# taz.de -- Iranische Journalistinnen: Justizchef befürwortet Begnadigung
> Für ihre Berichte über den Tod Jina Mahsa Aminis wurden Nilufar Hamedi
> und Elaheh Mohammadi verurteilt. Die Haftstrafen könnten nun aufgehoben
> werden.
IMG Bild: Hatten gewagt, kritisch über das Regime zu berichten: die Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi
Teheran dpa | Der Leiter der iranischen Justizbehörde hat sich für eine
Begnadigung der beiden preisgekrönten Journalistinnen Nilufar Hamedi und
Elaheh Mohammadi ausgesprochen. „Der Justizchef (Gholam-Hussein
Mohseni-Edschehi) hat die Begnadigung der beiden Frauen befürwortet“, sagte
Justizsprecher Asghar Dschahangir. Es sei allerdings noch eine weitere
Instanz notwendig, um den Amnestieantrag zu einem endgültigen Abschluss zu
bringen, sagte er weiter. Die beiden Frauen seien derzeit auf freiem Fuß,
so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna.
Hamedi und Mohammadi waren unter den ersten Journalistinnen im Land, die im
September 2022 über die Verhaftung und später den Tod der iranischen Kurdin
Jina Mahsa Amini berichteten. Der Tod Aminis löste landesweit [1][schwere
Proteste gegen die repressive Politik] der islamischen Machthaber aus,
insbesondere gegen das obligatorische Kopftuch für Frauen.
Im Herbst 2022 wurden sie von einem Revolutionsgericht zu [2][mehrjährigen
Haftstrafen verurteilt]. Ihnen wurde sogar Kollaboration mit dem Erzfeind
USA vorgeworfen, worauf die Todesstrafe steht. Dieser Vorwurf wurde aber
später fallengelassen. Beide mussten jedoch mehr als [3][400 Tage in Haft
verbringen]. Während ihrer Gefangenschaft zeichnete die Unesco die beiden
Journalistinnen mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.
31 Dec 2024
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