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       # taz.de -- Angekündigte rechtsextreme Demo: Nazis wollen in die Rigaer Straße
       
       > Eine Demonstration aus dem Umfeld der AfD will im Dezember nach
       > Friedrichshain. Linke wollen das verhindern.
       
   IMG Bild: Linke Demo in der Rigaer Straße
       
       Berlin taz | Eine rechtsextreme Demonstration durch die Rigaer Straße:
       Dieses Szenario steht Berlin für Mitte Dezember bevor. Angemeldet ist ein
       Aufzug unter dem Motto „Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und
       politisch motivierte Gewalt“. Am Samstag den 14. Dezember wollen die
       Rechten eine Runde vom Ostkreuz durch den Friedrichshainer Nordkiez ziehen.
       Laut taz-Anfrage bei der Polizei wurden von einer Privatperson 100
       Teilnehmer:innen angemeldet.
       
       Beworben wird die Veranstaltung von einem neuen Akteur der rechten Szene:
       dem Aktionsbündnis Berlin. In einem Ende September erstellten
       Telegram-Kanal heißt es, Ziel sei, die Hauptstadt „vom linsgrünversifften
       Ideologismus“ zu befreien. Die Gruppe bezeichnet ihre Ausrichtung als
       „rechtskonservativ und nationalistisch“. Die Bezeichnung als „rechtsextrem“
       wird zurückgewiesen, da man „nicht unter den Repressionen und unter der
       Diffamierung leiden“ wolle.
       
       Öffentlich in der Mobilisierung für die Demonstration in Erscheinung
       getreten ist der Aachener AfD-Politiker Ferhat Sentürk. Gegen ihn läuft
       nach eigener Aussage ein Parteiausschlussverfahren, angeblich wegen
       Mitgliedschaft in verbotenen Organisationen. Auffällig wurde Sentürk
       zuletzt im Rahmen einer Veranstaltung der Aachener AfD-Jugend „Junge
       Alternative“, die von Antifa-Aktivist:innen gestürmt wurde. Dabei soll
       Sentürk laut einem Bericht von t-online „mit einem stumpfen Gegenstand auf
       die Aktivisten eingeschlagen haben“.
       
       In Berlin war Sentürk zuletzt wohl im Rahmen einer Besuchs des Dortmunder
       Bundestagsabgeordneten [1][Matthias Helferich]. Der fraktionslosen
       Politiker, der sich selbst als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnet,
       war im Sommer aus der AfD ausgeschlossen worden.
       
       ## JA-Spektrum erwartet
       
       Als Moderator der geplanten Demo durch Friedrichshain ist ein ebenfalls
       junges AfD-Mitglied aus Eberswalde angekündigt. Auch dies ist ein Indiz
       dafür, dass die Mobilisierung vor allem auf das Spektrum der Jungen
       Alternative oder der ihr eng verbundenen Identitären Bewegung zielt.
       Angesichts der provokanten Route könnten sich aber auch weitere
       aktionsorientierte Neonazis angesprochen fühlen, etwa die neu gegründete
       Gruppe [2][Deutsche Jugend Voran. Die hatte am Samstag vor einer Woche] in
       Marzahn den ersten klassischen Neonazi-Aufzug in Berlin seit Jahren
       veranstaltet. Ihr vermeintlicher Anführer, der Neonazi Julian Milz, sitzt
       nach einer [3][Razzia vergangene Woche] in Untersuchungshaft.
       
       In linksradikalen Kreisen macht die Ankündigung der Rechtsextremen derweil
       die Runde: Schon kurz nach Bekanntwerden kursierten Aufrufe, die
       Demonstration durch Gegenproteste zu verhindern. In der Vergangenheit waren
       Demonstrationen der AfD oder der Identitären Bewegung, die sich außerhalb
       des Regierungsviertels bewegten, wiederholt [4][gestoppt worden.] So etwa
       [5][2018 eine AfD-Demo in der Friedrichstraße] in Mitte oder 2017 eine
       [6][Identitären-Demo im Weddin]g. Ob die Route, wie von den Neonazis
       gewünscht, am Ende tatsächlich durch die Rigaer Straße entlang diverser
       Projekte der radikalen Linken führen wird, ist allerdings unwahrscheinlich.
       
       27 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Erik Peter
       
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