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       # taz.de -- Kaderplanung beim FC Bayern: Viele Ungewissheiten
       
       > Der Nicht-Meister muss noch gegen Leipzig spielen, bevor er sich intensiv
       > mit Spielerverträgen beschäftigen kann: Bleiben Musiala, Kimmich oder
       > Sané?
       
   IMG Bild: Verbindet Eleganz mit Effektivität: Auf Jamal Musiala will der FC Bayern keinesfalls verzichten
       
       München taz | Zumindest für die nahe Zukunft konnten am Donnerstag beim FC
       Bayern ein paar recht sichere Prognosen abgegeben werden. Darunter jene,
       dass Harry Kane wieder mitwirken dürfte beim Jahresabschluss gegen RB
       Leipzig an diesem Freitag. Der Mittelstürmer hatte nach seinem leichten
       Muskelfaserriss im Oberschenkel in den vergangenen Tagen wieder
       mittrainiert. Und auch Vincent Kompany ließ vor der Abschluss einheit
       anklingen, gegen die Sachsen mit Kane zu planen.
       
       „Wenn alles läuft, dann spielt er hoffentlich eine Rolle“, sagte der
       Trainer. Kane soll nach der jüngsten 1:2-Niederlage in Mainz mit seiner
       Abschlussqualität helfen, den auf vier Punkte geschrumpften Vorsprung auf
       den Tabellenzweiten Leverkusen zumindest zu wahren. Andernfalls müssten
       sich die Münchner vor dem Fest auf unangenehme Fragen einstellen. Es sei
       „ein gefährlicher, aber auch sehr entscheidender Moment in dieser Saison“,
       warnte [1][Mittelfeldspieler Joshua Kimmich], man müsse gegen Leipzig
       „unbedingt gewinnen“.
       
       Was die mittel- und langfristige Zukunft angeht, gestaltet sich das mit den
       Prognosen naturgemäß schwieriger. Das gilt insbesondere für die vielen
       Vertragsfragen beim FC Bayern. Die Arbeitspapiere von sieben Spielern
       laufen am Ende dieser Saison aus, bei weiteren sechs ist das im Sommer 2026
       der Fall. Viel Handlungsbedarf also für Sportvorstand Max Eberl und
       Sportdirektor Christoph Freund, um den Kader zukunftssicher aufzustellen,
       sich gegen unerwünschte, womöglich gar ablösefreie, Abgänge zu wappnen und
       zugleich möglichst die Gehaltskosten zu senken.
       
       Das Publikum schaut bei dem komplizierten Unterfangen vor allem auf
       Kimmich, Manuel Neuer, Thomas Müller, Leroy Sané und Alphonso Davies, die
       alle nur bis zum 30. Juni 2025 gebunden sind. Zumindest [2][im Fall Neuer]
       steht die Verlängerung kurz bevor. „Beide sind froh und glücklich, wenn es
       dann über die Bühne geht. Ob er der Erste ist oder nicht, das kann ich noch
       nicht sagen, aber die Gespräche sind auf jeden Fall in die Richtung, dass
       man sich das vorstellen kann“, sagte Eberl am Donnerstag, „jetzt gilt’s,
       die letzten Details zu klären.“
       
       ## Neuer über Müller
       
       Neuer hatte seinen Verbleib schon bei einem Fanclub-Besuch angedeutet. „Ich
       glaube, beide Seiten würden sich freuen, wenn es weitergeht“, hatte der
       38-Jährige gesagt und sich auch für eine Verlängerung mit Thomas Müller,
       35, ausgesprochen. „Es wäre für den Verein und für Thomas gut, wenn er
       weitermacht. Zumindest ein Jahr“, befand Neuer. Sportlich spielt Müller
       allerdings meist nur noch eine Nebenrolle.
       
       Müllers Platz in der Startelf übernommen hat längst [3][Jamal Musiala]. Und
       so, wie sich der 21-Jährige äußert, spricht viel dafür, dass er sich mit
       den Münchnern einigen und seinen Vertrag über 2026 hinaus verlängern wird.
       „Ich möchte gerne beim FC Bayern eine Ära prägen“, sagte der
       Offensivspieler der Sport Bild. Dennoch wäge er ab, und wichtig sei bei der
       Entscheidung, „dass wir wettbewerbsfähig sind, auch in der Champions League
       um den Titel spielen können“.
       
       Ebenso viel Wert darauf legt Kimmich, den Eberl zum Kapitän der Zukunft und
       neben Musiala zum Gesicht des FC Bayern machen will. Kimmich könnte im
       Sommer ablösefrei wechseln, zudem wird er im Februar 30 Jahre alt. Er steht
       also vor seinem letzten großen Vertrag. Nicht zu vergessen ist zudem, dass
       er in der Vergangenheit zuweilen Rückhalt im Verein vermisste. Er wisse
       zwar, was er am FC Bayern habe. Zudem fühle sich seine Familie in München
       extrem wohl, aber: „Auf der anderen Seite hat man auch einen gewissen
       Karriereplan im Kopf. Da muss man abwägen.“ Das könnte für einen Wechsel zu
       einem Topklub im Ausland sprechen.
       
       Daran hatte auch Davies gedacht, konkret an Real Madrid. Doch inzwischen
       spricht wieder mehr für einen Verbleib in München über 2025 hinaus. Bei
       Sané hat sich zuletzt die gegenteilige Tendenz eingestellt. Es gilt als
       zunehmend fraglich, ob sein Vertrag verlängert wird. Dem hochveranlagten
       deutschen Nationalspieler fehlt nach wie vor die Konstanz.
       
       Sané wird im Januar 29, auch für ihn geht es um den wohl letzten großen
       Vertrag. Eberl spricht allgemein davon, dass man mit den Spielern sehr
       transparente, offene und klare Gespräche von beiden Seiten geführt habe. Er
       sagte: „Ich hoffe, dass die Spieler sich in den Urlaubstagen die Zeit
       nehmen, darüber nachzudenken. Wir sind gespannt, wie wir im Januar
       weitermachen können.“
       
       20 Dec 2024
       
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       ## AUTOREN
       
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