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   IMG Bild: Wie sich Mars-Astronom*innen die Erde vorstellen. Earth seen by Mars. Autor unbekannt, 1942
       
       Mit dem [1][Wahlsieg Donald Trumps] ist die Gründung einer Marskolonie
       durch Elon Musk etwas wahrscheinlicher geworden. Zumindest wird Musk seinen
       politischen und wirtschaftlichen Einfluss nutzen, damit möglichst viele
       staatliche Finanzmittel, nicht für eine bessere Gesundheitsversorgung,
       Klimaschutz oder das staatliche Bildungssystem, sondern für
       Weltraumprogramme seiner Firma SpaceX ausgegeben werden.
       
       Unsere [2][Faszination für den Weltraum und außerirdisches Leben] beginnt
       jedoch nicht erst mit größenwahnsinnigen Tech-Milliardären. Sie animiert
       die menschliche Vorstellungskraft schon seit Jahrhunderten. Unzählige
       Science-Fiction-Romane und -Filme setzen sich mal mehr und mal weniger
       kunstvoll über wissenschaftliche Erkenntnisse hinweg und imaginieren
       extraterrestrische Zivilisationen, die mal bedrohlich, mal utopisch
       dargestellt werden. Dabei hat insbesondere der [3][Mars eine ungebrochene
       Anziehungskraft]. Fast jede*r kennt das Bild von kleinen, grünen Männchen
       mit Antennen an überdimensionierten Köpfen, das in der Popkultur verbreitet
       ist. Diese Vorstellung war schon vor mehr als 80 Jahren, als dieses Bild
       entstand, längst falsifiziert. Die Karikatur dieser Vorstellung durch eine
       Darstellung der Erde aus Sicht von Marsastronom*innen zeigt uns die
       Absurdität unserer Fantastereien auf. Sie dreht die Verhältnisse um. Die
       roten, nackten Erdlinge, die in der untergehenden Sonne um riesige
       Maiskolben tanzen, sind also ein Spiegelbild unserer selbst.
       
       Martin Mühl
       
       16 Nov 2024
       
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