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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Einnahme von weiterem Dorf in der Ostukraine
       
       > Russlands Armee nimmt im Donbass immer mehr Gebiet ein. Auch die
       > südostukrainische Großstadt Krywyj Rih – Heimat von Präsident Selenskyj –
       > wird angegriffen.
       
   IMG Bild: Nicht nur das Postamt von Kurachowe, Ukraine, wurde durch einen russischen Luftangriff zerstört, im November 2024
       
       ## Russlands Armee setzt Vormarsch fort
       
       Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Osten der Ukraine ein
       weiteres Dorf nahe der strategisch wichtigen Stadt Kurachowe eingenommen.
       Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Donnerstag, die fünf
       Kilometer südlich von Kurachowe gelegene Ortschaft Dalne sei eingenommen
       worden. Damit setzten die Soldaten ihren Vormarsch auf die Industriestadt
       weiter fort.
       
       Russland hatte zuletzt dutzende Städte und Dörfer im Osten der Ukraine
       eingenommen und seine Soldaten nähern sich Kurachowe und dem größeren
       logistischen Knotenpunkt Pokrowsk. Der russische Präsident Wladimir Putin
       hatte die Donbass-Region als „Priorität“ Russlands bezeichnet. (afp)
       
       ## Interkontinentalrakete wohl ohne Nuklearsprengkopf
       
       Die von Russland bei einem Angriff am Donnerstag eingesetzte
       Interkontinentalrakete war laut ukrainischen Angaben nicht mit einem
       Atomsprengkopf bestückt. Es sei „offensichtlich“, dass die Rakete keinen
       nuklearen Sprengkopf gehabt habe, verlautete aus Kreisen der ukrainischen
       Luftwaffe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
       
       Die Interkontinentalrakete war nach vorherigen ukrainischen Angaben am
       Morgen während eines Angriffs auf die Stadt Dnipro eingesetzt worden. Es
       war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar
       2022, dass Russland eine solche Rakete gegen das Nachbarland einsetzte, wie
       aus ukrainischen Armeekreisen verlautete.
       
       Laut der ukrainischen Luftwaffe war die Interkontinentalrakete aus der
       russischen Region Astrachan gestartet worden. Interkontinentalraketen
       können sowohl mit konventionellen als auch mit nuklearen Sprengköpfen
       bestückt werden und Ziele in Tausenden von Kilometern Entfernung treffen.
       (afp)
       
       ## 🐾 Putins Atomdrohungen: Angst auf allen Seiten
       
       Die einen werden als „Putinknechte“ beschimpft, die anderen als
       „Kriegstreiber“. Aber die Furcht vor einem dritten Weltkrieg treibt beide
       Seiten um, [1][kommentiert taz-Redakteur Lukas Wallraff.]
       
       ## Angriff auf südöstliche Stadt Krywyj Rih
       
       Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der südostukrainischen
       Großstadt Krywyj Rih nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt
       worden. Neun Opfer mussten in Krankenhäuser verlegt werden, wie
       Gebietsgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram schrieb. Der örtlichen
       Militärverwaltung zufolge schlug eine Rakete in einem Verwaltungsgebäude
       ein. Etwa zehn Wohngebäude seien beschädigt worden. Die Angaben ließen sich
       zunächst nicht unabhängig überprüfen.
       
       Die Attacke auf Krywyj Rih folgte einem größeren Raketenangriff auf die
       Ukraine am frühen Morgen. Aus der Industriestadt im Gebiet Dnipropetrowsk
       mit gut 600.000 Einwohnern stammt Präsident Wolodymyr Selenskyj. (dpa)
       
       ## Russland fängt wohl Marschflugkörper aus Ukraine ab
       
       Russland hat nach eigenen Angaben zwei von der Ukraine abgefeuerte
       Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgefangen. Das teilte das
       Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz solcher
       aus Großbritannien gelieferten Marschflugkörper über Russland seit
       Kriegsbeginn. Moskau hatte jüngst den Einsatz weitreichender Waffen als
       Eskalation des Konflikts bezeichnet und in seiner eigenen Atomdoktrin die
       Schwelle für den Einsatz von Kernwaffen gesenkt.
       
       „Von der Flugabwehr wurden 2 Marschflugkörper Storm Shadow aus britischer
       Produktion, 6 reaktive Geschosse des Typs Himars aus US-Produktion und 67
       Drohnen abgeschossen“, heißt es in der Mitteilung des russischen Militärs.
       Zu Einschlägen und Schäden machte das Verteidigungsministerium keine
       Angaben.
       
       Schon am Dienstag hatte die Behörde den ersten Einsatz von weitreichenden
       Raketen über russischem Boden gemeldet, die von den USA geliefert worden
       waren, sogenannte ATACMS-Raketen. Von den sechs Raketen seien fünf von der
       Flugabwehr abgefangen worden. Die sechste Rakete sei beschädigt worden,
       teilte das Ministerium auf seinem Telegramkanal mit. Ihre Trümmer seien auf
       ein Militärgelände im grenznahen Gebiet Brjansk gefallen. Ein Brand sei
       gelöscht worden. „Es gibt keine Opfer oder Zerstörungen“, hieß es damals.
       (dpa)
       
       21 Nov 2024
       
       ## LINKS
       
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