
       libanesischen Hauptstadt Beirut. „Der Widerstand im Süden ist in höchster
       Bereitschaft.“ (afp)
       
       ## Israel verbietet UN-Chef Guterres die Einreise
       
       Israel verbietet UN-Generalsekretär António Guterres die Einreise.
       Außenminister Israel Katz warf Guterres am Mittwoch Voreingenommenheit
       gegenüber Israel vor und erklärte ihn zur „Persona non grata“. Er begründet
       das damit, dass Guterres den iranischen Angriff auf Israel nicht
       „unmissverständlich verurteilt“ habe.
       
       Guterres hatte am Donnerstagabend nach dem Raketenangriff des Irans auf
       Israel an die Konfliktparteien in Nahost appelliert. „Ich verurteile die
       Ausweitung des Nahostkonflikts, der immer weiter eskaliert. Das muss
       aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand“, [1][teilte
       Guterres auf der Plattform X mit].
       
       Guterres habe auch das Massaker der Hamas am 7. Oktober des Vorjahres im
       Süden Israels nicht verurteilt und keine Bemühungen unternommen, um die
       Hamas zur Terrororganisation zu erklären, behauptete Katz.
       
       Guterres hatte sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober
       vergangenen Jahres und dem drauf folgenden Militäreinsatzes Israels in Gaza
       immer wieder für einen Waffenstillstand eingesetzt.
       
       [2][Im Dezember 2023 hatte er das sehr selten genutze Recht des
       Generalsekretärs in Anspruch genomme]n, eigenständig eine Sitzung des
       UN-Sicherheitsrates anzusetzen. Dort hatte er das Massaker der Hamas
       verurteilt, aber auch darauf gedrängt eine humanitäre Katastrophe im Gaza
       zu verhindern.
       
       [3][Im Januar hatte Guterres für eine weitere Finanzierung des
       UN-Hilfswerks] für palästinensische Flüchtlinge (UNWAR) eingesetzt. Die
       Organisation war heftig kritisiert worden, weil UNRWA-Mitarbeiter in den
       Hamas-Angriff gegen Israel verwickelt gewesesen sein sollen.
       
       [4][Im Februar hatte er Israel Verstöße gegen das Humanitäre Völkerrecht]
       beim Vorgehen in Gaza vorgeworfen, das den Schutz von Zivilisten und die
       Befriedigung ihrer grundlegenden Bedürfnisse vorsieht. [5][Im September]
       hatte Guterres mit Blick auf Gaza gesagt, er habe „noch nie solch ein
       Ausmaß an Tod und Zerstörung gesehen“. Immer wieder hatte Guterres dabei
       das Vorgehen der Hamas kritisiiert. (ap/dpa/taz)
       
       ## Wegner kritisiert Jubel bei Demo nach Irans Raketenangriff
       
       Eine propalästinensische Demonstration mit jubelnden Teilnehmern nach dem
       Raketenangriff Irans auf Israel hat scharfe Kritik von Berlins Regierendem
       Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ausgelöst. „Ich bin entsetzt über die Bilder
       der vergangenen Nacht aus Kreuzberg und Wedding. Wer in unserer Stadt
       Angriffe von Terror-Organisationen und Terror-Staaten bejubelt, wird eine
       deutliche Antwort des Rechtsstaats spüren“, teilte Wegner auf der Plattform
       X mit. (dpa)
       
       ## Zypern aktiviert Plan für mögliche Evakuierungen
       
       Die Republik Zypern hat einen detailierten Plan in Kraft gesetzt, um
       mögliche Evakuierungen von Bürgern aus der EU und anderen Staaten im Falle
       einer weiteren militärischen Eskalation im Libanon zu unterstützen. Dies
       teilte der zyprische Regierungssprecher Konstantinos Letybiotis auf X mit.
       Zypern liegt gut 250 Kilometer vom Norden Israels entfernt. Es ist das
       EU-Land, das geografisch am nächsten liegt.
       
       Schon Ende September hatte es aus Regierungskreisen geheißen, könnten
       Fähren eingesetzt werden, falls der Flughafen in der libanesischen
       Hauptstadt Beirut schließen müsse. Die Ausreisewilligen würden dann aus dem
       Libanon in die Hafenstädte Limassol oder Larnaka gebracht. Auf diesen
       Routen konnten seit Beginn des Gaza-Kriegs bereits mehrmals Menschen in
       Sicherheit gebracht werden. Der Evakuierungsplan mit dem Namen „Hestia“
       sieht vor, dass Flüchtende vorübergehend in Zelten, Schulen und Hotels
       untergebracht werden, bis sie in ihre Heimatländer weiterfliegen. (dpa)
       
       ## Medien: Diplomaten fliehen auf Jachten aus dem Libanon
       
       Auf der Flucht aus dem Libanon nehmen Bürger des Landes und Angehörige
       anderer Staaten nach Medienberichten auch den Seeweg auf die
       Mittelmeerinsel Zypern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Zyperns CNA
       und der zyprische Rundfunk RIK berichteten, kamen in den vergangenen Tagen
       in den Jachthäfen von Agia Napa und Larnaka täglich Luxusboote aus dem
       Libanon an. An Bord seien auch Diplomaten und andere Beschäftigte
       ausländischer Botschaften im Libanon. Sie wollten der Situation in dem Land
       nach Verschärfung des Konflikts zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel
       entkommen. Viele Flüge aus der libanesischen Hauptstadt Beirut wurden
       gestrichen oder sind ausgebucht. Eine Überfahrt von Beirut in das rund 180
       Kilometer entfernte Agia Napa soll den Medienberichten zufolge 1000 bis
       1500 Euro pro Person kosten. Dort seien bislang rund 30 Boote angekommen.
       (dpa)
       
       ## Israels Armee greift weiter südlich von Beirut an
       
       Die israelische Luftwaffe greift weiterhin Ziele im Libanon an, darunter
       erneut südlich der Hauptstadt Beirut. Im Ort Chuaifat, etwa 15 Autominuten
       vom Flughafen entfernt, gab es Anwohnern zufolge einen lauten Knall und
       Rauchwolken über dem Gebiet, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA
       berichtete. Auch in mehreren Orten im Süden, im Zentrum sowie im Nordosten
       des Landes setzte Israels Militär seine Angriffe demnach fort, darunter
       nahe der Küstenstadt Tyros und mit schweren Angriffen im Ort Nabatijeh.
       Allein dort habe es innerhalb von 24 Stunden 22 Tote und 47 Verletzte
       gegeben. Im Verlauf eines Tages zählte das Gesundheitsministerium insgesamt
       55 Tote und mehr als 150 Verletzte. Teils habe das Militär nahe Schulen und
       Krankenhäusern angegriffen sowie eine neue Einrichtung des Zivilschutzes im
       Süden. Dessen Rettungskräfte zogen an Angriffsorten Leichen aus Trümmern,
       brachten Verletzte in Krankenhäuser und löschten mehrere Brände. (dpa)
       
       ## Reederei Maersk will Hafen in Beirut weiter anlaufen
       
       Die dänische Reederei Maersk will ihre Kunden im Libanon trotz der sich
       verschlechternden Sicherheitslage im Land weiter mit zwei wöchentlichen
       Anläufen in Beirut bedienen. „Obwohl das Geschäft von Maersk im Land
       betroffen ist, können wir unsere Kunden derzeit bedienen“, sagt ein
       Konzernsprecher. Alle Mitarbeiter im Libanon und in Israel seien sicher.
       Die libanesische Niederlassung des Unternehmens befindet sich in der
       Hauptstadt Beirut und beschäftigt 21 Personen. (rtr)
       
       ## Spanien will ausfliegen
       
       Spanien will rund 350 seiner Staatsbürger aus dem Libanon ausfliegen. „Die
       spanischen Flugzeuge sind bereit, das Personal ist bereit, wie immer mit
       der Professionalität der spanischen Armee“, sagt Verteidigungsministerin
       Margarita Robles in einem Interview mit dem Fernsehsender Antena 3. Die
       Bürger hätten darum gebeten, in ihr Heimatland zurückzukehren. Zuvor hatte
       Außenminister Jose Manuel Albares gesagt, dass sich etwa 1000 Spanier im
       Libanon befänden.
       
       Im Libanon sind nach Einschätzung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen
       mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. „Die Bedarfe sind jetzt
       schon enorm“, sagt Lara Dovifat, Leiterin der Politischen Abteilung von
       Ärzte ohne Grenzen Deutschland, in einem Interview mit dem WDR. Das
       libanesische Gesundheitssystem sei auch schon vorher an seine Grenzen
       gestoßen. „Es ist einfach eine schwache Gesundheitsinfrastruktur
       vorhanden“, erläutert Dovifat. Wegen der prekären Lage werde die
       Hilfsorganisation ihre Arbeit vor Ort wahrscheinlich weiter ausbauen.
       Besonders stark nachgefragt seien grundlegende Artikel wie Matratzen,
       Decken, Trinkwasser und Hygienekits. (rtr)
       
       ## Israel stockt Truppen auf
       
       Das israelische Militär stockt seine Bodeneinheiten im Libanon auf. Zum
       Einsatz kommen nun Infanterie- und Panzertruppen der 36. Division, zu der
       die Golani-Brigade, die 188. Panzerbrigade und die 6. Infanteriebrigade
       gehören, wie die Armee mitteilt. Deren Aktivitäten würden jedoch begrenzt
       und lokal bleiben. Zuvor hatte Israel erklärt, Kommando- und
       Fallschirmjägereinheiten seien im Rahmen der Bodenoffensive im Libanon eine
       kurze Distanz über die Grenze vorgedrungen. (rtr)
       
       ## Huthi melden Angriff auf Israel
       
       Die Huthi-Rebellen im Jemen haben eigenen Angaben zufolge militärische
       Stellungen in Israel angegriffen. Die Gruppe habe ihre Ziele tief im
       Landesinneren mit drei Marschflugkörpern vom Typ „Quds 5“ ins Visier
       genommen, sagte ein Huthi-Militärsprecher. Die Gruppe ist Teil der
       sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird und zu der
       neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie militante Gruppen
       im Irak und in Syrien gehören. Die Huthi haben wiederholt Ziele in Israel
       mit Drohnen und Raketen beschossen und attackieren häufig Schiffe im Roten
       Meer, die sie in Verbindung mit Israel bringen. (rtr)
       
       ## 
       
       ## Israel kündigt Vergeltung gegen Iran an
       
       Israel wird einem Medienbericht zufolge auf den iranischen Raketenangriff
       mit einer „erheblichen Vergeltungsmaßnahme“ innerhalb der kommenden Tage
       reagieren. Ziel könnten Ölanlagen im Iran und andere strategische Standorte
       sein, meldete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische
       Behördenvertreter. (rtr)
       
       ## 🐾 Iran greift Israel mit Raketen an
       
       Nach dem iranischen Angriff auf Israel gibt das israelische Militär vorerst
       Entwarnung. In ganz Israel hatten am Dienstagabend die Alarmsirenen
       geheult. In Jerusalem und im Jordantal waren Explosionen zu hören, nachdem
       sich die Israelis in Bombenschutzräume begeben hatten. Opfer gab es ersten
       Angaben zufolge aber keine.
       
       Der Iran hatte nach Angaben von Staatsmedien 200 Raketen abgefeuert.
       Darunter seien erstmals auch mehrere Hyperschallraketen gewesen, meldete
       das iranische Staatsfernsehen am Mittwoch.
       
       Die taz konnte mit Zivilisten aus Tel Aviv sprechen. [6][Hier der Bericht
       unseres Israel-Korrespondenten Felix Wellsich].
       
       ## Hisbollah meldet Abwehr israelischer Soldaten
       
       Die Hisbollah hat sich nach eigenen Angaben am frühen Mittwochmorgen
       israelischen Soldaten entgegengestellt, die in den libanesischen Ort
       Adaisseh eindringen wollten. Die Israelis seien zum Rückzug gezwungen
       worden. Weitere Details liegen zunächst nicht vor. (rtr)
       
       ## US-Verteidigungsminister: „Ungeheuerlicher Akt der Aggression“
       
       US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich nach dem iranischen
       Raketenangriff auf Israel mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant
       ausgetauscht. Er sprach in einem Beitrag auf der Plattform X von einem
       „ungeheuerlichen Akt der Aggression durch den Iran gegen Israel“. (dpa)
       
       ## Macron verurteilt Irans Angriff auf Israel
       
       Der französische Präsident Emmanuel Macron verurteilt den jüngsten
       iranischen Angriff auf Israel und verstärkt als Zeichen der Unterstützung
       die militärische Präsenz Frankreichs im Nahen Osten. Macron fordere die
       Hisbollah erneut auf, ihre terroristischen Aktionen gegen Israel und seine
       Bevölkerung einzustellen. Macron bekräftigte auch die Notwendigkeit, die
       Souveränität und territoriale Integrität des Libanon unter strikter
       Einhaltung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates wiederherzustellen. Der
       Iran hatte zuvor erklärt, seine Raketenangriffe auf Israel unter dem
       Vorbehalt weiterer Provokationen eingestellt zu haben. Israel und die USA
       kündigten Vergeltungsmaßnahmen gegen Teheran an, was die Sorge vor einem
       größeren Konflikt in der Region verstärkte. (rtr)
       
       ## 🐾 Israels Offensive, Luftangriffe aus Iran: Wo soll das alles enden?
       
       Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht
       nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu,
       [7][kommentiert taz-Redakteur Dominic Johnson].
       
       ## Israel meldet Angriffe auf Hisbollah in Beirut
       
       Die israelische Armee meldet neue Angriffe auf Ziele der
       radikal-islamischen Hisbollah in Beirut. Die Streitkräfte führten derzeit
       Operationen gegen Stellungen der Organisation in der libanesischen
       Hauptstadt durch, teilt das Militär über den Kurzmitteilungsdienst Telegram
       mit. Einzelheiten über Art und Umfang der Angriffe werden zunächst nicht
       genannt. (rtr)
       
       2 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://x.com/antonioguterres/status/1841167889191112704
   DIR [2] /Appell-des-UN-Generalsekretaers-zu-Gaza/!5974364
   DIR [3] /-Nachrichten-im-Nahostkrieg-/!5988511
   DIR [4] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5991341
   DIR [5] /Krieg-in-Nahost/!6032690
   DIR [6] /Krieg-in-Nahost/!6040533
   DIR [7] /Israels-Offensive-Luftangriffe-aus-Iran/!6036974
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Israel
   DIR Verhältnis Iran - Israel
   DIR Libanon
   DIR Hisbollah
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   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Israel Defense Forces (IDF)
       
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