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       # taz.de -- Netflix-Doku „Avicii – I’m Tim“: Seine Melodien bleiben für immer
       
       > Bisher unveröffentlichtes Behind-The-Scenes-Material zeichnet die
       > unvergleichliche Karriere des schwedischen Künstlers Avicii nach.
       
   IMG Bild: Auch Chris Martin, der Sänger von Coldplay, überschüttet Avicii in dieser Doku mit Bewunderung
       
       Die Melodien fliegen dir zu. Du beginnst Musik auf deinem Laptop zu
       produzieren. Deine Eltern geben dir ein Jahr Zeit, um es ernsthaft
       anzugehen. Der Erfolg kommt sofort. Unzählbare Eindrücke, Fans und Geld.
       Nach Jahren des Dauerstresses merkst du: Es erfüllt dich nicht. „Ich möchte
       zeitlose Musik machen“ – einer der vielen prägenden Sätze, die Avicii
       (bürgerlich Tim Bergling) in der Netflix-Doku „Avicii – I’m Tim“ sagt. Der
       schwedische Künstler hatte eine unvergleichliche Karriere, kein anderer
       Produzent und DJ ist so explosionsartig berühmt geworden.
       
       Neben positiv aufgeladenen Erinnerungsstücken werden die Mechanismen der
       Musikindustrie gezeigt. Per Sundin, der CEO von Universal Music Nordic,
       erzählt, dass sie 50.000 schwedische Kronen (etwa 4.300 Euro) für den Song
       „Bromance“ gezahlt haben.
       
       Für „Levels“, der schon Monate vor Veröffentlichung in Clubs und im
       Internet gefeiert wurde, mussten sie 500.000 Euro zahlen. Sechs Wochen nach
       Release im Oktober 2011 war die halbe Million wieder verdient.
       
       Möglich machte das Arash „Ash“ Pournouri – eine Mischung aus Manager,
       kreativem Partner und Dream Maker. Er gibt Ratschläge, während [1][Avicii]
       im Zug sitzt und über den Laptoplautsprecher Musik produziert. Direkt
       nachdem Ash „Levels“ an Universal verkauft hat, spielt er in seinem Büro,
       das eher wie ein Hobbykeller wirkt, laut den Song „Hustlin“ von Rick Ross
       ab.
       
       Jahre danach kommt der Bruch: weniger Auftritte, Fokus auf die Musik. Alle
       Lebensabschnitte werden rührend von seinen Eltern und Freunden kommentiert.
       Der körperliche und mentale Zustand von Tim Bergling ist ständig Thema – so
       rasant wie sich seine Karriere entwickelte, verlor er an Gewicht und wurde
       blasser. Als am 20. April 2018 [2][sein Tod vermeldet] wurde, stand die
       Musikwelt unter Schock. Das Echo hallt bis heute nach, seine Melodien
       bleiben – [3][diese Doku] verneigt sich vor ihrer Erschaffung. Nur die
       Avicii Experience, ein Museum in Stockholm, ehrt ihn noch besser.
       
       17 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Berichterstattung-zum-Tod-von-Avicii/!5502637
   DIR [2] /Suizid-von-DJ-Avicii/!5840185
   DIR [3] https://www.netflix.com/de/title/81915373
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Marcus Wolf
       
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