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       # taz.de -- Black Friday: KI-Schnäppchen betrügerisch billig
       
       > Am Black Friday wollen deutsche Käufer:innen im Schnitt 317 Euro
       > ausgeben. Doch gefälschte Onlineshops locken dank KI immer überzeugender
       > in Fallen.
       
   IMG Bild: Black Friday: Schnäppchenträume könnten schnell platzen
       
       Es ist wieder November, und das bedeutet: Schnäppchenalarm! [1][Black
       Friday steht vor der Tür], der Tag, an dem Kosum gefeiert wird und selbst
       Dinge, die niemand braucht, plötzlich unverzichtbar erscheinen. Die
       Deutschen sind in Shopping-Laune: Käufer:innen wollen im Schnitt 317
       Euro ausgeben, und das vor allem online, wie eine repräsentative Befragung
       des Digitalverbands Bitkom zeigt.
       
       Künstliche Intelligenzen wie [2][ChatGPT], die schon in vielen Bereichen
       des Alltags zum Einsatz kommen, können auch beim Online-Shoppen nützlich
       sein: Beispielsweise kann man ihnen auftragen, nach Coupons oder dem
       günstigsten Deal zu suchen. [3][KI] kann auch helfen, wirklich lohnende
       Aktionen von Schnäppchenfallen zu unterscheiden, indem sie den Preisverlauf
       von Produkten über längere Zeit analysiert. Laut Bitkom hat ein Drittel der
       Befragten bereits Chatbots zur Beratung beim Onlinekauf genutzt.
       
       Klingt praktisch? Ist es auch. Wer nicht gerne stöbert, kann seine Einkäufe
       günstig und schnell abwickeln, so weit zumindest die Theorie. Doch während
       KI dabei hilft, den besten Deal zu finden, ist sie auch an anderer Front
       gern genutzt, nämlich im Arsenal der Betrüger:innen. In den großen Malls
       des Internets, wo Rabatte in grellen Farben blinken, lauern nicht nur
       Schnäppchen, sondern auch perfekte Illusionen. Gefälschte Onlineshops
       kopieren alles: Bilder, Farben, Logos, sogar Kundenbewertungen.
       Betrüger:innen lassen sie von KI so professionell designen, dass ein
       Unterschied für das ungeschulte Shopping-Auge kaum erkennbar ist.
       
       Früher konnte man sich über krude Rechtschreibfehler und holprige Sätze
       noch amüsieren. Heute? Dank KI sind die [4][Texte der Phishing-Mails]
       fehlerfrei und individuell auf die Empfänger:innen zugeschnitten. Laut
       einer Studie der Sicherheitsfirma Abnormal Security basieren inzwischen
       rund 80 Prozent der Phishing-Kampagnen auf generativer KI. Eine weitere
       Studie der norwegischen IT-Firma Signicat belegt, dass Betrugsversuche in
       den letzten drei Jahren um rund 80 Prozent zugenommen haben.
       
       ## Es gibt Schutzmöglichkeiten
       
       Klickt man leichtsinnig auf eine Anzeige, landet man auf einer Website, die
       wie der Shop des Lieblingsladens aussieht – nur dass der „Mega-Sale“ am
       Ende keine Lieferung, sondern nur ein Loch im Konto hinterlässt. Das
       vermeintliche Schnäppchenparadies am Black Friday mutiert damit immer mehr
       zum Dschungel, in dem nur die Vorsichtigen überleben. Die
       Betrüger:innen? Hochgerüstet. Ihre Werkzeuge? KI-Modelle wie ChatGPT.
       Das britische National Cyber Security Centre und andere Behörden warnen:
       Die Zeiten, in denen der Betrug leicht zu entlarven war, sind vorbei.
       
       Aber Schutzmöglichkeiten gibt es dennoch: Die Verbraucherzentrale
       Brandenburg e. V. rät allen Kauf-Begeisterten auf Anfrage der taz: „Wenn
       der Preis zu gut wirkt, um wahr zu sein, dann ist es manchmal leider auch
       so. Was hilft: Angebote vergleichen, auch über Vergleichsportale, und bei
       absurd günstigen Preisen lieber vorsichtig sein oder nicht bestellen.“ Wer
       sich unsicher ist, kann verdächtige URLs mit dem „Fakeshop-Finder“ in
       Sekundenschnelle prüfen lassen – eine KI entlarvt die andere. Außerdem
       gilt: Immer ein Impressum suchen, Gütesiegel prüfen und Zahlungsoptionen
       mit Vorsicht betrachten. PayPal ist sicherer als Vorkasse.
       
       28 Nov 2024
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Christina Koppenhöfer
       
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