URI: 
       # taz.de -- Rekordbesuch bei Volleyballerinnen: Bleiben Sie bitte!
       
       > Die Männer von den Berlin Volleys unterstützen Volleyballerinnen in der
       > Stadt und sorgen für einen Zuschauerrekord. Es fehlt jedoch eine Vision.
       
   IMG Bild: Die Volleyballerinnen vom BBSC Berlin freuen sich über einen Punktgewinn
       
       Publikumsrekord! Das Hauptziel des Abends war erreicht. Von den 5.125
       Zuschauern verließen nur knapp 1.600 Menschen die Max-Schmeling-Halle in
       Berlin, als die Volleyballerinnen an der Reihe waren. [1][Die Berlin
       Volleys,] der gastgebende Männer-Bundesligist, hatte zum Doppelspieltag
       eingeladen und seinem Kooperationspartner, dem Frauen-Zweitligisten Berlin
       Brandenburger SC (BBSC), eine Partie vor großer Kulisse ermöglicht.
       
       3.531 Zuschauer verfolgten nach dem Sieg des Männerteams der Berlin Volleys
       gegen Karlsruhe (3:0) noch den 3:2-Erfolg des BBSC gegen den favorisierten
       VfL Oythe nach 0:2-Satzrückstand. Den besten Besuch bei einem
       Frauen-Volleyballspiel hatte in dieser Spielzeit bis dahin [2][der
       Erstligist Dresdner SC] (3.000 Zuschauer) zu verzeichnen.
       
       Inwieweit der freiwillige und kostenlose Verbleib eines Großteils des
       Publikums als Marketingerfolg für den Frauensport gefeiert werden kann, ist
       sicherlich Geschmackssache. Und es sollte in diesem Zusammenhang auch nicht
       verschwiegen werden, dass Frauenvolleyball sich allgemein in Deutschland
       großer Beliebtheit erfreut. In der Saison 2022/23 besuchten rund 150.000
       Zuschauer die Spiele der Frauen-Bundesliga. Der Andrang war damit so groß
       wie bei der Männer-Bundesliga.
       
       ## Schwund in der ersten Liga
       
       Allerdings ist bei den Frauen zuletzt ein großer Schwund an Vereinen zu
       beklagen, die sich die erste Liga überhaupt noch leisten können. Mit nur
       noch neun Vereinen ist der Elitekreis so klein wie seit 20 Jahren nicht
       mehr. Vor drei Jahren waren es noch zwölf Teams. In der Hauptstadt, wo die
       Männer von den Berlin Volleys Deutschlands Zuschauer-Krösus sind, gibt es
       kein hochklassiges Frauenteam.
       
       Die Berlin Volleys wollen nun dem Berlin Brandenburger SC etwas unter die
       Arme greifen. Sie helfen dem Verein beim Aufbau professioneller Strukturen
       und der Sponsorensuche. Was diesem Bündnis allerdings fehlt, ist eine
       Vision. Nur dank einer Wildcard ist der BBSC in die zweite Liga gekommen
       und kämpft derzeit im hinteren Tabellenbereich gegen den Abstieg. [3][Kaweh
       Niroomand], Manager der Berlin Volleys, sagt: „Unser Vorhaben ist vom
       sportlichen Erfolg unabhängig.“
       
       Die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen sei auf zwei, drei Jahre
       angelegt. Wenn es die Verantwortlichen beim BBSC richtig machen würden,
       könne man über weitere Schritte nachdenken.
       
       12 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!5930080/
   DIR [2] https://www.dscvolley.de/
   DIR [3] /Chef-der-Berlin-Volleys/!5095465
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Kopp
       
       ## TAGS
       
   DIR Kolumne leibesübung*innen
   DIR Volleyball
   DIR Frauensport
   DIR Volleyball
   DIR Volleyball
   DIR Volleyball
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Bundesliga-Volleyballerin Hannah Kohn: Die Unerschrockene
       
       Angefangen hat sie als Turnerin – nun ist Hannah Kohn spielerischer Kopf
       beim Volleyball-Bundesligisten SSC Palmberg Schwerin.
       
   DIR Italienische Volleyballspielerin: Ein Horror für Rassisten
       
       Die Volleyball-Olympiasiegerin Paola Egonu gehört zu den allerbesten. Im
       Heimatland Italien ein Politikum, denn sie ist Schwarz.
       
   DIR Volleyballchef über SC Potsdam: „Die Chance müssen wir nutzen“
       
       Die Volleyballerinnen vom SC Potsdam spielen überraschend um den deutschen
       Meistertitel. Sportdirektor Rieger erklärt, worum es jetzt geht.