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       # taz.de -- Soldaten für Russlands Krieg: Nordkorea bringt den Ukraine-Krieg nach Asien
       
       > Südkorea rückt näher an die Nato heran, nachdem Nordkorea Russland mit
       > Soldaten hilft. Nato-Chef Mark Rutte nennt Nordkoreas Verhalten eine
       > „Eskalation“.
       
   IMG Bild: Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeo betrachtet die rücksichtslose militärische Annäherung zwischen Russland und Nordkorea mit Skepsis
       
       Berlin taz | Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat sich am Montag mit
       Nato-Chef Mark Rutte über die mutmaßliche Entsendung nordkoreanischer
       Soldaten nach Russland ausgetauscht. „Russlands Einmarsch in der Ukraine
       und die rücksichtslose militärische Annäherung zwischen Russland und
       Nordkorea bestätigen einmal mehr, dass die Sicherheit der indopazifischen
       Region und der atlantischen Region untrennbar miteinander verbunden sind“,
       sagte Yoon nach dem Telefonat.
       
       Zuvor hatte Südkoreas Außenministerium den russischen Botschafter in Seoul
       einbestellt und die russische Seite dringlichst dazu aufgefordert,
       sämtliche nordkoreanische Soldaten aus dem Land abzuziehen. Interessant
       ist, dass die russische Botschaft in einer ersten Stellungnahme die
       Anschuldigungen keineswegs bestritt, sondern lediglich darauf verwies, dass
       die militärische Kooperation mit Nordkorea im Rahmen des Völkerrechts
       erfolge.
       
       Südkoreas Nachrichtendienst [1][hatte am Freitag behauptet, dass Nordkorea
       in einer ersten Phase rund 1.500 Soldaten nach Russland entsandt habe.]
       Dort sollen die Truppen auf einen Einsatz gegen die Ukraine vorbereitet
       werden. Insgesamt soll Machthaber Kim Jong Un bis zu 12.000 Mann zur
       Unterstützung für Putins Angriffskrieg bereitstellen.
       
       Rutte spricht von einer beispiellosen Eskalation. Doch hat die Achse
       Pjöngjang-Moskau nicht nur potenziell gravierende Folgen für das
       Schlachtfeld in der Ukraine, sondern sie dient auch in Ostasien als
       Katalysator für eine Blockbildung, die an die Zeiten des Kalten Krieges
       erinnert: Südkorea und Japan suchen den bilateralen Schulterschluss und
       rücken näher an die Nato – China intensiviert seine Beziehungen zu Russland
       und Nordkorea.
       
       Gegenüber Nordkorea zeigt die [2][Volksrepublik China] nach außen nicht
       einmal den Hauch einer Kritik. Als Außenamtssprecher Lin Jian am Montag
       nach der Militärkooperation zwischen Moskau und Pjöngjang gefragt wird,
       speist dieser den Reporter mit einer Standardfloskel ab: „China hat in der
       [3][Ukraine-Krise] eine konsequente und klare Haltung eingenommen und
       hofft, dass alle Parteien den Abbau der Spannungen fördern und auf eine
       politische Lösung hinarbeiten werden.“
       
       ## Ukraine: Erste Nordkoreaner in Russland desertieren schon
       
       Laut ukrainischen Berichten stößt der nordkoreanische Einsatz in Russland
       bereits auf erste Probleme. Achtzehn nordkoreanische Soldaten seien im
       russischen Gebiet Brjansk, unmittelbar nördlich der Gegenden, wo
       ukrainische Truppen russisches Gebiet besetzt halten, fahnenflüchtig
       geworden, schreibt das Nachrichtenportal nv.ua. Doch sie seien von den
       Russen festgenommen worden. Nun könnten sie im Krieg gegen die Ukraine
       eingesetzt werden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist derweil zu
       einem unangekündigten Besuch in Kyjiw eingetroffen und hat weitere
       US-Militärhilfe für die Ukraine angekündigt.
       
       21 Oct 2024
       
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