# taz.de -- Neues aus Pompeji: Untergang fast live
> Eine Doku auf Arte ist bei Entdeckungen in Pompeji ganz nah dran. Die
> Archäolog:innen sind hochspezialisiert – und werden immer wieder
> überrascht.
IMG Bild: Ausgrabungen in Pompeji
Im Jahr 79 n. Ch. wurde Pompeji nach einem Vulkanausbruch unter einer
meterhohen Decke aus Vulkanasche und Bimsstein verschüttet. Erst im 18.
Jahrhundert begannen Ausgrabungen, [1][die bis heute andauern.]
Ein Jahr lang hat ein Filmteam eine Gruppe von Archäolog:innen dabei
begleitet, wie sie einen Häuserblock freilegen. Sie machen spektakuläre
Entdeckungen: Skelette von Sklavinnen, die in einer Bäckerei schufteten,
ein Wandfresko mit einer antiken Pizza, Kohlezeichnungen von
Gladiatorenkämpfen. Wie ein Puzzle setzen die Wissenschaftler:innen
die Besitzverhältnisse und Lebensumstände zusammen; durch filmische
Animation originaler Wandgemälde aus Pompeji werden sie lebendig.
Die dreiteilige BBC-Produktion liefert Panorama- wie Nahaufnahmen, ist
dicht an den Wissenschaftler:innen dran oder zeigt aus der Totalen die
Stadtanlage oder den Krater des Vesuvs.
Das ist manchmal etwas wuchtig, aber der Spannungsbogen wird gehalten. Wann
ist man schon mal dabei, wenn eine Anthropologin einen Knochenfund macht?
Ihre Arbeit gleiche der eines [2][Forensikers], erzählt Valeria Amoretti,
sie versuche herauszufinden, wann und wie jemand gestorben sei. Sie zählt
die Brüche eines vermutlich weiblichen Beckens. „Dass hier der Moment des
Todes konserviert wird“, sagt sie, „ist etwas, woran selbst ich mich nicht
gewöhnt habe.“
## Kein Entkommen
Die Mitglieder des Grabungsteams werden bei ihrer Arbeit beobachtet, nicht
individuell vorgestellt. Man erfährt, dass es Experten für römische
Bäckereien oder antike Vulkane gibt und einen Historiker aus Miami, der
wissen möchte, ob Menschen aus Pompeji entkommen konnten.
Parallel zur Rekonstruktion des Gebäudekomplexes werden die letzten Stunden
Pompejis erzählt: vom Ausbruch des Vesuvs mit seinem Basaltkieselregen, der
Menschen in den Häusern Schutz suchen ließ, statt aus der Stadt zu fliehen,
bevor eine Glutlawine die Überlebenden unter sich begrub. „Wir sind die
ersten, die hier seit dem Ausbruch graben“, sagt ein Archäologe [3][mit
Respekt.]
28 Oct 2024
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## AUTOREN
DIR Sabine Seifert
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