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       # taz.de -- „Wir haben es satt“-Bündnis: Streit über Absage an Israelfreunde bei Agrardemo
       
       > Eine Gruppe sagt, sie habe wegen ihrer Pro-Israel-Haltung nicht bei der
       > „Wir haben es satt“-Demo reden dürfen. Die Organisatoren sehen das
       > anders.
       
   IMG Bild: Menschen bilden ein Wahlkreuz während einer Demonstration für eine Agrarwende unter dem Motto „Wir haben es satt!“
       
       Berlin taz | Zu den rund 60 Organisationen hinter der [1][„Wir haben es
       satt“-Demonstration] für eine umweltfreundliche Landwirtschaft vergangenen
       Samstag gehörte auch die [2][Aktion 3. Welt Saar.] Doch ihr vereinbarter
       Redebeitrag wurde auf der Versammlung in Berlin kurzfristig abgesagt.
       Darüber ist Roland Röder von der Aktion 3. Saar verwundert. „Dieses Jahr
       war die Rede von uns fest vereinbart“, sagte Röder der taz. Doch wenige
       Tage vor der Demonstration wurde die saarländische Aktion von der
       Redner*innenliste gestrichen. „Als einer der Gründe wurde uns gesagt,
       dass wir zu israelfreundlich seien“, so Röder.
       
       Die Aktion 3. Saar setzt sich nicht nur für eine umweltfreundliche
       Landwirtschaft ein, sondern engagiert sich auch gegen Faschismus und
       Rassismus. Zudem wendet sich die Aktion 3. Saar gegen auf Israel bezogenen
       [3][Antisemitismus auch in linken Zusammenhängen]. „Was aber hat dies mit
       einer Agrarrede zu tun?“, fragt Röder. Schließlich sollte sich die
       abgesagte Rede ihm zufolge um die Probleme der Milchbäuer*innen und der
       Molkereien drehen.
       
       Auch dazu formulierte die Aktion 3. Welt Saar kritische Positionen. So
       monierte Röder in der Wochenzeitung Jungle World, dass die Forderung nach
       einem Spekulationsstopp im Agrarsektor verkürzte Kapitalismuskritik sei,
       die schnell ins Antisemitische kippen könne. „Wir bedauern es, dass die
       Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die das Demobündnis
       prägte, nie das Gespräch mit uns suchte und sich stattdessen hinter den
       Kulissen für die Absage unserer Agrarrede einsetzte“, so Röder.
       
       Die AbL wollte sich auf taz-Anfrage nicht selbst zu der Kritik äußern,
       sondern verwies auf das Presseteam des Demobündnisses. Dessen Sprecherin
       Nicole Puell sagte der taz, die Position der Aktion 3. Welt Saar zu Israel
       sei nicht ausschlaggebend für die Ablehnung der Rede gewesen. „Es hat im
       Vorfeld Diskussionen gegeben, und wir haben uns entschlossen, nur
       bäuerliche Stimmen auf der Demonstration zu Wort kommen lassen“, erklärte
       Puell. Sie betonte allerdings, dass es nach der Absage des Redebeitrags im
       Bündnis Diskussionen gibt. „Darüber werden wir aber intern beraten, um es
       das nächste Jahr besser zu machen“, sagte Puell.
       
       23 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Wir-haben-es-satt-Demo-in-Berlin/!6063023
   DIR [2] https://a3wsaar.de/startseite
   DIR [3] /Tagung-im-Haus-der-Wannsee-Konferenz/!6060045
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Nowak
       
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