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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Gibt es mehr Augen oder mehr Beine auf der Welt?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Max, 13 Jahre alt.
       
   IMG Bild: Ist klar im Vorteil: der Hundertfüßer
       
       Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Zuerst denkst du sicher an
       Säugetiere: von Hund bis Elefant zwei Augen und vier Beine, das ist leicht.
       Doch wie ist es bei uns Menschen? Wir haben nur zwei Beine. In Wirklichkeit
       sind unsere Arme aber spezialisierte Vorderbeine. Als der Mensch den
       aufrechten Gang erlernt hat, brauchte er die nicht mehr und konnte andere
       praktische Sachen damit machen. Bei Vögeln sind die Vorderbeine zu Flügeln
       geworden.
       
       Auch mit den Augen ist es nicht so einfach. Viele Reptilien, Amphibien und
       Fische haben ein drittes Auge oben im Schädel, das von Schuppen oder Haut
       überwachsen ist. Mit ihm können sie Helligkeitsunterschiede wahrnehmen –
       praktisch, wenn man nicht von Vögeln aus der Luft gefressen werden will.
       
       Dann sind da noch die ganzen kleinen Tiere. [1][Spinnentiere haben acht
       Beine], meist aber auch acht Augen, die können wir außen vor lassen.
       Quallen haben definitiv keine Beine, dafür an ihrem Mantelrand oft mehrere
       Augen. Krebstiere wiederum, zu denen all die Minikrebse wie Krill und
       Wasserflöhe gehören, haben meistens zehn Beine, aber nur zwei Augen. Auch
       bei Tausend- und Hundertfüßern gewinnen natürlich klar die Beine.
       
       Bei den Insekten, also Käfern, Fliegen und Libellen, sind es sechs Beine
       [2][und zwei Facettenaugen]. Diese bestehen aus 3.000 bis 30.000 winzigen
       Einzelaugen. Also Riesenvorteil für die Augen? Doch jedes dieser
       Einzelaugen liefert nur einen kleinen Bildpunkt, erst zusammengesetzt
       ergeben sie ein Bild. Deswegen zählt ein Facettenauge nur als ein Auge.
       
       Jetzt müssen wir noch wissen, wie viele Tiere es von jeder Gruppe gibt. Das
       kann man nur grob schätzen. Die häufigsten Tiere der Welt sind Fadenwürmer.
       Die können wir weiter kriechen lassen, denn sie haben weder Beine noch
       Augen. Dann kommen Insekten, Spinnen- und Krebstiere, von denen es Hunderte
       Trillionen gibt. Eine Trillion ist eine Milliarde mal eine Milliarde.
       Amphibien, Reptilien, Vögel und Säuger zusammen liegen in der Größenordnung
       von 1.000 Milliarden Tieren. Von ihnen gibt es also nicht mal ein
       Tausendstel wie allein von Insekten. Auf einen von uns 8 Milliarden
       Menschen kommen schon über 1 Milliarde Ameisen.
       
       Da hilft es nicht, dass es auch sehr viele beinlose Fische und Quallen
       gibt: Im Vergleich zu Insekten, Krebs- und Spinnentieren spielen die
       meisten anderen Tiere zahlenmäßig kaum eine Rolle. Weil Insekten und
       Krebstiere aber deutlich mehr Beine haben als Augen, gewinnen am Ende mit
       Abstand die Beine. Es ist eben ein großes Krabbeln da draußen!
       
       19 Jan 2025
       
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