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       # taz.de -- Anti-Walfang-Aktivist Paul Watson: Walschützer schreibt Brief an Emmanuel Macron
       
       > Tierschützer Paul Watson wurde vor Kurzem in Grönland festgenommen. Nun
       > hat er politisches Asyl beantragt und sich persönlich an Frankreichs
       > Präsidenten gewandt.
       
   IMG Bild: Proteste für die Freilassung von Paul Watson im französischen Lyon im September
       
       Paris afp | Der in Grönland festgenommene Anti-Walfang-Aktivist Paul Watson
       hat politisches Asyl in Frankreich beantragt. Der 73-jährige US-Kanadier
       habe sich mit dieser Bitte an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron
       gewandt, dem er vor einigen Tagen einen Brief geschrieben habe, teilte
       seine Umweltorganisation Sea Shepherd am Mittwoch mit.
       
       Watson ist für seine riskanten Störmanöver gegen Walfänger auf hoher See
       bekannt. Er war im Juli auf der [1][als autonomes Gebiet zu Dänemark
       gehörenden Insel Grönland] verhaftet worden, als sein Schiff gerade zum
       Auftanken im Hafen der Hauptstadt Nuuk festgemacht hatte. Seine
       Untersuchungshaft wurde seitdem mehrfach verlängert, zuletzt vor zwei
       Wochen bis zum 23. Oktober.
       
       Grundlage für die Festnahme war [2][ein von Japan ausgestellter Haftbefehl]
       wegen früherer Protestaktionen gegen japanische Walfänger. Japan wirft
       Watson vor, 2010 ein japanisches Besatzungsmitglied mit einer Stinkbombe
       verletzt zu haben, um Walfangaktivitäten zu stören.
       
       Watsons Anwälte beteuern seine Unschuld und erklärten, sie hätten
       Videobeweise, die zeigen, dass das Besatzungsmitglied nicht an Deck war,
       als die Stinkbombe geworfen wurde. Der Anti-Walfang-Aktivist, der bis zu
       seiner Festnahme in Frankreich gelebt hatte, rief Dänemark auf, ihn nicht
       an Japan auszuliefern.
       
       ## Paul Watson: Anwälte fürchten unfairen Prozess
       
       Watson werde im Falle einer Auslieferung „niemals einen fairen Prozess
       bekommen“, sagte sein Anwalt François Zimeray am Mittwoch bei einer
       Pressekonferenz in Paris. „Wenn er in Japan inhaftiert wird, kommt er nie
       wieder lebend heraus.“
       
       Japan ist neben Norwegen und Island eines von nur drei Ländern, welche
       [3][noch die kommerzielle Waljagd erlauben]. Auf Tokios Fangliste stehen
       neben Zwerg-, Bryde- und Seiwalen seit Anfang August auch Finnwale. Japan
       hatte die Jagd auf die nach Blauwalen zweitgrößten Meeressäuger der Welt
       nach monatelanger Diskussion erlaubt, obwohl diese Walart als gefährdet
       gilt.
       
       17 Oct 2024
       
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