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       # taz.de -- Deutsche Bahn zu Weihnachten: Was rollen kann, rollt
       
       > Die Bahn bietet rund um Weihnachten mehr Sitzplätze an. Mit dem
       > Fahrplanwechsel werden internationale Verbindungen ausgebaut. Doch die
       > Preise steigen.
       
   IMG Bild: Platz da! Um Weihnachten soll das Bahnfahren komfortabel sein
       
       Berlin taz | Bahnfahrer können sich im Dezember ausnahmsweise einmal auf
       gute Nachrichten einstellen. Zunächst wird am 14. Dezember die
       [1][Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim] wie
       geplant abgeschlossen. Einen Tag später rollt der Verkehr zwischen beiden
       Städten wieder wie gewohnt. Der Zugverkehr wird damit laut [2][Deutscher
       Bahn] insgesamt merklich pünktlicher, weil ein großer Teil der Fernzüge auf
       diesen Streckenabschnitt angewiesen ist.
       
       Am 15. Dezember beginnt der Winterfahrplan, der weitere Änderungen mit sich
       bringt. Zunächst einmal steht der Weihnachtsverkehr an. „Alles, was rollen
       kann, rollt über die Feiertage auch“, kündigt die Deutsche Bahn an. 410 ICE
       sind unterwegs, so viele wie noch nie. Der Reiseverkehr wird sich in diesem
       Jahr wohl auf mehrere Tage verteilen, weil Heiligabend in diesem Jahr auf
       einen Dienstag fällt. Damit die Kunden pünktlicher ihr Ziel erreichen, wird
       die Bautätigkeit am Jahresende auf ein Minimum reduziert.
       
       Angeraten ist die Buchung von Fahrten, die länger im Voraus geplant werden
       können. Denn mit dem Fahrplanwechsel steigen die Preise im Fernverkehr. Bei
       Buchungen bis einschließlich 14. Dezember gilt der bisherige Preis. Eine
       Neuerung dieses Jahres erleichtert die Planung der Reisenden. Zugfahrten
       können seit Oktober über einen Zeitraum von einem Jahr im Voraus gebucht
       werden. Nur bei Auslandsfahrten gilt eine maximale Vorausbuchungsfrist von
       sechs Monaten.
       
       Tickets zum Flexpreis sowie Zeitkarten verteuern sich um durchschnittlich
       5,9 Prozent. Die Kosten für die Bahncards 25 und 50 verändern sich nicht.
       Dafür müssen Inhaber der Bahncard 100 6,6 Prozent mehr bezahlen. Dafür ist
       künftig ein Deutschlandticket Bestandteil der Netzkarte. Dieses kostet ab
       Januar [3][58 Euro statt bisher 49 Euro]. Ob die Kunden das D-Ticket auch
       im übernächsten Jahr nutzen können, ist weiterhin offen. Nur für 2025 ist
       die Finanzierung der Mindereinnahmen durch das bundesweite
       Nahverkehrsticket gesichert.
       
       ## Gedruckte Ankunftspläne bleiben
       
       Die Bahn zieht auch im grenzüberschreitenden Verkehr zunehmend Kunden an.
       „Der internationale Fernverkehr boomt“, stellt Bahn-Vorstand Michael
       Peterson fest. Entsprechend der Nachfrage stockt das Unternehmen
       Auslandsverbindungen auf. So verkehrt künftig zwischen Berlin und Paris
       täglich ein ICE mit Zwischenstopp in Straßburg. Täglich verkehrt dann auch
       ein ICE zwischen Amsterdam und Stuttgart sowie München. Von München aus
       geht es in den Sommermonaten vier Mal am Tag über Verona nach Venedig und
       sechs Mal nach Bologna. Zusätzliche Züge verkehren zudem zwischen Berlin
       und Krakau.
       
       Auch innerhalb Deutschlands erhöht die Bahn auf einigen besonders
       frequentierten Strecken den Takt. So werden zwischen Frankfurt und Berlin
       sechs zusätzliche Sprinter eingesetzt. Eine neue Direktverbindung gibt es
       zwischen Rostock und Stuttgart via Leipzig und Frankfurt. Osnabrück und
       Münster erhalten schnellere Verbindung in Richtung Süddeutschland.
       Allerdings werden Fahrten andernorts auch länger dauern. Denn auf der
       meistgebuchten Strecke von Hamburg nach Berlin steht im kommenden Jahr die
       Totalsperrung für die Grundsanierung an.
       
       Ein anderes Vorhaben hat die Bahn nach Kritik von außen zu den Akten
       gelegt. Eigentlich sollten die auf weißem Papier gedruckten Ankunftspläne
       aus den Aushängen an den Bahnhöfen verschwinden. Nur die gelben
       Abfahrtspläne sollten bleiben. „Die Deutsche Bahn nimmt die Kritik von
       Öffentlichkeit und Verbänden ernst und ihre Entscheidung zurück“, teilte
       der Konzern nun mit. Stattdessen werde die Nutzung der gedruckten
       Informationen in den kommenden Monaten ausgewertet und dann über mögliche
       Veränderungen beraten.
       
       29 Nov 2024
       
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