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       # taz.de -- US-Wahlkampf bei McDonald’s: Selbst für Trump plump
       
       > Um gegen Konkurrentin Kamala Harris zu punkten, jobbt
       > Präsidentschaftskandidat Trump PR-trächtig bei McDonald's – und lügt über
       > ihren Studentenjob.
       
   IMG Bild: Ab jetzt: Trump-Auftritte mit Fritte
       
       Jetzt auch noch McDonald’s. Donald Trump lässt in seinem Wahlkampf aber
       auch gar nichts aus. Und so stieg der Immobilienmogul herab aus seinem
       Trump-Tower zum gemeinen Volke und stellte sich persönlich hinter die
       Fritteuse der [1][bekanntesten Frittenbude der Welt]. Nur um seiner
       Konkurrentin Kamala Harris eins auszuwischen, die eigenen Angaben zufolge
       als Studentin bei McDonald’s jobbte und damit Donald Trump was voraus hat,
       was ihr im Rennen um die Präsidentschaft nutzen könnte.
       
       Die abgeschmackte Show in einer Filiale in Pennsylvania, einem der hart
       umkämpften Swing States, entspricht genau dem rechtspopulistischen Konzept,
       das Donald Trump so gefährlich macht. Erst zerstört er das Vertrauen in das
       bestehende System und sät mit Fake News Zweifel an dessen Glaubwürdigkeit.
       In diesem Fall, indem er völlig ohne jede Beweise behauptet, [2][Harris
       habe ihren Studijob] erfunden. Dann erschafft er eine alternative Realität,
       in der er selbst der Held ist: Donald bei McDonald’s, mit schönen Bildern
       für die Presse und garniert mit
       Das-wollte-ich-schon-immer-mal-machen-Sprüchen. So ist er, der Donald, der
       Mann aus dem Volke, streut schon mal persönlich das Salz auf die goldgelben
       Freedom Fries.
       
       Als Sohn eines Multimillionärs sprichwörtlich [3][mit dem goldenen Löffel
       im Mund] geboren, hat [4][Trump natürlich nicht die geringsten Ambitionen,
       im hohen Alter noch den Burgerbrater] zu geben. Oder sich gar um die Lage
       der Beschäftigten in der Systemgastronomie zu kümmern, um ihre
       Arbeitsbedingungen, um Arbeitskämpfe und höhere Löhne. Die nette
       Mitarbeiterin, die Trump bei McDonald’s ihren Job erklärte, hatte
       jedenfalls Glück, dass Trump sie nicht aus alter Gewohnheit sofort gefeuert
       hat.
       
       Aber er hat ja auch anderes vor und das Publikum weiß, dass solche
       Politikerauftritte inszeniert sind. Was zählt, ist der schöne Schein –
       wieder typisch Trump. Wenn die kleine Showeinlage beim großen
       Pommesimperium ihren Zweck erfüllt, dann läuft die große Trump-Show die
       nächsten vier Jahre wieder täglich. Gar nicht lecker.
       
       21 Oct 2024
       
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