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       # taz.de -- Mord an russischem General: Moskau meldet die erste Festnahme
       
       > Ein Usbeke soll den Militär Igor Kirillow und dessen Adjutanten im
       > Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes getötet haben. Der habe dafür
       > Geld geboten.
       
   IMG Bild: Der Tatort heute …
       
       Berlin taz | Im Falle des am Dienstag in Moskau getöteten Generalleutnants
       Igor Kirillow gibt es offensichtlich eine erste Festnahme. Laut Angaben der
       russischen Ermittlungsbehörde SK sowie des Inlandsgeheimdienstes FSB
       handelt es sich um einen 29-jährigen usbekischen Staatsbürger.
       
       Kurz zuvor hatten Medien unter Berufung auf nicht genannte Quellen von zwei
       Festnahmen gesprochen. Laut der russischen Tageszeitung Kommersant seien
       die Strafverfolgungsbehörden direkt vom Tatort aus auf die Spur der
       mutmaßlichen Täter gekommen. Dort hätten Überwachungskameras zwei
       verdächtige Autos aufgezeichnet.
       
       Kirillow, seines Zeichens Chef der russischen ABC-Truppen, sowie sein
       Adjutant Ilja Polikarpow [1][waren am Dienstag morgen beim Verlassen eines
       Wohnhauses auf dem Rjasanski-Prospekt im Südosten der russischen Hauptstadt
       bei einer Bombenexplosion ums Leben gekommen]. Der Sprengsatz war in einem
       E-Roller deponiert und soll mittels eines Mobiltelefons gezündet worden
       sein.
       
       Unter Berufung auf ukrainische Geheimdienste hatte mehrere ukrainische
       Medien, darunter das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda, berichtet, der
       Anschlag sei eine Spezialoperation des ukrainischen Geheimdienstes SBU
       gewesen. „Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein absolut legitimes Ziel,
       weil er den Einsatz chemischer Waffen gegen ukrainische Soldaten befohlen
       hat“, war eine anonyme Quelle im SBU zitiert worden. Russische Behörden
       hatten ein Strafverfahren wegen Terrorismus, Mordes und Waffenhandels
       eingeleitet.
       
       ## 100.000 Dollar im Angebot
       
       Am Mittwoch verbreitete der FSB ein Video von einem Verhör des
       Beschuldigten. Dieser gibt zu Protokoll, auf Anweisung des ukrainischen
       Sicherheitsdienstes nach Moskau gekommen zu sein. Dort habe er sich einen
       Roller gekauft. Ein paar Monate später habe er die Ingredienzien für den
       Bombenbau erhalten.
       
       Dann sei alles vorbereitet und der Sprengsatz neben besagtem Haus platziert
       worden. Als Kirillow das Haus verlassen habe, habe er den Knopf gedrückt.
       Als Grund gab er an, dass ihm 100.000 Dollar sowie der Pass eines
       europäischen Landes angeboten worden seien.
       
       Laut der russischen regierungsnahen Telegram-Kanäle Shot und Baza habe der
       Verdächtige in der Stadt Balaschicha im Großraum Moskau gelebt. Bereits
       2015 sei er nach Moskau gekommen, wo er in einem Teehaus gearbeitet habe,
       dann aber wieder nach Usbekistan zurückgegangen.
       
       In der Kausa Kirillow meldete sich am Mittwoch erstmals der Kreml zu Wort.
       Dessen Pressesprecher Dmitri Peskow nannte „das Regime in Kyjiw“ als
       Auftraggeber des Verbrechens. „Natürlich wissen wir, wer die Drahtzieher
       dieses Terroranschlags sind“, sagte Peskow. „Wir kämpfen gegen diese
       Drahtzieher, wir kämpfen gegen dieses Nazi-Regime, und wir werden
       weiterkämpfen.“
       
       18 Dec 2024
       
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