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       # taz.de -- Trassenpreise steigen: Mehr Geld für den Güterverkehr auf dem Gleis
       
       > Verkehrsverbände fürchten die steigende Schienenmaut und fordern mehr
       > Unterstützung. Sonst drohe die Verlagerung von Güterverkehr auf die
       > Straße.
       
   IMG Bild: Wird teurer: Gütertransport auf der Schiene
       
       Berlin taz | Ein Bündnis aus Verkehrsverbänden fordert, dass der Bund die
       steigende Schienenmaut stärker abfedert. Vor allem der Güterverkehr auf der
       Schiene drohe teurer zu werden. Damit der Gütertransport nicht auf die
       Straße verlagert wird, [1][machen sich die Verbände] für eine höhere
       Trassenpreisförderung für 2025 stark.
       
       Trassenpreise, eine Art Schienenmaut, müssen Verkehrsunternehmen zahlen,
       wenn sie Züge auf deutschen Gleisen fahren lassen. Das Geld geht an den
       Betreiber der Schienen, meist an die Bahntochter DB Infrago. Die hat die
       Trassenpreise für 2025 erhöht – im Vergleich zu 2024 um 16,2 Prozent im
       Güterverkehr und um 17,7 Prozent im Personenfernverkehr.
       
       2026 könnte die Nutzung der Schienen noch teurer werden. Der Grund: die
       Eigenkapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn durch den Bund. Laut Gesetz
       muss die DB umso mehr Rendite machen, je höher ihr Eigenkapital ist. Und
       diese Rendite sollen die höheren Trassenpreise bringen.
       
       Um die Preissteigerung zu dämpfen, hat die Bundesregierung in ihrem
       Haushaltsentwurf für 2025 die sogenannte Trassenpreisförderung vorgesehen –
       275 Millionen Euro für den Güterverkehr und 105 Millionen Euro für den
       Personenverkehr. Bis Mitte November [2][beraten die
       Haushaltspolitiker:innen] des Bundestages über den Entwurf.
       
       ## Güterbahnen sagen: Trassenpreisförderung reicht nicht
       
       Nach Auffassung des Bündnisses, zu dem unter anderem der Verband Die
       Güterbahnen und die Allianz pro Schiene gehören, reicht die geplante
       Förderung nicht aus. Güterzugbetreiber müssten die hohen Kosten an ihre
       Kund:innen weitergeben, das mache den Güterverkehr auf der Schiene im
       Vergleich zur Straße weniger wettbewerbsfähig.
       
       „Das Parlament kann und muss sofort [3][im Sinne unseres Klimas
       Wirtschaftsförderung] leisten, wenn künftig nicht noch mehr Lkw unsere
       Straße verstopfen sollen“, sagt Neele Wesseln, Geschäftsführerin der
       Güterbahnen. „Auf die Schnelle hilft da nur eine deutlich höhere
       Trassenpreisförderung“, so Dirk Flege von der Allianz pro Schiene.
       
       Langfristig brauche es ein neues Trassenpreissystem, findet der
       Bahnpolitiker Matthias Gastel (Grüne). Isabel Cademartori,
       verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, [4][fordert einen
       Schienenfonds]. Der könnte die Finanzierung des Zugverkehrs über mehrere
       Jahre hinweg sichern und folgenschwere Eigenkapitalerhöhungen bei der Bahn
       vermeiden.
       
       22 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://die-gueterbahnen.com/news/trassenpreisfoerderung-schienen-buendnis-warnt-vor-abwanderung-auf-die-strasse.html
   DIR [2] /Asyl--und-Grenzpolitik/!6033928
   DIR [3] /Geld-fuer-aermere-Staaten/!6039340
   DIR [4] /Verkauf-der-DB-Tochter-Schenker/!6038275
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nanja Boenisch
       
       ## TAGS
       
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