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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Was fressen Bakterien?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Charlie, 5 Jahre alt.
       
   IMG Bild: Wenn du dein Pausenbrot lange genug vergisst, passieren seltsame Sachen damit
       
       Die Frage lässt sich mit einem Wort beantworten: alles! Bakterien sind
       absolute Allesfresser. Zwar besteht ein einzelnes Bakterium nur aus einer
       einzigen Zelle, die eher wenig kann. Aber es gibt unglaublich viele
       verschiedene Bakterienarten. Forschende vermuten, dass es Hunderttausende
       sind. Und sie leben wirklich überall. Auf deinem Körper wohnen weit mehr
       von ihnen als Menschen auf der Welt.
       
       Jede Bakterienart kann irgendetwas besonders gut. Viele ernähren sich wie
       wir von organischem Material. Egal wie lecker dein Mittagessen war – wenn
       du einen Rest davon in den Kühlschrank stellst und lange genug vergisst,
       passieren seltsame Sachen damit. Am Ende riecht es schlecht und sieht
       komisch aus. Das ist das Werk von Bakterien (und Pilzen), die sich darüber
       hergemacht und die leckeren Nudeln zu etwas ganz anderem abgebaut haben.
       
       Bakterien sind so klein, dass wir sie mit unserem Auge einzeln nicht
       wahrnehmen können. In großer Zahl allerdings durchaus – wenn du eine Schale
       Wasser lange genug einfach nur herumstehen lässt, bildet sich eine Art Haut
       auf der Oberfläche. Das sind Millionen von Bakterien, so viele, dass du sie
       als Masse dann doch siehst. Die leben von allem, was aus der Luft so
       anfällt, was im Wasser herumschwamm oder an der Schale klebte. Auch die
       mikroskopisch kleinen Staubpartikel in der Luft bestehen ja aus irgendwas.
       Und weil Bakterien eben alles futtern, machen sie sich auch darüber her, am
       liebsten in feuchter Umgebung.
       
       Bakterien schlagen sich ihre Zelle sogar mit Öl, Plastik und Stein voll.
       Manchen Bakterien reichen auch Luft und Sonne: Sie betreiben Photosynthese
       wie Pflanzen, gewinnen ihre Energie also durch Sonnenstrahlung. Andere
       brauchen nicht einmal Luft – sie ernähren sich von Substanzen tief unten im
       Schlamm oder am Meeresgrund. Kein Tier könnte da leben.
       
       Selbst das zäheste Plastikteil und der härteste Fels sind nach ein paar
       hundert, tausend oder Millionen Jahren verschwunden – man nennt das
       verwittern. Daran sind Sonnenstrahlung, Wind und Wetter beteiligt, aber
       auch Bakterien, die sich ihre Leibspeise aus dem Fels heraussaugen und ihn
       so nach und nach auflösen.
       
       Aber wie fressen Bakterien überhaupt? Einen Mund haben sie ja nun nicht!
       Aber eine Zellwand, durch die Stoffe sowohl nach außen als auch nach innen
       dringen. So kann sich die Bakterie auf ihre ganz spezielle Leckerei legen,
       sich sozusagen ins Futter schmeißen, und dann die für sie leckersten
       Bestandteile herauslösen und durch die Zellwand in ihr Inneres schleusen.
       Mjammi!
       
       17 Nov 2024
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Heiko Werning
       
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