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       # taz.de -- Nach Hinrichtung von Jamshid Sharmahd: „Warum haben wir abgewartet, bis mein Vater tot ist?“
       
       > Die Tochter des getöteten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd macht der
       > Bundesregierung schwere Vorwürfe. Sie fordert den Abbruch der Beziehungen
       > zu Iran.
       
   IMG Bild: Gazelle Sharmahd, Tochter des im Iran zum Tode verurteilten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd
       
       Hannover epd | Die Tochter des im Iran getöteten deutschen Staatsbürgers
       Jamshid Sharmahd hat die Bundesregierung zum Abbruch aller Beziehungen zum
       Regime in Teheran aufgefordert. Sie halte die von der Bundesregierung
       angekündigte Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland
       „natürlich nicht“ für ausreichend, sagte Gazelle Sharmahd dem
       „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
       
       [1][Gazelle Sharmahd] kritisierte die Bundesregierung und die
       US-Administration, die ihrer Ansicht nach nicht genug Druck zur Rettung
       ihres Vaters ausgeübt haben. Sie frage sich, warum die Generalkonsulate
       nicht schon vor vier Jahren geschlossen worden seien. „Warum haben wir
       abgewartet, bis mein Vater tot ist?“
       
       Es habe ein paar Sanktionen gegeben, „aber das ist ein Witz. Das Regime in
       Teheran ist trotzdem immer stärker geworden.“ Deutschland und die USA
       hätten immer wieder Gefangenenaustausche gemacht, zum Beispiel mit
       Russland. „Niemand kann mir erklären, warum das für meinen Vater nicht
       ging.“
       
       Der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd war im Februar vergangenen Jahres wegen
       der angeblichen Verantwortung für einen Terroranschlag zum Tode verurteilt
       worden, im April 2023 wurde das Urteil bestätigt. Er war im Sommer 2020 vom
       iranischen Geheimdienst entführt worden, als er auf einer Geschäftsreise
       einen Zwischenstopp in Dubai machte.
       
       Seitdem saß er im Iran im Gefängnis. Der in Teheran geborene und in
       Niedersachsen aufgewachsene Sharmahd hatte den Iran nach der islamischen
       Revolution 1979 endgültig verlassen. In Hannover betrieb er ein
       Computergeschäft. 2003 wanderte er in die USA aus und baute dort ein
       Software-Unternehmen auf. Gleichzeitig setzte er sich für iranische
       Oppositionsgruppen ein.
       
       3 Nov 2024
       
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