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       # taz.de -- Streit um Wasser und Abwässer: Wirrwarr um Tesla geht weiter
       
       > Der regionale Wasserversorger hat sich auf einen neuen Vertrag für Tesla
       > geeinigt. Der soll tolerantere Schadstoffgrenzen für die Abwässer
       > vorsehen.
       
   IMG Bild: Waldspaziergang des Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ gegen die Räumung des Tesla-Protestcamps am 23. November
       
       Berlin taz | Schon wieder gibt es Zoff um Tesla. Der US-Autobauer liegt im
       Dauerclinch mit Bürger:innen und den zuständigen Behörden in der Region
       Grünheide in Brandenburg, wo er seit zwei Jahren ein Teslawerk betreibt.
       Grund für erneuten Protest von [1][Klimaaktivist:innen] und unter
       anderem auch der lokalen Bürgerinitiative am Mittwoch war die geplante
       Abstimmung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE). Dem Wasserverband,
       der sowohl für die Trinkwasserversorgung als auch die Abwasserentsorgung
       der Fabrik zuständig ist. Nach stundenlanger Verhandlung stimmte der
       Verband einem neuen Vertragsentwurf mit dem US-Autobauer nun zu. Teslas
       Antwort steht bislang noch aus.
       
       In diesem neuen Entwurf werden Tesla tolerantere Schadstoffgrenzen für die
       fabrikeigenen Abwässer zugestanden. Dafür hatte der E-Autohersteller im
       Vorhinein angeboten, weniger Frischwasser in Anspruch zu nehmen. In einer
       nicht öffentlichen Sitzung habe die Verbandsversammlung die eigene Position
       noch etwas „nachgeschärft“, so Thomas Krieger (CDU), Vorsitzender der
       Verbandsversammlung und Bürgermeister der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf.
       
       In einem Schreiben an die 16 Mitgliedskommunen des Wasserverbandes, das der
       dpa vorliegt, hatte Verbandsvorsteher André Bähler vor den Verhandlungen
       kritisiert, dass der ursprüngliche Vertragsentwurf deutlich mehr auf die
       Interessen Teslas und nicht genug auf die Anliegen des Wasserverbandes
       eingehe.
       
       Die Details des aktuellen „nachgeschärften“ Vertrages sind nicht einsehbar.
       „Wir hoffen, dass die Gemeindevertreter:innen der Region nicht
       wieder gegen den Willen der Grünheider:innen gestimmt haben“, sagte
       Karolina Drzewo vom Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ der taz. In Grünheide
       werde nicht nur die Wassersicherheit Brandenburgs – sondern auch Berlins
       verhandelt. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel, kritisiert das Bündnis
       die Ansiedlung Teslas immer wieder.
       
       ## Besorgte Bürger:innen
       
       Auch die Anwohner:innen nehmen die Nachrichten um den neuen
       Vertragsentwurf teils mit gemischten Gefühlen auf. Janine Korduan aus der
       Gemeinde Neuenhagen, die ebenfalls zum WSE gehört, ist in der
       Bürger:inneninitiative Grünheide aktiv. Sie ist besorgt, dass sich
       die lokale Situation um die Wasserversorgung eher verschlechtert als
       verbessert. Außerdem befürchtet Korduan, dass die Kosten für die überhöhten
       Wasser- und Abwassergebühren, die Tesla verursacht, von der Bevölkerung
       getragen werden müssen.
       
       Die von Tesla selbst „Gigafactory“ genannte Fabrik soll außerdem erweitert
       werden. Mitte Oktober erhielt Tesla vom Land Brandenburg die erste von drei
       Teilgenehmigungen für die Erweiterung des Werkes. Das Landesamt für Umwelt
       Brandenburg veröffentlichte diese Teilgenehmigung gestern. Bis zum 18.
       Dezember können nun Gegner:innen der Werkserweiterung die Genehmigung
       einsehen. Im Anschluss haben sie einen Monat Zeit, um Einspruch zu erheben.
       
       Mit der ersten der drei Teilgenehmigungen soll Tesla die Möglichkeit
       bekommen, bestehende Anlagen zu verbessern und zu verändern. Erst in
       späteren Schritten sollen dann neue Anlagen für die Auto- und
       Batterieproduktion entstehen. Tesla möchte seine maximale
       Produktionskapazität von 500.000 Autos jährlich auf 1 Millionen Autos
       anheben. Seit Inbetriebnahme der „Gigafactory“ wurde die
       Produktionskapazität von 500.000 allerdings noch in keinem Jahr erreicht.
       
       5 Dec 2024
       
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