URI: 
       # taz.de -- ++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++: Scholz: „Eine gute Nachricht“
       
       > Weltweit wird der Sturz des Assad-Regimes begrüßt. Gefangenenbefreiung
       > und Ausgangssperre in Damaskus. Wo Assad ist, ist unklar, aber Moskau
       > bestätigt seine Flucht.
       
   IMG Bild: Einwohner feiern den Fall der Hauptstadt Damaskus an die Oppositionskräfte
       
       ## 17:55 Uhr: Amnesty: Verantwortliche für Menschenrechtsverletzungen in
       Syrien vor Gericht stellen
       
       Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad hat Amnesty International
       gefordert, die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen in Syrien
       vor Gericht zu stellen. Die Generalsekretärin der
       Menschenrechtsorganisation, Agnès Callamard, forderte am Sonntag,
       Ermittlungen gegen Verdächtige einzuleiten, denen „Verstöße gegen das
       Völkerrecht und andere schwere Menschenrechtsverletzungen“ zur Last gelegt
       werden. Wenn eine Anklage gerechtfertigt sei, müssten sie für ihre
       Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Callamard mahnte aber „faire
       Prozesse“ ohne die Möglichkeit der Verhängung der Todesstrafe an.
       Gerechtigkeit sei wichtiger als Vergeltung, erklärte die Amnesty-Chefin.
       Sie appellierte an die syrischen Regierungsgegner, „sich von der Gewalt der
       Vergangenheit zu lösen“. Der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad sei eine
       „historische Chance“, Menschenrechtsverletzungen in Syrien nach Jahrzehnten
       zu beenden. (afp)
       
       ## 17:55 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas: Einheit Syriens bewahren
       
       Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat sich
       Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für die Wahrung der territorialen
       Einheit Syriens ausgesprochen. „Wir bekräftigen die Notwendigkeit, die
       Einheit, Souveränität und territoriale Integrität der Arabischen Republik
       Syrien zu respektieren“, stand in einer Erklärung seines Büros in Ramallah
       im Westjordanland, die von der offiziellen Nachrichtenagentur Wafa
       verbreitet wurde. „Der Staat Palästina und sein Volk stehen an der Seite
       des brüderlichen syrischen Volkes“, fügte Abbas hinzu.
       
       Die Assad-Regierung war den palästinensischen Gruppierungen eher feindlich
       gesinnt, vor allem den Islamisten. Hunderte Palästinenser waren unter
       Assads Herrschaft in Syrien inhaftiert. Abbas betonte, es sei nun wichtig,
       dass alle politischen Kräfte den Interessen des syrischen Volkes Vorrang
       einräumten, um die wichtige Rolle Syriens in der Region wiederherzustellen.
       Das komme auch den „Interessen des palästinensischen Volkes und seinem
       gerechten Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit“ zugute, erklärte der
       89-Jährige. (dpa)
       
       ## 17:33 Uhr: Von der Leyen sieht Chancen im Sturz von Assad
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Chancen in dem Sturz
       von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Dieser historische Wandel in der
       Region sei aber nicht ohne Risiken, schrieb die Deutsche zudem auf X.
       Europa sei bereit, die Wahrung der nationalen Einheit und den Wiederaufbau
       eines syrischen Staates zu unterstützen, der alle Minderheiten schütze.
       (dpa)
       
       ## 17:19 Uhr: US-Präsident Biden berät mit engsten Sicherheitsberatern über
       Lage in Syrien
       
       Angesichts der dramatischen Entwicklung in Syrien kommt US-Präsident Joe
       Biden am Sonntag mit seinen wichtigsten Sicherheitsberatern zusammen. „Der
       Präsident wird sich heute (…) mit seinem nationalen Sicherheitsteam
       treffen, um sich über die Lage in Syrien zu informieren“, teilte der
       Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Sean Savett, am Sonntag im
       Onlinedienst X mit. (afp)
       
       ## 17:17 Uhr: UN-Ermittler: Neue Machthaber in Syrien dürfen „Gräueltaten“
       der Assad-Zeit nicht wiederholen
       
       Die neuen Machthaber in Syrien dürfen nach den Worten von UN-Ermittlern die
       „Gräueltaten“ unter dem syrischen Herrscher Baschar al-Assad nicht
       wiederholen. „Heute ist ein historischer Neubeginn für das syrische Volk,
       das unsagbare Gewalt und Gräueltaten in den vergangenen 14 Jahren erlitten
       hat“, erklärte die UN-Untersuchungskommission zu Syrien am Sonntag. Dabei
       verwies sie insbesondere auf Menschen, die jahrelang willkürlich inhaftiert
       waren. Es obliege nun denjenigen, die in Damaskus die Verantwortung trügen,
       „sicherzustellen“, dass sich solche Gräuel insbesondere in den syrischen
       Gefängnissen nicht wiederholen. Den Assad-Behörden war jahrelang auch von
       Organisationen wie Amnesty International vorgeworfen worden,
       Regierungskritiker willkürlich zu inhaftieren, zu foltern und zu ermorden.
       Die UN-Ermittler riefen die neuen Machthaber auch auf, Diebstahl und
       Plünderungen zu unterbinden. (afp)
       
       ## 17:15 Uhr: Aktivisten: Gebäude von Sicherheitsbehörden in Damaskus in
       Flammen
       
       Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad stehen nach
       Angaben von Aktivisten und von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in
       Damaskus mehrere Gebäude von Sicherheitsbehörden in Flammen. Die Syrische
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte führte die Brände auf israelische
       Luftangriffe in einem Gebiet mit Gebäuden von Sicherheitsbehörden zurück,
       darunter Geheimdienste, Zoll und ein Armee-Hauptquartier. Ein AFP-Fotograf
       sah Flammen in dem Komplex der Sicherheitsbehörden, in dem auch der
       Militärgeheimdienst seinen Sitz hat. Auch ein Gebäude der Kriminalpolizei
       brannte, wie AFP-Fotografen vor Ort berichteten. „Israelische Luftangriffe
       hatten einen Sicherheitskomplex in Damaskus als Ziel“, erklärte die
       Beobachtungsstelle. Sie bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von
       Aktivisten in Syrien, ihre Angaben sind schwer zu überprüfen. (afp)
       
       17:12 Uhr: Rebellenführer: Sturz Assads ist ein Sieg für die islamische
       Nation
       
       Der Anführer der größten Rebellengruppe in Syrien hat den Sturz von
       Präsident Baschar al-Assad als einen Sieg für die islamische Nation
       bezeichnet. Abu Mohammed al-Golani besuchte am Sonntag die weitläufige
       Umajjaden-Moschee der syrischen Hauptstadt Damaskus. Assad habe Syrien zu
       einer „Farm für Irans Gier“ gemacht, sagte Al-Golani, der seinen Kampfnamen
       aufgab und wieder seinen bürgerlichen Namen Ahmad al-Scharaa verwendet. Es
       war sein erster öffentlicher Auftritt, seit die Mitglieder seiner
       Organisation Hajat Tahrir al-Scham (HTS) am Samstag in die Vororte von
       Damaskus einmarschierten. (ap)
       
       ## 16:22 Uhr: London begrüßt Sturz des „barbarischen Regimes“ von Assad
       
       Großbritannien hat den Sturz des „barbarischen Regimes“ von Machthaber
       Baschar al-Assad in Syrien begrüßt. Nun müssten Frieden und Stabilität
       wiederhergestellt werden, sagte Premierminister Keir Starmer. Die
       Ereignisse in den vergangenen Tagen und Stunden seien beispiellos. Die
       UN-Vetomacht sei im Gespräch mit Partnern in der Region und beobachte die
       Situation genau. „Das syrische Volk hat zu lange unter Assads barbarischem
       Regime gelitten, und wir begrüßen seinen Abgang“, sagte Keir Starmer. „Wir
       rufen alle Seiten dazu auf, Zivilisten und Minderheiten zu schützen und
       sicherzustellen, dass die lebenswichtige Hilfe in den kommenden Stunden und
       Tagen die Schwächsten erreicht.“ (dpa)
       
       ## 16:16 Uhr: Irak fordert Respekt für „freien Willen aller Syrer“
       
       Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat der Irak dazu
       aufgerufen, den Willen „aller Syrer zu respektieren“. Auch seien „die
       Sicherheit, die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit Syriens“ von
       großer Wichtigkeit, erklärte Regierungssprecher Bassim Alawadi am Sonntag
       in Bagdad. Bagdad hatte sich bereits zuvor besorgt gezeigt, dass es auch
       „terroristische Angriffe“ gegen den Irak geben könnte. (afp)
       
       ## 16:05 Uhr: Israel: Abkommen mit Syrien beendet
       
       Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das militärische
       Entflechtungsabkommen von 1974 mit Syrien für faktisch beendet erklärt.
       Hintergrund ist der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. Die im Anschluss
       an den Jom-Kippur-Krieg 1973 geschlossene Vereinbarung sei in der Nacht zu
       Sonntag zusammengebrochen, nachdem die syrische Armee ihre Stellungen
       aufgegeben habe, sagte Netanjahu. „Wir haben der israelischen Armee den
       Befehl erteilt, diese Stellungen zu übernehmen, um sicherzustellen, dass
       sich keine feindlichen Kräfte direkt an der Grenze Israels festsetzen“,
       fügte der Regierungschef hinzu. Dies sei eine vorübergehende Maßnahme, bis
       eine geeignete Lösung gefunden werde.
       
       Mit dem Abkommen von 1974 wurde unter anderem eine Pufferzone entlang der
       Grenze eingerichtet, die seither von Blauhelmen der Undof-Mission
       kontrolliert wird. Israel und Syrien streiten sich seit mehr als fünf
       Jahrzehnten um die Golanhöhen. Israel hatte das rund 1150 Quadratkilometer
       große Plateau im Sechstagekrieg 1967 erobert und Ende 1981 annektiert, was
       völkerrechtlich nicht anerkannt ist. Das Gebiet ist militärstrategisch und
       wegen des Zugangs zu Wasserquellen wichtig. (dpa)
       
       ## 16:05 Uhr: Ukraine sieht in Assads Sturz warnendes Beispiel für Putins
       Verbündete
       
       Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat den Sturz des syrischen
       Machthabers Baschar al-Assad begrüßt und ihn als warnendes Beispiel für
       andere Verbündete Russlands bezeichnet. „Assad ist gestürzt. So ist es
       Diktatoren, die auf (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin gesetzt gaben,
       immer ergangen und wird es immer ergehen“, erklärte Sybiha in
       Online-Netzwerken. Der ukrainische Chefdiplomat bekräftigte zudem die
       Unterstützung der Ukraine für das „syrische Volk“. (afp)
       
       ## 15:56 Uhr: IKRK fordert sicheren Zugang zu Hilfebedürftigen
       
       Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat nach dem Sturz des
       syrischen Präsidenten Baschar al-Assad einen sicheren Zugang und den Schutz
       der Zivilbevölkerung gefordert. Der Leiter der IKRK-Delegation in Syrien,
       Stephan Sakalian, teilte am Sonntag mit, nur so könnten die
       Hilfebedürftigen erreicht werden. Alle Kräfte vor Ort seien daher
       aufgerufen, die Helfer zu unterstützen und ihre Verpflichtungen nach dem
       Völkerrecht einzuhalten. Sakalian erklärte, seine Teams beobachteten die
       sich entwickelnde Lage in Syrien in Abstimmung mit dem Syrischen Roten
       Halbmond. Das IKRK reagiere, wo immer es möglich sei, und unternehme
       weitere Anstrengungen, weil Hunderttausende Menschen Hilfe benötigten. (ap)
       
       ## 15:02 Uhr: Syrische Flüchtlinge in der Türkei feiern Sturz Al-Assads
       
       Geflüchtete aus Syrien haben im Nachbarland Türkei euphorisch den Sturz von
       Machthaber Baschar al-Assad gefeiert. Zahlreiche Menschen versammelten sich
       unter anderem vor der Fatih-Moschee in der Metropole Istanbul und
       schwenkten Flaggen der Opposition. Auch in der Stadt Gaziantep, nahe der
       syrischen Grenze feierten Flüchtlinge Medienberichten zufolge.Als
       Nachbarland hat die Türkei weltweit die meisten syrischen Flüchtlinge
       aufgenommen, zurzeit leben dort nach UN-Angaben noch rund drei Millionen
       Vertriebene aus Syrien. Die meisten kommen offiziellen Angaben zufolge aus
       der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo. (dpa)
       
       ## 14:58 Uhr: Iran hofft weiterhin auf gute Beziehungen mit Syrien
       
       Der Iran hofft nach dem Machtwechsel in Damaskus auf weiterhin gute
       Beziehungen mit Syrien. „Die bilateralen Beziehungen mit Syrien haben eine
       lange Geschichte, und wir hoffen, dass dies mit Weisheit und Weitsicht auch
       fortgesetzt wird“, schrieb das Außenministerium in einer Presseerklärung.
       Der Iran wird demnach die Entscheidung des syrischen Volkes über seine
       politische Zukunft respektieren. Teheran hoffe vor allem auf ein schnelles
       Ende der militärischen Spannungen und einen baldigen Dialog aller
       politischen Fraktionen des Landes, so das Außenministerium laut
       Nachrichtenagentur Isna. Unbestätigten Berichten zufolge steht Teheran
       bereits im Kontakt mit der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS)
       um einen friedlichen Abzug der iranischen Revolutionsgarden aus Syrien zu
       ermöglichen. Ob die HTS dieser Forderung nachkommen wird, ist fraglich.
       (dpa)
       
       14:52 Uhr: Islamisten-Anführer al-Dscholani in Damaskus eingetroffen
       
       Nach dem Sturz der Assad-Regierung in Syrien ist der Anführer der
       islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), Abu Mohammed
       al-Dscholani, nach Angaben der Kämpfer in Damaskus eingetroffen.
       Al-Dscholani habe sich bei seiner Ankunft in der Hauptstadt am Sonntag
       „niedergekniet und den Boden geküsst“, erklärte die HTS im Onlinedienst
       Telegram unter Verwendung seines bürgerlichen Namens Ahmed al-Scharaa. Dazu
       veröffentlichte sie Bilder, auf denen al-Dscholani beim Niederknien auf
       einer Rasenfläche zu sehen war. (afp)
       
       14:37 Uhr: Oppositionelle aus berüchtigtem Gefängnis Saidnaja befreit
       
       Im Zuge der Machtübernahme von islamistischen Rebellen in Syrien sind
       zahlreiche unter Machthaber Baschar al-Assad Inhaftierte freigelassen
       worden. Die Rebellen stürmten nach eigenen Angaben unter anderem das
       berüchtigte Militärgefängnis Saidnaja nördlich von Damaskus, in dem unter
       anderem politische Gefangene inhaftiert waren. Wegen des brutalen Vorgehens
       im Gefängnis erhielt es unter den Syrern den Spitznamen „Schlachthaus“. In
       einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International aus dem
       Jahr 2017 heißt es, seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs Tausende
       Menschen bei Massenhinrichtungen in Saidnaja getötet worden. Gefangene
       seien zudem gefoltert worden. Bei den Inhaftierten habe es sich vor allem
       um oppositionelle Zivilisten gehandelt. (dpa)
       
       ## 14:34 Uhr: EU-Chefdiplomatin Kallas: Assad-Sturz zeigt „Schwäche“
       Russlands und des Iran
       
       Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zeigt nach Ansicht von
       EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas auch die „Schwäche“ seiner russischen und
       iranischen Unterstützer. Kallas schrieb am Sonntag im Onlinedienst X: „Das
       Ende der Diktatur von Assad ist eine positive Entwicklung, die seit langem
       erwartet wurde. Dies zeigt auch die Schwäche der Unterstützer von Assad:
       Russland und der Iran.“ Die Priorität der EU sei es nun, „die Sicherheit“
       in der Region zu gewährleisten, erklärte die EU-Außenbeauftragte weiter.
       Die EU wolle mit allen „konstruktiven Partnern“ in Syrien und in der Region
       zusammenarbeiten. „Der Prozess des Wiederaufbaus von Syrien sei lang und
       kompliziert“ und alle Kräfte sollten bereit sein, daran „konstruktiv“
       mitzuwirken, hob sie hervor. (afp)
       
       ## 14:30 Uhr: Macron: „Der Staat der Barbarei ist gestürzt“
       
       Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat den Sturz von Syriens
       langjährigem Machthaber Baschar al-Assad begrüßt. „Der Staat der Barbarei
       ist gestürzt. Endlich“, erklärte Macron am Sonntag im Onlinedienst X.
       Frankreich setze sich weiterhin „für die Sicherheit im gesamten Nahen
       Osten“ ein, fügte der französische Präsident angesichts der unsicheren Lage
       nach Assads Sturz durch islamistische Kämpfer hinzu. Das französische
       Außenministerium hatte zuvor erklärt, nachdem Assad ein „zersplittertes“
       Syrien hinterlassen habe, sei nun „die Zeit der Einheit“ gekommen.
       
       Zudem warnte Außenamtssprecher Christophe Lemoine vor ausländischer
       Einmischung: Frankreich rufe „zur Anerkennung der Souveränität und
       territorialen Integrität Syriens“ auf, erklärte der Sprecher. Im Inneren
       des Landes müsse „ein friedlicher politischer Übergang“ gelingen, bei dem
       die „Vielfalt des syrischen Volkes“ sowie die „Zivilisten und alle
       Minderheiten“ geschützt würden. Frankreich werde Syrien auf dem „Weg der
       Aussöhnung und des Wiederaufbaus“ basierend auf einer „umfassenden
       politischen Lösung“ unterstützen, erklärte der Außenamtssprecher. Grundlage
       solle die UN-Resolution 2254 sein. Darin hatte der Sicherheitsrat der
       Vereinten Nationen am 18. Dezember 2015 einen Fahrplan für eine Beendigung
       des syrischen Bürgerkriegs aufgestellt, der einen von den Syrern selbst
       geführten und von der UNO unterstützten politischen Prozess mitsamt der
       Organisation freier Wahlen unter UN-Aufsicht vorsah. (afp)
       
       ## 14:27 Uhr: Netanjahu spricht nach Assads Sturz von „historischem Tag“
       
       Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Sturz von
       Machthaber Baschar al-Assad in Syrien von einem „historischen Tag in der
       Geschichte des Nahen Ostens“ gesprochen. Bei einem Besuch auf den besetzten
       Golanhöhen sagte Netanjahu: „Das Assad-Regime ist ein zentraler Teil der
       iranischen Achse des Bösen – dieses Regime ist gestürzt.“ Netanjahu wurde
       bei dem Besuch von Verteidigungsminister Israel Katz begleitet. Netanjahu
       sagte, Assads Sturz sei ein „direktes Ergebnis der Schläge, die wir dem
       Iran und der Hisbollah versetzt haben“. Dies habe eine „Kettenreaktion“ im
       Nahen Osten ausgelöst. Nun gebe es „wichtige Gelegenheiten“ für Israel, es
       drohten aber auch Gefahren. „Wir werden es keiner feindlichen Kraft
       erlauben, sich an unserer Grenze zu positionieren“, sagte Netanjahu.
       Gleichzeitig betonte er, Israel sei an einer „guten Nachbarschaft“ mit
       Syrien interessiert. Er erinnerte dabei an die Behandlung zahlreicher
       syrischer Kriegsverletzter in israelischen Krankenhäusern. Man biete all
       jenen die Hand an, die an Frieden mit Israel interessiert seien. (dpa)
       
       ## 14:25 Uhr: Iran warnt vor ausländischer Einmischung in Syrien
       
       Das iranische Außenministerium warnt vor einer Einmischung aus dem Ausland
       in Syrien. Das Schicksal Syriens liege in der alleinigen Verantwortung des
       syrischen Volkes, teilt das Ministerium in Teheran mit. In den vergangenen
       Jahren hatte der Iran das nun gestürzte Assad-Regime in Syrien auch
       militärisch mit Soldaten und Waffen unterstützt. Der jordanische König
       Abdullah hat dazu aufgerufen, jeden Konflikt zu vermeiden, der in Syrien zu
       Chaos führen könnte. Er betonte in einer Mitteilung des Königshofs die
       Notwendigkeit, Syriens Sicherheit zu schützen. Jordanien grenzt im Norden
       an Syrien. Saudi-Arabien hat eigenen Aussagen zufolge keine Kenntnis über
       den Verbleib des früheren syrischen Herrschers Baschar Al-Assad. Das
       Königreich sei zum Thema Syrien in Kontakt mit allen Akteuren in der
       Region, sagt ein Vertreter des Landes der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir
       stehen in ständiger Kommunikation mit der Türkei und allen Beteiligten.“
       Saudi-Arabien wolle alles tun, um ein Chaos in Syrien zu verhindern. (rtr)
       
       ## 14.24 Uhr: Hilfswerk Missio beobachtet keine Übergriffe gegen Christen
       
       Nach dem Sturz des Assad-Regimes hat das katholische Hilfswerk Missio
       bisher keine Übergriffe gegen Christen oder religiöse Minderheiten
       beobachtet. „Wir sind erleichtert, dass es derzeit nach unseren
       Informationen bisher keine Gewalt gegen die christliche Minderheit gegeben
       hat“, erklärte Missio Präsident, Pfarrer Dirk Bingener, am Sonntag in
       Aachen. In dieser unübersichtlichen und dynamischen Lage gelte es besonders
       auf den Schutz von Minderheiten zu achten.Nicht zuletzt auch an der Frage,
       ob sie eine Zukunft in Syrien haben, werde deutlich, ob sich die Situation
       im Land zum Besseren wende. Nach den dramatischen Ereignissen in Syrien
       stehe das katholische Hilfswerk in engem Kontakt mit seinen Projektpartnern
       in Syrien. (epd)
       
       ## 14.23 Uhr: Netanjahu: Israel nimmt Pufferzone zu Syrien ein
       
       Das israelische Militär hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin
       Netanjahu die Kontrolle über eine 1974 eingerichtete Pufferzone auf den
       Golanhöhen übernommen. Netanjahu erklärte, das jahrzehntealte
       Waffenstillstandsabkommen sei auseinandergefallen und die syrischen
       Soldaten hätten ihre Stellungen aufgegeben, was die israelische Übernahme
       erforderlich gemacht habe. Israel eroberte die Golanhöhen im Nahostkrieg
       1967 und annektierte sie. 1974 wurde ein Abkommen mit Syrien geschlossen
       und die Pufferzone eingerichtet. Die internationale Gemeinschaft, mit
       Ausnahme der Vereinigten Staaten, betrachtet die Golanhöhen als besetztes
       syrisches Gebiet. (ap)
       
       ## 14:02 Uhr: Tausende Menschen feiern in Berlin Assad-Sturz
       
       Mehrere tausend Menschen haben in Berlin den Sturz des bisherigen syrischen
       Machthabers Baschar al-Assad gefeiert. Am Oranienplatz in Kreuzberg
       versammelten sich am frühen Nachmittag zu einer angemeldeten
       Solidaritäts-Kundgebung mehr als 3.500 Teilnehmer, wie ein Polizeisprecher
       sagte. Die Stimmung war ausgelassen, die Menschen jubelten und feierten.
       Spontane Feiern, Autokorsos und Hupkonzerte gab es im Tagesverlauf auch auf
       der Sonnenallee in Berlin-Neukölln. Dort hatten sich bereits am
       Samstagabend und in der Nacht feiernde Menschen versammelt. Die Polizei
       berichtete von einer angezeigten Versammlung am Samstagabend von Syrern.
       Daran hätten sich Menschen „im mittleren dreistelligen Bereich“ beteiligt.
       Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Auf Flaggen war der Slogan
       „Free Syria“ zu lesen. (dpa)
       
       ## 13:59 Uhr: China hofft auf Stabilität in Syrien
       
       Das chinesische Außenministerium beobachtet nach eigenen Angaben die Lage
       in Syrien und hofft auf eine rasche Wiederherstellung der Stabilität. In
       einer Mitteilung, die am Sonntag auf der Website des Außenministeriums
       veröffentlicht wurde, hieß es, die Institutionen in Syrien seien
       aufgefordert, die Sicherheit der chinesischen Einrichtungen und deren
       Mitarbeiter in Syrien zu gewährleisten. Die chinesische Botschaft sei
       geöffnet und erfülle ihre Aufgaben, erklärte das Ministerium. „Wir werden
       weiterhin jede mögliche Unterstützung für chinesische Staatsangehörige in
       Not leisten.“ Chinesische Staatsbürger erhielten Hilfe für eine sichere
       Ausreise aus Syrien. Mit Staatsbürgern, die sich noch im Land aufhielten,
       stehe man in Kontakt. (ap)
       
       13:30 Uhr: Scholz: Ende der Assad-Herrschaft in Syrien „eine gute
       Nachricht“
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Sturz von Syriens langjährigem
       Machthaber Baschar al-Assad als „eine gute Nachricht“ begrüßt. Assad habe
       „sein eigenes Volk auf brutale Weise unterdrückt, unzählige Leben auf dem
       Gewissen und zahlreiche Menschen zur Flucht aus Syrien getrieben, viele
       kamen auch nach Deutschland“, erklärte Scholz am Sonntag in Berlin. Das
       syrische Volk habe entsetzliches Leid erfahren. „Das Ende der
       Assad-Herrschaft über Syrien ist daher eine gute Nachricht“, betonte
       Scholz. Jetzt komme es darauf an, dass in Syrien „schnell Recht und Ordnung
       wieder hergestellt werden“. „Alle Religionsgemeinschaften, alle
       Minderheiten müssen jetzt und in Zukunft Schutz genießen“, erklärte Scholz.
       
       Scholz hält eine politische Lösung des Konflikts in Syrien im Einklang mit
       der Resolution 2254 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen weiter für
       möglich. Die 2015 verabschiedete Resolution sah die Ausarbeitung einer
       Verfassung sowie Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen vor.„Wir
       werden die zukünftig Regierenden daran messen, ob sie allen Syrern ein
       Leben in Würde und Selbstbestimmung möglich machen, Syriens Souveränität
       gegen bösartige Einmischung Dritter verteidigen und mit ihren Nachbarn in
       Frieden leben“, erklärte Scholz. (afp)
       
       ## 13:27 Uhr:Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf
       
       Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad durch islamistische
       Aufständische hat die Türkei die Millionen von syrischen Flüchtlinge zur
       Rückkehr in ihre Heimatgebiete aufgerufen. Die Flüchtlinge könnten nun „in
       ihre Heimat zurückkehren“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am
       Sonntag beim Doha Forum, einer internationalen politischen Konferenz in
       Katar. Es sei nun an der Zeit für die Syrer, „sich zu vereinen und das Land
       wiederaufzubauen“, betonte Fidan. Die Türkei teilt eine lange Landgrenze
       mit Syrien und hat fast drei Millionen Flüchtlinge aus dem südlichen
       Nachbarland aufgenommen. (afp)
       
       13:14 Uhr: Syriens Außenministerium spricht von „neuem Kapitel“
       
       Ohne ein Wort zum geflohenen Machthaber Baschar al-Assad hat Syriens
       Außenministerium die Entwicklungen im Land kommentiert. „Heute wird ein
       neues Kapitel in der Geschichte Syriens geschrieben“, teilte das
       Ministerium in sozialen Medien mit. In der Mitteilung war von einem
       „nationalen Eid“ die Rede und einem „Pakt, der alle Syrer vereint“.
       Syrische Botschaften im Ausland würden Landsleute weiterhin betreuen. In
       der Mitteilung des Ministeriums gab es keinerlei Angaben zum Verbleib von
       Präsident Assad, der Syrien nach Angaben aus Russland verlassen hat. Auch
       das Außenministerium in Moskau machte keine Angaben zu Assads
       Aufenthaltsort. (dpa)
       
       ## 13:06 Uhr: Italiens Botschafter in Syrien nach Rebellen-Vorstoß
       unverletzt
       
       In Damaskus ist es nach Angaben aus Rom zu Übergriffen auf die Residenz des
       italienischen Botschafters gekommen. Am Morgen sei eine bewaffnete Gruppe
       in den Garten der Residenz eingedrungen und habe drei Autos mitgenommen,
       sagt der italienische Außenminister Antonio Tajani laut Ansa und anderen
       Nachrichtenagenturen. Der Botschafter und Vertreter des
       Sicherheitspersonals seien unverletzt geblieben und an einen sicheren Ort
       gebracht worden, sagt Tajani. Ansa berichtete unter Berufung auf
       italienische Ministeriumskreise, syrische Kämpfer seien in Botschaften und
       Büros internationaler NGOs eingedrungen, um nach Verbündeten von Präsident
       Baschar al-Assad zu suchen, der inzwischen das Land verlassen haben soll.
       (rtr)
       
       ## 13.05 Uhr: Syrischer Luftwaffenstützpunkt bombardiert
       
       Nach Aussagen von zwei Personen aus regionalen Sicherheitskreisen haben
       mutmaßlich israelische Kampfflugzeuge den Luftwaffenstützpunkt Chalchala in
       Südsyrien bombardiert. Die syrische Armee habe in der Nacht die Airbase
       verlassen. Mindestens sechs Einschläge hätten den Stützpunkt, in dem die
       syrische Armee einen großen Vorrat an Raketen und Flugkörpern gelagert
       habe, getroffen, sagten die Personen. Mit dem Angriff sollte offenbar
       verhindert werden, dass diese Waffen in die Hände radikaler Gruppen fallen,
       sagte einer der Insider. (rtr)
       
       12:56 Uhr: Ausgangssperre in Damaskus von 16.00 Uhr bis Montagfrüh
       
       Die syrischen Rebellen haben eine Ausgangssperre in Damaskus angekündigt,
       die am Sonntag von 16.00 Uhr Ortszeit bis 5.00 Uhr am Montagmorgen dauern
       soll. (rtr)
       
       12:55 Uhr: Moskau: Assad hat seinen Posten und das Land verlassen
       
       Der frühere syrische Machthaber Baschar al-Assad hat nach Angaben des
       russischen Außenministeriums seinen Posten und auch das Land verlassen. Das
       Ministerium in Moskau machte aber keine Angaben zu Assads Aufenthaltsort.
       Russland sei auch in Kontakt mit den Gruppierungen in Syrien, seinen
       Militärstützpunkten drohe derzeit keine Gefahr, hieß es. (dpa)
       
       ## 12:53 Uhr: Frankreich begrüßt Sturz des syrischen Regimes
       
       Frankreich hat das Ende der Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad in
       Syrien begrüßt. Nach 13 Jahren extrem gewalttätiger Unterdrückung des
       eigenen Volkes hinterlasse er ein Land, das in großen Teilen von seiner
       Bevölkerung entleert sei – sei es, weil sie ins Exil gegangen ist, vom
       Regime und seinen Verbündeten massakriert, gefoltert und mit chemischen
       Waffen bombardiert wurde, erklärte das Außenministerium. Die Syrier hätten
       zu sehr gelitten, hieß es in der Mitteilung weiter. Gleichzeitig fordert
       das Ministerium einen friedlichen politischen Übergang, der den Erhalt
       staatlicher Institutionen sowie die Achtung der Souveränität und
       territorialen Integrität Syriens respektiert sowie die Vielfalt des
       syrischen Volkes. Des Weiteren ruft Frankreich alle Syrer zur Einheit, zur
       Versöhnung und zur Ablehnung aller Formen des Extremismus auf. (dpa)
       
       ## 12:44 Uhr: Syriens Ministerpräsident: Kein Kontakt mehr zu Assad
       
       Syriens bisheriger Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali hat nach eigener
       Darstellung keinen Kontakt mehr zum geflohenen Machthaber Baschar al-Assad.
       Er habe keine Informationen darüber, wo Assad oder dessen Familie sich
       aufhalte oder wann Assad Damaskus verlassen habe, sagte Al-Schalali dem
       Nachrichtensender Al-Arabija. Zuletzt habe er direkten Kontakt mit Assad am
       Samstagabend gehabt, ehe die Aufständischen am frühen Morgen den Sturz
       seiner Regierung verkündeten.
       
       Die nächsten Schritte in Syrien habe er mit dem Staatschef nicht mehr
       besprechen können, sagte Al-Dschalali. „Es war uns nicht möglich, die Frage
       des Dialogs zu besprechen.“ Zum schnellen Vormarsch der Rebellen-Allianz
       auf Damaskus habe Assad am Abend lediglich gesagt: „Morgen werden wir
       sehen.“ Al-Dschalali habe aus eigenen „Prinzipien“ entschlossen, in Syrien
       zu bleiben. Auch die meisten Minister der Assad-Regierung seien noch in der
       Stadt. Die emiratische Zeitung „The National“ veröffentlichte ein Video,
       das zeigen soll, wie Al-Dschalali von bewaffneten Männern widerstandslos
       aus einem Haus eskortiert und zu einem schwarzen Fahrzeug gebracht wird.
       (dpa)
       
       ## 12:42 Uhr: Hisbollah hat alle Truppen aus Syrien abgezogen
       
       Die radikalislamische Hisbollah aus dem Libanon hat am Samstag alle ihre
       Truppen aus Syrien abgezogen, als sich Rebellengruppen der Hauptstadt
       Damaskus näherten, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus libanesischen
       Sicherheitskreisen. Ein Insider sagt, die Überwachungstruppen, die die
       Hisbollah in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nach Syrien entsandt
       hatte, seien geschickt worden, um den Rückzug zu überwachen. (rtr)
       
       ## 12:35 Uhr: Türkei ruft zur internationalen Unterstützung für Syrien auf
       
       Die Türkei hat die internationale Gemeinschaft nach dem Ende der Herrschaft
       von Präsident Baschar al-Assad dazu aufgerufen, einen geordneten Übergang
       in Syrien zu unterstützen. „Heute gibt es Hoffnung. Syrien kann das nicht
       alleine schaffen. Die internationale Gemeinschaft muss das syrische Volk
       unterstützen“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Rande eines
       politischen Forums in Doha. Die Türkei werde gemeinsam mit den
       Nachbarländern beim Wiederaufbau helfen und mit er neuen Regierung
       zusammenarbeiten. Sein Land stehe in Kontakt mit allen Gruppierungen.
       
       Fidan betonte, die neue Administration müsse inklusiv sein und Minderheiten
       schützen. Die territoriale Integrität Syriens müsse erhalten bleiben. Er
       machte zudem deutlich, dass die Türkei nicht zulassen werde, dass die
       Kurdenmiliz YPG, die große Teile Nordostsyriens kontrolliert, von der
       Situation profitiere. Die Türkei behalte sich vor, gegen diese vorzugehen.
       Fidan warnte zudem davor, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die
       nach wie vor in Syrien aktiv ist, die Situation ausnutze. (dpa)
       
       ## 12:30 Uhr: Innenministerium: Folgen für Rückkehr syrischer Flüchtlinge
       unklar
       
       Das Ministerium von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will nach dem
       Sturz des Assad-Regimes in Syrien keine Voraussagen machen, ob daraus
       weitere Fluchtbewegungen Richtung Deutschland folgen könnten. „Die
       Bundesregierung verfolgt die sich rasch verändernde Lage in Syrien genau“,
       sagte am Sonntag eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums den Zeitungen
       der Funke-Mediengruppe. „Ob sich aus dieser Lage Fluchtbewegungen in der
       Region oder aus der Region hinaus ergeben, ist zur Zeit noch nicht
       vorhersehbar.“ Eine Prognose wollte das Ministerium auch nicht dazu
       abgeben, ob nun syrische Flüchtlinge in ihr Herkunftsland zurückkehren oder
       leichter dorthin abgeschoben werden könnten.
       
       „Welche Auswirkungen die sich verändernde Lage auf die Möglichkeiten von
       syrischen Flüchtlingen zur Rückkehr in ihre Heimat haben wird, ist
       ebenfalls nicht vorhersehbar“, sagte die Sprecherin weiter. Die
       Bundesregierung prüfe schon seit längerem, schwere Straftäter und Gefährder
       nach Syrien abzuschieben. Dies sei aber nur möglich, „wenn die
       Sicherheitslage vor Ort dies zulässt, alle rechtlichen Voraussetzungen
       vorliegen und tatsächliche Möglichkeiten für die Durchführung von
       Abschiebemaßnahmen gegeben sind“, fügte die Ministeriumssprecherin hinzu.
       „In die Prüfung werden die aktuellen Entwicklungen und die Erkenntnisse,
       die der Bundesregierung zur Sicherheitslage in Syrien vorliegen,
       einbezogen.“ (afp)
       
       ## 12:18 Uhr: Unionsfraktionsvize Lindholz fordert Stopp der Aufnahme
       syrischer Flüchtlinge
       
       Nach dem Umsturz in Syrien hat Unionsfraktionsvize Andrea Lindholz (CSU)
       den Stopp der weiteren Aufnahme syrischer Flüchtlinge gefordert.
       „Deutschland kann keine weiteren syrischen Flüchtlinge aufnehmen“, sagte
       Lindholz der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). „Wir haben in den letzten
       Jahren unsere humanitären Verpflichtungen übererfüllt.“ Von Bundeskanzler
       Olaf Scholz (SPD) erwartet die Union demnach eine entsprechende Erklärung.
       „Unsere Kommunen brauchen dringend eine Verschnaufpause“, sagte Lindholz.
       „Dies muss der Bundeskanzler jetzt so deutlich öffentlich erklären, dass es
       auch international wahrgenommen wird.“ Sollte es igendwann zu einer
       Befriedung in Syrien kommen, entfalle für viele Syrer auch „die
       Schutzbedürftigkeit und damit der Grund für ihr Aufenthaltsrecht in
       Deutschland“, fügte Lindholz hinzu. (afp)
       
       ## 12:08 Uhr: UN-Syrien-Gesandter: Hoffnung auf neues Zeitalter
       
       Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, schaut nach dem Ende der
       Assad-Herrschaft optimistisch in die Zukunft. „Heute blicken wir mit
       vorsichtiger Hoffnung auf den Beginn eines neuen Zeitalters – eines
       Zeitalters des Friedens, der Versöhnung, der Würde und der Integration für
       alle Syrer“, teilte er mit. Pedersen war zu Gesprächen in Doha. Die
       Vertriebenen könnten womöglich in ihre Heimat zurückkehren. Familien, die
       durch den Bürgerkrieg getrennt wurden, könnten wieder zusammenkommen. Die
       grundlos Inhaftierten können wieder an die Gerechtigkeit glauben.
       
       Pedersen räumte ein, dass einige Menschen ängstlich und besorgt sind, aber
       ein Neubeginn sei möglich. „Die Widerstandsfähigkeit des syrischen Volkes
       bietet einen Weg zu einem geeinten und friedlichen Syrien.“ Er rief alle
       Seiten auf, Zivilisten und öffentliche Institutionen zu schützen und die
       öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Pedersen ist ein norwegischer
       Diplomat. Er bemüht sich seit 2018 als UN-Sondergesandter darum, die
       verschiedenen Gruppen in Syrien gemäß UN-Resolutionen zu einen. (dpa)
       
       ## 11:51 Uhr: Kurdische Truppen stehen in Manbidsch vor der Niederlage
       
       Nach Aussagen eines Vertreters der türkischen Sicherheitskräfte haben von
       der Türkei unterstützte syrische Truppen die Kontrolle über einen Großteil
       der Gegend um die nordsyrische Stadt Manbidsch errungen. Der Sieg im Kampf
       gegen die kurdische YPG/PKK, die dort lange die Oberhand hatte, sei sehr
       nahe, sagte die Person. „Sowohl die Luft- als auch die Landoperationen
       werden fortgesetzt, um Manbidsch aus den Händen der YPG/PKK zu nehmen.“
       (rtr)
       
       ## 11:50 Uhr: Israel soll Chemiewaffenfabrik in Syrien beschossen haben
       
       Die israelische Luftwaffe soll nach Medienberichten eine Chemiewaffenfabrik
       in Syrien angegriffen haben. Hintergrund sei die Sorge, die während der
       Herrschaft des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad entwickelten Waffen
       könnten in die Hände von Rebellen fallen, schrieb die „Jerusalem Post“.
       Auch der israelische TV-Sender N12 hatte dies zuvor berichtet. Ein
       israelischer Armeesprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. Israels
       Luftwaffe greift seit Jahren immer wieder in Syrien an, meist, um
       Waffenschmuggel an die libanesische Hisbollah-Miliz zu unterbinden. Das
       Militär äußert sich jedoch nur selten zu diesen Angriffen. (dpa)
       
       11:42 Uhr: Baerbock: Syrien darf nicht in Hände „anderer Radikaler“ fallen
       
       Außenministerin Annalena Baerbock hat den Sturz des syrischen Regimes von
       Baschar Al-Assad als „erstes großes Aufatmen“ bezeichnet, aber zugleich vor
       einer erneuten Eskalation gewarnt. „Das Land darf jetzt nicht in die Hände
       anderer Radikaler fallen – egal in welchem Gewand“, warnt die
       Außenministerin in einer Mitteilung. Sie ruft die Konfliktparteien auf, den
       „umfassenden Schutz von ethnischen und religiösen Minderheiten wie Kurden,
       Alawiten oder Christen“ zu sichern und einen Ausgleich zwischen den Gruppen
       anzustreben. „Wenn die zentralen Akteure von innen und außen nun endlich im
       Sinne der Menschen in Syrien handeln, könnte der seit Jahren ersehnte und
       zugleich so schwierige Weg zum Frieden beginnen.“ Die Bundesregierung sei
       in intensiver Abstimmung mit den Vereinten Nationen, den Partnern in der EU
       und dem sogenannten Quad-Format (USA, Großbritannien, Frankreich,
       Deutschland) sowie den regionalen Akteuren und Nachbarn Syriens wie der
       Türkei und Jordanien. „Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen
       in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des
       Assad-Regimes“, fügt sie hinzu. (rtr)
       
       11:36 Uhr: Rebellen versprechen Schutz staatlicher Einrichtungen
       
       Das syrische Staatsfernsehen hat am Sonntag sein Programm kurzzeitig
       fortgesetzt. Ein Moderator forderte alle Mitarbeiter des Senders auf, zur
       Arbeit zurückzukehren. Sie seien in Sicherheit. „Dies ist Damaskus, die
       Hauptstadt Syriens, wo sich die Tore der Freiheit zum ersten Mal seit
       vielen Jahren geöffnet haben“, sagte er. „Dies ist ein historischer Tag in
       der modernen Geschichte Syriens.“
       
       Später sprach er mit Anas Salchadi, einem Rebellenkommandeur, der mit
       Verbündeten die Hauptstadt gestürmt hatte. Salchadi sagte, die Rebellen
       würden die staatlichen Einrichtungen schützen. Die Botschaft an alle
       Religionsgemeinschaften in Syrien sei, dass das Land für alle da sei. „Wir
       werden nicht das tun, was die Familie Assad getan hat“, sagte er. Während
       Salchadi sprach, fiel erst der Ton aus, dann wurde die Sendung plötzlich
       unterbrochen. Auf dem Bildschirm erschien ein rotes Banner mit arabischer
       Schrift, auf dem stand: „Der Sieg der großen syrischen Revolution und der
       Sturz des verbrecherischen Regimes von Assad“. (ap)
       
       ## 10:48 Uhr: Syrer drängen sich an Grenzübergang im Libanon
       
       Nach dem Machtwechsel in Syrien haben am Sonntag zahlreiche Syrer aus dem
       Libanon in ihre Heimat zurückkehren wollen. Die Menschen drängten sich auf
       der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa und warteten auf Einlass.
       Die libanesischen Sicherheitsbehörden schlossen den Grenzübergang in der
       Nacht, öffnete ihn aber am Morgen wieder und ermöglichten Syrern die freie
       Ausreise aus dem Libanon. Die Einreise aus Syrien in das Land wurde dagegen
       beschränkt. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP sagte, die syrische
       Seite der Grenze sei von den dortigen Beamten aufgegeben worden. Er habe
       gesehen, dass Menschen die Gelegenheit genutzt hätten, um ein Geschäft für
       zollfreien Einkauf im Niemandsland zwischen den beiden Grenzkontrollpunkten
       zu plündern. (ap)
       
       ## 🐾 10:33 Uhr: Syrien hat den ersten Schritt zur Freiheit getan und sich
       von der Angst und Assad befreit
       
       Aus eigener Kraft hat Syrien das Assad-Regime abgeschüttelt. Die Welt
       sollte dies anerkennen und den Menschen ermöglichen, ihr Land
       selbstbestimmt aufzubauen. [1][Ein Kommentar von taz-Autor Dominic Johnson]
       
       ## 10:31 Uhr: USA wollen an Präsenz in Ostsyrien festhalten
       
       Die USA wollen an ihrer Präsenz in Ostsyrien festhalten. Das sagt der
       Beauftragte des US-Verteidigungsministeriums für den Nahen Osten, Daniel
       Shapiro, auf der Sicherheitskonferenz in Manama in Bahrain. Er appellierte
       an alle Gruppierungen in Syrien, Zivilisten und insbesondere Minderheiten
       zu schützen und internationale Normen zu respektieren. Etwa 900 US-Soldaten
       sind noch in Syrien, in erster Linie im Nordosten. (rtr)
       
       ## 10:28 Uhr: Menschen feiern in Berlin-Neukölln
       
       Parallel zum Machtwechsel in Syrien haben sich in Berlin-Neukölln feiernde
       Menschen zu einer Demonstration versammelt. Nach Angaben des Polizeilichen
       Lagedienstes soll es sich zunächst um eine „relativ kleine Gruppe“
       gehandelt haben. Zum Anlass der Versammlung machten die Beamten keine
       Angaben. Besondere Vorfälle seien bislang nicht bekannt, hieß es weiter.
       Auf Flaggen war der Slogan „Free Syria“ zu lesen.
       
       Bereits am Samstagabend zog ein Autokorso mit jubelnden Menschen durch
       Neukölln. Die Polizei berichtete von einer angezeigten Versammlung von
       Syrern, „die gegen das Kalifat demonstriert haben“. Daran hätten sich
       Menschen „im mittleren dreistelligen Bereich“ beteiligt. Es habe keine
       besonderen Vorkommnisse gegeben. (dpa)
       
       ## 10:27 Uhr: Diplomat der Emirate äußert sich nicht zu möglichem Exil für
       Assad
       
       Ein ranghoher Diplomat der Vereinigten Arabischen Emirate ist am Sonntag
       der Frage ausgewichen, ob der syrische Präsident Baschar al-Assad in sein
       Land geflohen ist. Anwar Gargasch, diplomatischer Berater der Regierung der
       Emirate, sagte auf Anfrage von Reportern, wohin Assad gehe, sei für die
       Geschichte nicht von Bedeutung.
       
       Es gab Spekulationen, dass Assad in die Föderation von sieben Emiraten
       fliehen könnte. Seine Familie besitzt in der Metropole Dubai Immobilien.
       Flugdaten zeigten am Samstag Bewegungen von Privatjets zwischen der
       syrischen Hauptstadt Damaskus und den Emiraten. (ap)
       
       ## 10:20 Uhr: Trump fordert Putin nach Assad-Sturz zu Kriegsende in der
       Ukraine auf
       
       Der künftige US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten
       Wladimir Putin aufgefordert, nach dem Sturz des syrischen Machthabers
       Baschar al-Assad den Krieg in der Ukraine zu beenden. Russland habe wegen
       der Ukraine jegliches Interesse an Syrien verloren, schrieb Trump am
       Sonntag auf seiner Plattform TruthSocial. In dem Krieg, „der nie hätte
       beginnen dürfen und ewig weitgehen könnte“, seien fast 600.000 russische
       Soldaten verwundet worden oder gestorben. „Ich kenne Wladimir gut. Jetzt
       ist seine Zeit zum Handeln gekommen. China kann helfen. Die Welt wartet!“,
       mahnte Trump. Er hatte im Wahlkampf angekündigt, den Krieg in der Ukraine
       schnell beenden zu wollen. EU-Regierungen hatten die Sorge geäußert, dass
       er über die Köpfe der Ukraine hinweg einen Waffenstillstand mit Putin
       aushandeln könnte. (rtr)
       
       ## 🐾 10:05 Uhr: Rebellenchef Mohamed al-Julani wird euphorisch als Befreier
       gefeiert
       
       Mohamed al-Julani hat die HTS-Rebellen zum Sieg über Baschar al-Assad
       geführt. Wer ist der Mann, der vom Islamisten zum Hoffnungsträger geworden
       ist? taz-Autor Mirko Keilberth [2][hat ihn portraitiert]. (taz)
       
       09:45 Uhr Iran meldet Rebellen in der Botschaft in Damaskus
       
       In Damaskus haben syrische Rebellen nach Angaben des englischsprachigen
       iranischen Senders Press TV die Botschaft des Iran gestürmt. Die irakische
       staatliche Nachrichtenagentur berichtete, die Botschaft des Irak werde
       evakuiert und das Personal in den Libanon verlegt.
       
       Der Nachrichtensender Al-Arabija veröffentlichte Videos von Menschen, die
       ein großes Plakat am Zaun der iranischen Botschaft abreißen.Zu sehen waren
       auf dem Plakat der mächtige iranische General Ghassem Soleimani, der 2020
       im Irak durch einen US-Drohnenangriff getötet wurde, und Hassan Nasrallah,
       Anführer der libanesischen Hisbollah Miliz, der im September bei einem
       israelischen Luftangriff nahe Beirut getötet wurde.
       
       Der Nachrichtensender Al Jazeera berichtete, das Personal der Botschaft sei
       geflohen und es habe keinen Widerstand gegen die Randalierer gegeben. (rtr,
       dpa)
       
       ## 09:30 Uhr: UN-Gesandter fordert Respekt für die Menschenrechte
       
       Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Geir Pedersen,
       fordert alle Syrer dazu auf, dem Dialog und der Einheit Vorrang zu geben
       und beim Aufbau ihrer neuen Gesellschaftsordnung das internationale
       Völkerrecht und die Menschenrechte zu respektieren. Der Wunsch von
       Millionen Syrern sei ein stabiler und integrativer Übergang, teilt er mit.
       Er stehe bereit, das syrische Volk bei seiner Reise zu einer stabilen und
       alle umfassenden Zukunft zu unterstützen. (rtr)
       
       ## 09:10 Uhr: Emirate warnen vor Extremismus
       
       Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sehen die Verantwortung nun bei
       den Syrern, um die Zukunft des Landes zu bestimmen. Die größte Gefahr für
       Syrien seien Extremismus und Terrorismus, sagte Anwar Gargasch, Berater des
       Präsidenten der VAE, am Rande der Manama-Sicherheitskonferenz in Bahrain.
       Alle hofften darauf, dass die Spirale von Chaos und Gewalt in Syrien nun
       ein Ende habe, sagte er. Nun müsse auch mit dem Iran über die Region
       gesprochen werden. Auf die Frage, ob der gestürzte syrische Präsident
       Baschar al-Assad in den Vereinigten Arabischen Emiraten sei, sagte
       Gargasch: „Ich weiß es nicht“. (rtr)
       
       ## 08:50 Uhr: Rebellenführer verbietet Schüsse in die Luft
       
       Zwischen den Rebellen und dem syrischen Ministerpräsidenten Mohammed
       al-Dschalali gibt es nach dem Ende der Assad-Herrschaft offenbar Bemühungen
       in Richtung eines geordneten Übergangs. Die staatlichen Institutionen
       würden bis zu einer Übergabe von al-Dschalali beaufsichtigt, erklärte
       Rebellenführer Abu Mohammed al-Golani. In der schriftlichen Erklärung, die
       er mit seinem bürgerlichen Namen – Ahmed al-Scharaa – unterzeichnete,
       ordnete er an, dass sich militärische Kräfte öffentlichen Einrichtungen
       nicht nähern dürften und Schüsse in die Luft verboten seien. (rtr)
       
       ## 08:45 Uhr: Kurdenmilizen: „Historische Momente“ in Syrien
       
       Die Kurdenmilizen in Syrien sehen nach der Flucht von Machthaber Baschar
       al-Assad die Chance für einen politischen Neuanfang. „Diese Veränderung
       bietet eine Gelegenheit, ein neues Syrien aufzubauen auf der Grundlage von
       Demokratie und Gerechtigkeit“, erklärte der Kommandeur der Syrischen
       Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi. Damit könnten „Rechte für alle
       Syrer garantiert“ werden.
       
       „In Syrien erleben wir historische Momente, während wir den Sturz des
       autoritären Regimes in Damaskus erleben“, teilte Abdi mit. (dpa)
       
       ## 08:00 Uhr: Israel will nicht eingreifen
       
       Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Streitkräfte in der von
       den Vereinten Nationen überwachten Pufferzone zu Syrien in Stellung
       gebracht. Wegen der Entwicklungen in Syrien müsse sich Israel verteidigen
       können, erklärte das Militär. Israel werde aber nicht in die Ereignisse in
       Syrien eingreifen. (rtr)
       
       ## 07:45 Uhr: Ministerpräsident will freie Wahlen
       
       Der syrische Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali plädiert für freie
       Wahlen in Syrien, damit die Menschen über die Führung des Landes
       entscheiden können. Das sagte er in einem Interview mit dem Sender
       Al-Arabija. Er sei in Kontakt mit dem Rebellen-Kommandanten Abu Mohammed
       al-Golani, um zu besprechen, wie eine Übergangsperiode organisiert werden
       könne. (rtr)
       
       ## 07:30 Uhr: Syrische Armee hat noch nicht aufgegeben
       
       Die syrische Armee geht nach eigenen Angaben militärisch gegen die Rebellen
       vor. Es liefen militärische Operationen gegen „terroristische Gruppen“ um
       die Städt Hama, Homs und Daraa herum, teilt die Armee am Sonntagmorgen mit.
       Die Bevölkerung solle wachsam sein und die Souveränität Syriens
       verteidigen. (rtr)
       
       06:54 Uhr: Rebellen erklären Damaskus für befreit
       
       Die syrischen Rebellen erklären in einer Fernsehansprache, dass sie
       Damaskus befreit und das Assad-Regime gestürzt haben. Zudem kündigen sie
       die Freilassung aller Gefangenen an.
       
       Der Führer der größten syrischen Oppositionsgruppe im Ausland, Hadi
       al-Bahra, hatte zuvor angekündigt, dass man sich mit arabischen und
       europäischen Ländern sowie den Vereinten Nationen treffen wolle, um die
       nächsten Schritte für das Land zu vereinbaren. Dies sagte er dem
       Fernsehsender Al Dschasira Mubascher TV. (rtr)
       
       05:20 Uhr: Premierminister soll im Amt bleiben
       
       Der syrische Rebellenführer Ahmed al-Scharaa verfügt, dass niemand unbefugt
       öffentliche Einrichtungen betreten darf. Die staatlichen Institutionen
       sollen bis zur offiziellen Machtübergabe unter der Kontrolle des bisherigen
       Premierministers Mohammad Ghazi al-Jalali bleiben. Al-Jalali, der in seinem
       Haus in Damaskus geblieben ist, verkündet, die Kontinuität der Regierung
       unterstützen zu wollen. (rtr)
       
       ## 05:00 Uhr: Syriens Ministerpräsident: Sind bereit zur Machtübergabe
       
       Syriens Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali ist nach der Flucht von
       Machthaber Baschar al-Assad eigener Darstellung zufolge im Land geblieben
       und will bei einem Machtwechsel kooperieren. „Wir sind bereit, (die Macht)
       an die gewählte Führung zu übergeben“, sagte Al-Dschalali in einer
       Videobotschaft, die er laut eigener Aussage in seinem Zuhause aufzeichnete.
       Über diese Führung müsse das Volk entscheiden. „Wir sind bereit, sogar mit
       der Opposition zusammenzuarbeiten.“
       
       Die Bürger rief er bei den laufenden Entwicklungen auf, zu kooperieren und
       kein öffentliches Eigentum zu beschädigen. Syrien könne ein „normaler
       Staat“ sein mit freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn. Er
       selbst habe kein Interesse an irgendeinem politischen Amt oder anderen
       Privilegien. „Wir glauben, dass Syrien allen Syrern gehört.“
       
       Dschalali war zuvor Minister für Kommunikation und erst seit wenigen
       Monaten Ministerpräsident in der Assad-Regierung. Unter anderem wurde er
       von der Europäischen Union mit Sanktionen belegt wegen seiner Beteiligung
       an der gewaltsamen Unterdrückung der Bevölkerung in Syrien. (dpa)
       
       04:50 Uhr: Armeeführung erklärt Assads Herrschaft für beendet
       
       Die Armeeführung Syriens hat ihre Offiziere darüber informiert, dass die
       Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad nach einer Blitzoffensive der
       Rebellen beendet sei. Dies teilt ein syrischer Offizier gegenüber Reuters
       mit. Syrische Rebellen erklären Damaskus für „frei von Assad“. Baschar
       Al-Assad habe Damaskus am Sonntag in Richtung eines unbekannten Ziels
       verlassen. Rebellen sagen, sie seien in die Haupstadt eingedrungen, ohne
       dass Truppenbewegungen der Armee zu erkennen waren. Zeugenberichten zufolge
       versammeln sich tausende Menschen auf einem Hauptplatz in Damaskus,
       schwenken Fahnen und rufen „Freiheit“. (rtr)
       
       03:35 Uhr: Assad mit unbekanntem Ziel ausgeflogen
       
       Zwei hochrangige Armeeoffiziere teilen Reuters mit, dass der syrische
       Präsident Baschar al-Assad ein Flugzeug bestiegen und ein unbekanntes Ziel
       angesteuert hat. (rtr)
       
       ## 03:20 Uhr: Rebellen beginnen Eimarsch in Damaskus
       
       Syrische Rebellen beginnen Berichten zufolge mit dem Einmarsch in die
       Hauptstadt Damaskus. Bislang werden keine Truppenbewegungen der Armee
       gemeldet. In einer Erklärung geben die Rebellen bekannt: „Wir feiern mit
       dem syrischen Volk die Nachricht von der Befreiung unserer Gefangenen, dem
       Lösen ihrer Ketten und dem Ende der Ära der Ungerechtigkeit im Gefängnis
       Sednaya.“ Das berüchtigte Militärgefängnis am Stadtrand von Damaskus gilt
       als Symbol der Unterdrückung unter Präsident Baschar al-Assad. (rtr)
       
       ## 01:55 Uhr: Rebellen bringen Homs unter Kontrolle
       
       Am frühen Sonntag übernehmen syrische Rebellen vollständige Kontrolle über
       die strategisch wichtige Stadt Homs. Tausende Einwohner von Homs strömen
       auf die Strassen, feiern und singen „Assad ist weg, Homs ist frei“ und „es
       lebe Syrien und nieder mit Bashar al-Assad“. Homs ist die wichtigste Stadt
       in Zentralsyrien und ein Verkehrsknotenpunkt, der für die Verbindung zur
       Hauptstadt Damaskus und zur Küste entscheidend ist. (rtr)
       
       8 Dec 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Ende-des-Assad-Regimes-in-Syrien/!6055163
   DIR [2] /Syriens-Rebellenchef-Mohamed-al-Jolani/!6055162
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Damaskus
   DIR Baschar al-Assad
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Türkei
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR NGO über den Machtwechsel in Syrien: „Wir wissen nicht, was nach dem Diktator kommt“
       
       Viele Syrer*innen wollen abwarten, wie es nun weitergeht, sagt Svenja
       Borgschulte von Adopt a Revolution. Abschiebungen seien daher kein Thema.
       
   DIR Syriens Nachbarländer nach Assads Sturz: Sorge, Gebete und Fehleinschätzungen
       
       Jordanien schließt seine Grenze, Israel ist überrascht und Erdoğan darf
       träumen. Wie der Sieg der HTS-Miliz in den Nachbarländern aufgenommen wird.
       
   DIR Ende des Assad-Regimes in Syrien: Syrien ist frei
       
       Aus eigener Kraft hat Syrien das Assad-Regime abgeschüttelt. Die Welt
       sollte dies anerkennen und den Menschen ermöglichen, ihr Land
       selbstbestimmt aufzubauen.
       
   DIR Syriens Rebellenchef Mohamed al-Jolani: In Syrien euphorisch als Befreier gefeiert
       
       Mohamed al-Jolani hat die HTS-Rebellen zum Sieg über Baschar al-Assad
       geführt. Wer ist der Mann, der vom Islamisten zum Hoffnungsträger geworden
       ist?
       
   DIR Kampf um Syrien: Regierungsfeindliche Kämpfer kreisen Hauptstadt ein
       
       Die Rebellen-Offensive in Syrien kommt im Eiltempo voran. Regierungstruppen
       verlassen Aktivisten zufolge nun auch Posten nahe Damaskus.