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       # taz.de -- Vorgezogene Neuwahl am 23. Februar: Alles im grünen Bereich
       
       > Berlins Parteien geben sich Richtung Bundestagswahl entspannt. Wahlleiter
       > Bröchler ist erleichtert, dass nicht im Januar gewählt wird.
       
   IMG Bild: In Berlins Parteienlandschaft herrscht Zuversicht, alle Kandidaten zur früheren Bundestagswahl rechtzeitig aufstellen zu können
       
       Berlin taz | Vergleichsweise entspannte Parteioffizielle und ein
       erleichterter Wahlleiter: Die Neuwahl des Bundestags und der seit Dienstag
       kursierende 23. Februar als Wahltag sorgt in den Berliner Landesverbänden
       der Parteien aller Kurzfristigkeit zum Trotz nicht für Schockstarre. „Wir
       wuppen das“, hieß es aus der CDU-Zentrale zur taz, und auch die Grünen
       gaben sich zuversichtlich. Fast lyrisch äußerte sich die Linkspartei: „Der
       Wintertermin schreckt uns nicht, wir holen wieder die Thermosohlen und
       Handschuhe raus.“
       
       Im Roten Rathaus, wo am Dienstag nach der Senatssitzung auch Innensenatorin
       Iris Spranger (SPD) über den Terminplan zur Wahl berichtete, saß einer weit
       weniger besorgt im Raum als noch am Montag. Wahlleiter Stephan Bröchler
       hatte um einen korrekten Wahlablauf gefürchtet, als noch der 16. Januar als
       Wahltermin im Gespräch war. „Ich kann nur raten, besonnen an das Thema
       heranzugehen, auf Fachleute zu hören und nicht in einen Sofortismus bei der
       Feststellung des Wahltermins zu verfallen“, hatte er mit Blick auf die
       Fristen für die Wahlunterlagen und auf das nötige Personal nahegelegt.
       
       Die Kritik habe anscheinend etwas bewirkt, sagte er am Dienstagmittag der
       taz, als es stattdessen auf den 23. Februar hinauslief – „ich bin sehr
       erleichtert“. Aber auch mit dem nun angepeilten Termin werde man „wieder
       vor einer großen Herausforderung stehen“. Er geht von weniger Zeit aus, per
       Brief abzustimmen.
       
       Bröchler war 2021 nach der von zahlreichen Pannen begleiteten parallelen
       Wahl zum Bundestag und zum Abgeordnetenhaus ins Amt gekommen und hatte die
       Wiederholungswahl zum Landesparlament Anfang 2023 und [1][die
       Teilwiederholung der Bundestagswahl] in diesem Februar organisiert.
       
       ## Kandidaten müssen bis zum 16. Dezember feststehen
       
       Die Parteioffiziellen, die sich am Dienstag gegenüber der taz äußerten,
       zeigten sich durchweg zuversichtlich, ihre Kandidaten rechtzeitig zu
       nominieren. Laut Bröchler sind die Wahlkreisvorschläge und Landeslisten bis
       zum 16. Dezember bei der Landeswahlleitung einzureichen.
       
       CDU-Landesgeschäftsführer Dirk Reitze sah seine Partei dafür im Plan: Ein
       Wahlkreiskandidat sei gewählt, die anderen würden bis Ende November folgen,
       genau wie die Liste. Über diese Listen besetzen die Parteien
       Parlamentsmandate, falls ihnen dort mehr Sitze zustehen, als sie Wahlkreise
       gewinnen.
       
       Bei mindestens zwei Parteien wird dort ein anderer Name als 2021 auf Platz
       1 stehen: Monika Grütters (CDU) und Petra Pau (Linke) haben schon vor
       Wochen angekündigt, nicht erneut anzutreten. Bei der SPD ist im Gespräch,
       statt [2][wie vor drei Jahren mit Ex-Regierungschef Michael Müller] diesmal
       mit einer Frau an der Spitze anzutreten.
       
       Bei den Grünen wird absehbar Bundesministerin Lisa Paus die Liste anführen.
       Offen ist, welchen Platz die Partei ihrer Landesvorsitzenden Nina Stahr
       gewährt, die bei der Teilwiederholungswahl ihren Sitz im Bundestag verlor
       und eine Rückkehr dorthin anstrebt. Die Termine für die jeweiligen
       Nominierungen sind noch offen. Beim [3][regulären Grünen-Parteitag am 30.
       November] stehen nicht Wahlen, sondern inhaltliche Fragen an.
       
       ## Linkspartei in Berlin besonders im Fokus
       
       Bei der Linken heißt es von den Landesvorsitzenden Franziska Brychcy und
       Maximilian Schirmer auf taz-Anfrage: „Wir sind startklar und stecken
       bereits mitten in den Vorbereitungen.“ Die Landesliste soll bis Weihnachten
       gewählt sein. Die Berliner Resultate dürften am Ende eine entscheidende
       Rolle spielen, falls die Partei wie 2021 und gemäß aktuellen Umfragen
       erneut an der 5-Prozent-Hürde scheitert: Hier holte sie 2021 zwei jener
       drei Direktmandate, die die 5-Prozent-Hürde außer Kraft setzte und die
       Partei in Fraktionsstärke im Bundestag hielt.
       
       12 Nov 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Bundestagswahl/!5978606
   DIR [2] https://spd.berlin/pressemitteilung/ergebnisse-der-landesvertreterinnenversammlung/
   DIR [3] https://gruene.berlin/ldk242
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
       
       ## TAGS
       
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