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       # taz.de -- Bundestag ändert Gesetz: Deutschland schafft Gasumlage für ausländische Empfänger ab
       
       > Eine Gasspeicherumlage war Nachbarländern ein Dorn im Auge. Sie ist nun
       > bald Geschichte.
       
   IMG Bild: Die Streichung der Umlage senkt die Kosten für den Gastransport durch Deutschland
       
       Berlin (dpa) | – Deutschland schafft eine in Europa umstrittene
       Gasspeicherumlage an sogenannten Grenzübergangspunkten mit Nachbarländern
       ab. Der [1][Bundestag] beschloss dazu eine Änderung des
       Energiewirtschaftsgesetzes, die danach auch der Bundesrat billigte. Die
       Umlage betrifft bisher auch Importeure in Nachbarländern, die Gas über
       deutsche Pipelines beziehen.
       
       Für Verbraucher in Deutschland könnte der Schritt Mehrbelastungen zur Folge
       haben. Im Gesetzentwurf heißt es, es seien geringe Auswirkungen auf das
       Verbraucherpreisniveau zu erwarten. Die Gasspeicherumlage ist Bestandteil
       des Gaspreises.
       
       Der Gesetzesänderung im Bundestag stimmten SPD, Grüne und CDU/CSU zu. Die
       Grünen-Abgeordnete Ingrid Nestlé sagte, es sei im Interesse Deutschlands,
       eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbarn zu haben, von deren Infrastruktur
       auch Deutschland oft profitiere. Der CDU-Abgeordnete Andreas Jung sagte,
       europäische Partner wie Österreich und Tschechien seien auf Deutschland
       zugekommen und hätten beschrieben, welche negative Wirkung die Regelung auf
       sie habe.
       
       Unter anderem die FDP stimmte dagegen. Der FDP-Energiepolitiker Michael
       Kruse warf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, für eine weitere
       Verteuerung von Energie zu sorgen. Die Erhöhung der Gasspeicherumlage sei
       eine Diskriminierung von Inländern. „Sie fällt jetzt nur noch für deutsche
       Kunden an, die die Gasspeicher nutzen, aber nicht mehr für ausländische
       Kunden, die die Gasspeicher nutzen.“
       
       ## 12 Euro pro Jahr
       
       Die Gasspeicherumlage wurde im Herbst 2022 eingeführt, um in der
       Energiepreiskrise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Kosten
       des Einkaufs und der Speicherung von Gas zu finanzieren. Die Umlage steigt
       ab 1. Januar 2025 von aktuell 0,250 Cent pro Kilowattstunde auf dann 0,299
       Cent pro Kilowattstunde. Nach Berechnungen des Portals Verivox erhöht sich
       die Gasrechnung rechnerisch um zwölf Euro im Jahr.
       
       Politiker und Wirtschaftsvertreter in Österreich begrüßten die Abschaffung.
       „Insbesondere in Zeiten, in denen wir uns von russischen Gaslieferungen
       unabhängig machen wollen, ist das ein wichtiges Signal“, sagte Österreichs
       Wirtschaftsminister Martin Kocher. Die Streichung der Umlage senkt die
       Kosten für den Gastransport durch Deutschland. So werde die Nutzung
       alternativer Lieferrouten erleichtert, wenn zum Jahreswechsel der
       Transitvertrag für russisches Gas durch die Ukraine ausläuft, hieß es von
       Branchenvertretern.
       
       20 Dec 2024
       
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