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       # taz.de -- Tesla-Protestcamp in Grünheide: Effizienz in Musks Sinne
       
       > Die Polizei holt Aktivisten im Tesla-Protestcamp von den Bäumen. Eine
       > Räumung soll das aber nicht sein.
       
   IMG Bild: Polizist:innen im Tesla-Protestcamp
       
       Berlin taz | In zehn, fünfzehn Meter über dem Boden in den alten Kiefern
       kann man Aktivist:innen und Polizist:innen – alle in schwarzer
       Kluft und mit Klettergeschirr ausgestattet – kaum voneinander
       unterscheiden. Doch die Rollen sind im [1][Wald von Grünheide neben der
       Tesla-Fabrik] klar verteilt. Während die einen versuchen, die Bäume und
       Baumhäuser besetzt zu halten, wollen die behördlichen Kletterer sie
       herunterholen. Und das gelingt: Nach und nach werden die etwa ein Dutzend
       Waldschützer:innen aus dem mit Flatterband abgesperrten Bereich
       herausgeleitet – unter Rufen der Umstehenden: „Du bist nicht allein!“
       
       Am Montag um 8 Uhr rückte die Polizei mit mehr als 100 Beamt:innen im
       „Tesla den Hahn abdrehen“-Camp an. Auf Anweisung der Gemeinde Grünheide
       soll der Waldboden auf Munitionsreste abgesucht werden. Doch damit der
       Kampfmittelbeseitigungsdienst die Arbeit aufnehmen kann, müssen die
       Aktivist:innen weichen, die hier seit Februar gegen eine Erweiterung
       der Fabrik demonstrieren. Verwiesen werden sie an die Ränder ihres
       Baumhausdorfs außerhalb der Sperrzone. Eine Räumung sei nicht beabsichtigt,
       so eine Polizeisprecherin, nach den Arbeiten könnten die Aktivist:innen
       zurückkehren.
       
       Caro, eine der Sprecherinnen, gehört zu den Ersten, die aus einem der 20
       Baumhäuser geräumt wurden. Sie sagt: „Es ist für uns ein Rätsel, was sie
       mit den Arbeiten bezwecken wollen.“ Denn die Gemeinde hat zwar im Mai den
       [2][Bebauungsplan] für eine [3][Werkserweiterung] und einen neuen
       Güterbahnhof beschlossen – entgegen dem Votum eines Bürgerentscheids –,
       doch das Waldstück mit dem Camp ist davon ausgeschlossen. Es soll eine
       Insel bleiben, umschlossen von Werk, Straßen und Schienen.
       
       Caro fürchtet, dass doch das ganze Gebiet an Tesla verkauft wird – und das
       „zu einer Zeit, in der man wirklich kein Freund von Elon Musk sein sollte“.
       Eine erste [4][Genehmigung für den Fabrikausbau gab es im Oktober, parallel
       dazu wurde eine Schneise für die neue Bahnverbindung] durch den Wald
       geschlagen. Einzelne Baggerbesetzungen der Klimaschützer:innen konnten
       daran nichts ändern. Unterdessen hatte Tesla einen Fabrikausbau vorerst
       verschoben.
       
       Das Camp mit seinen rund 15 dauerhaften Bewohner:innen ist nun in einer
       prekären Situation. Vermutet wird, dass die Bodenuntersuchungen mehrere
       Wochen andauern könnten.
       
       18 Nov 2024
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Erik Peter
       
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