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       # taz.de -- Appell an UN: Klimakonferenz nicht mehr an Öl- und Gas-Staaten vergeben
       
       > Die UN-Klimakonferenz soll nicht mehr in Öl- und Gas-Staaten ausgerichtet
       > werden, fordern Forscher und Politiker. Darunter sind einige bekannte
       > Namen.
       
   IMG Bild: Ein Frühstück, dazu hält der aserbaidschanische Vorsitzende eine Rede über Plastik: Die UN-Klimakonferenz in Baku
       
       Baku dpa | Nach Kritik an Aserbaidschan als Gastgeber der UN-Klimakonferenz
       fordern prominente Wissenschaftler und Umweltpolitiker, dass die Vereinten
       Nationen den Auswahlprozess reformieren. Aserbaidschan, eine autoritär
       regierte Ex-Sowjetrepublik, stützt seine Exportwirtschaft zu 90 Prozent auf
       Öl und Gas – was bei Umweltschützern Zweifel an einer glaubwürdigen
       Verhandlungsführung aufkommen ließ.
       
       In einem offenen Brief an UN-Klimachef Simon Stiell heißt es, die UN
       müssten strenge Zulassungskriterien anwenden, um Länder als Gastgeber
       auszuschließen, die die einmütig beschlossene Abkehr von Kohle, Öl und Gas
       nicht unterstützen. Hintergrund ist unter anderem eine Rede des
       aserbaidschanischen Staatschefs Ilham Aliyev auf der COP29, in der er die
       klimaschädlichen Energieträger Öl und Gas als „Geschenk Gottes“ pries.
       
       Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Sandrine Dixson-Declève,
       globale Botschafterin des Club of Rome, Johan Rockström, Direktor des
       Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sowie der ehemalige
       UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.
       
       Sie warnten, dass die [1][Erderhitzung auch nach inzwischen 28 jährlichen
       Klimakonferenzen nicht gestoppt] sei – vielmehr sei eine Erwärmung auf mehr
       als 2,9 Grad bis 2100 nicht mehr ausgeschlossen. Ihre Schlussfolgerung: Es
       braucht Mechanismen, um die [2][Länder zur Rechenschaft zu ziehen], wenn
       sie Klimaziele und -verpflichtungen missachten. Auch brauche es „kleinere,
       häufigere und [3][lösungsorientierte Treffen]“. Ebenso müsse der Zugang
       beschränkt werden: Das Ungleichgewicht zeige sich darin, dass bei der
       letztjährigen COP28 in Dubai weit mehr Öl- und Gas-Lobbyisten akkreditiert
       waren als etwa Vertreter indigener Gemeinschaften oder von der Klimakrise
       gefährdeter Nationen.
       
       Die Klimakonferenz rotiert zwischen den Weltregionen. Abgesehen davon
       machen die UN kaum Vorgaben für Gastgeberländer, die das Treffen ausrichten
       wollen. In den beiden Vorjahren fanden die Gipfel ebenfalls in zwei Staaten
       statt, die stark von Öl und Gas abhängen: den Vereinigten Arabischen
       Emiraten und Ägypten.
       
       15 Nov 2024
       
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