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       # taz.de -- Elon Musk greift Wikipedia an: Zu viel der Fakten
       
       > Elon Musk ruft zum Boykott gegen Wikipedia auf, weil das Online-Lexikon
       > zu woke sei. Vermutlich geht es dem Multimilliardär aber um etwas
       > anderes.
       
   IMG Bild: Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, agitiert gegen Wikipedia
       
       Wie bequem wäre es, Elon Musk ließe sich einfach ignorieren: wieder dieser
       spinnerte Multimilliardär, der immer irgendeinen Blödsinn via X äußert.
       Ist aber leider nicht möglich. Denn [1][er verbreitet nicht nur selbst
       Hass, Hetze und Desinformation] – sondern teilt auch entsprechende Inhalte
       von anderen X-Nutzer:innen oder bevorzugt sie im Algorithmus. Das Ergebnis
       ist ein enormer Einfluss weit über die Plattform hinaus.
       
       Nun agitiert Musk gegen Wikipedia – gegen das er übrigens nicht zu erstem
       Mal schießt. Anlässlich des aktuellen Spendenaufrufs der
       Online-Enzyklopädie fordert er dazu auf, nicht zu spenden, denn sie sei zu
       „woke“. Dieser Vorwurf ist ungewöhnlich: Wikipedia, längst eine Institution
       und weltweit unter den [2][Top] [3][Ten] der am meisten besuchten Websites,
       steht bisher nicht in Verdacht, außergewöhnlich achtsam verfasst zu sein.
       Eher gab es in der Vergangenheit [4][Kritik], wenn wieder mal Firmen oder
       Lobbyist:innen etwas zu offensichtlich Zuckerguss über die sie
       betreffenden Beiträge ausgeschüttet hatten. Auch wurde moniert, dass es
       tendenziell eine männliche, weiße Community ist, die die Texte schreibt.
       
       Vermutlich geht es Musk um etwas anderes. Er empfindet Wikipedia als
       lästige Konkurrenz. Denn es enden die Zeiten, in denen Wörterbücher nur
       erstellt werden konnten, wenn Menschen die Begriffe und das nötige Wissen
       zusammen trugen. Textgeneratoren mit künstlicher Intelligenz (KI) sind
       längst überlegen, was Menge und Geschwindigkeit angeht, wenn es auf Fakten
       nicht so ankommt.
       
       Darüber hinaus lassen sich die Generatoren so bauen, dass sie auch
       politische Einstellungen transportieren. Ein Wikipedia-Klon in
       rechts-libertärem Duktus, der geschickt Verschwörungserzählungen
       unterbringt? Mit KI, zum Beispiel aus dem Hause Musk, wäre das kein
       Problem. Und: Diese Texte würden, wie viele andere Inhalte im Netz,
       wiederum als Trainingsdaten für weitere KIs genutzt – und Sprache und
       Inhalte so weitertragen. Es wäre ein weiterer, subtilerer Kanal, um Hass,
       Hetze und Desinformation zu verbreiten.
       
       27 Dec 2024
       
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